HAIKO´S FILMLEXIKON

SAMURAI FICTION

Während der Edo-Ära (1600-1853) in Japan herrschte Frieden. Der Shogun Tokogawa hat Kanzen sein Schwert anvertraut und dieser ist entsetzt, als er feststellen muß, daß es gestohlen wurde. Ausgerechnet einer seiner eigenen Männer, der Shogun Kazamatsuri, hat das edle Teil an sich genommen und befindet sich nun auf der Flucht. Kanzen läßt schnell eine Kopie des Schwertes erstellen, damit das Verschwinden erst einmal unbemerkt bleibt. Unterdessenmacht sich Sohn Heishiro mit seinen Freunden auf die Suche, das Schwert zu finden. Die Jungen sind noch grün hinter den Ohren und wollen, freilich ohne Erlaubnis von Kanzen, ein Abenteuer erleben. Als Kanzen das Verschwinden seines Sohnes bemerkt, schickt er zu deren Schutz einige Ninjas hinterher. Es kommt zu blutigen Kämpfen mit einigen Toten. Heishiro überlebt und kommt bei dem Ronin Hanbei im Hause unter, wo er sich in dessen Tochter Koharu verliebt. Unterdessen hat sich Kazamatsuri in einer Stadt in der Nähe niedergelassen. Als Heishiro davon erfährt, schwört er Rache und begibt sich in die Stadt, um dort ein Duell mit dem Bösewicht auszutragen. Hanbei kann ihn davon allerdings abbringen, doch Kazamatsuri entführt Koharu...  

Dieser Film wirbt damit, daß er der erste „Rock´n Roll-Samurai“-Film ist. Dies mag sein, doch ich finde, dieser Begriff wirft ein etwas falsches Bild auf den Film. Rock´n Roll bedeutet für mich Spaß, Party und 50er Jahre Feeling, was hier nicht so recht passt. Sicher, komödiantische Elemente besitzt „SAMURAI FICTION“ auch, doch es ist alles andere als eine Komödie. Auf der einen Seite ist es ein klassischer (wenn auch recht unbrutaler) Samurai-Film, auf der anderen Seite ist er unterlegt mit moderner Rockmusik (vom japanischen Superstar Hotei), die sich, wie durch ein Wunder, perfekt in das Geschehen einfügt und nicht, wie erwartet, wie ein Fremdkörper wirkt. Auch technisch begibt man sich auf modernes Niveau, was vor allem, was die Kameraarbeit betrifft. Mitunter wirkt es wie im Musikvideo, was auch kein Wunder ist, denn Regisseur Hiroyuki Nakano hat schon diverse solcher gedreht und wurde auch schon mehrfach für seine Clips ausgezeichnet. Das „SF“ auf dem Cover steht übrigens für eine Reihe von Filmen, die noch geplant sind, insgesamt 140 (!) Stück. Diese Titel werden alle mit den Anfangsbuchstaben „SF“ beginnen, so wie z.B. „Stereo Future“ oder eben „Samurai Fiction“.
Splatter  SFX  Humor  Action  Anspruch  Spannung  Erotik  Musik+Sound  Gesamt 
1 3 3 5 2 4 1 5 5

Originaltitel: Samurai Fiction

Regie: Hiroyuki Nakano

Musik: Tomoyasu Hotei

Produzenten: Takaaki Ezaki, Hiroto Kimura, Kaoru Hayashi, Tsuyoshi Takashiro

Japan 1998

Darsteller: Mitsuru Fukikoshi, Tomoyasu Hotei, Taketoshi Naito, Morio Kazama, Tamaki Ogawa, Mari Natsuki, Kei Tani

rapid eye movies  (offizielle Website: www.rapideyemovies.de)

(Haiko Herden)


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