HAIKO´S FILMLEXIKON

BUFFALO SOLDIERS - ARMY GO HOME

In der Nähe von Karlsruhe ist der amerikanische Roy Elwood stationiert. Er genießt das Leben in Deutschland, denn hier hat er seinen Mercedes, es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn und er kann viel Geld durch illegale Geschäfte verdienen. Er ist nicht bei der Armee, weil er ein Patriot ist, sondern weil es für ihn die einzige Möglichkeit war, einer Haftstrafe zu entgehen. Durch seine schleimige Art schafft er es immer wieder, seinen Kopf aus etwaigen Schlingen zu ziehen und Vorgesetzte zu schmieren. Eines Tages geraten ihm und seinen Freunden bei einem Manöver durch Zufall zwei Army-LKWs mit brisanten Waffen in die Hände. Das ist das Geschäft ihres Lebens, wenn sie die verkaufen könnten, hätten sie alle ausgesorgt. Dummerweise gibt es einen neuen Vorgesetzen im Leben von Elwood. Robert E. Lee, ein ehemaliger Vietnamveteran, lässt sich nicht schmieren, im Gegenteil, er macht ihm das Leben extrem schwer. Um sich zu rächen, macht sich Elwood an Lee´s Tochter ran, doch das hätte er besser nicht getan...

Ach, ist das herrlich. Lange Zeit hat dieser Film keinen Verleiher in den USA gefunden, weil die dargestellten US-Soldaten überhaupt nicht den Ami-Vorstellungen entsprachen. Ob es ein realistisches Bild ist, oder nicht, weiß ich nicht, aber einen Dialog folgender Güteklasse traue ich Amerikanern durchaus zu. Als die Mauer fiel und die GIs das im Fernsehen sehen, fragt einer: „Wo liegt denn Berlin?“ und ein anderer antwortet „In Deutschland“, „In Westdeutschland, oder Ostdeutschland?“, “Weiß ich nicht“, „Und wo sind wir?“. Dazu wird gesoffen, Drogen konsumiert und beim Footballspielen geht man so ran, dass der eine oder andere schon mal bei drauf geht. Aber nicht nur die GIs sind blöde, auch ihre Vorgesetzten erfreuen sich ignoranter Dummheit und das macht „BUFFALO SOLDIERS“ wirklich sehr sympathisch. Der Film ist aber alles andere als eine eine Komödie, vielmehr entwickelt er sich zum dramatischen Army-Film ernsthaftem Anliegen, wobei auf der anderen Seite immer wieder satirische Elemente sichtbar sind. Der Film kommt zur richtigen Zeit. Die Amis haben den Irak für ihre Zwecke zerschossen und sehen sich nun ungeahnten Schwierigkeiten gegenüber, weil die Soldaten einfach keinen Schimmer haben, was wirklich abgeht. Und ihr Vorgesetzter Bush hat es ebenfalls nicht, er ließ sich mit machtgierigen und geldgeilen Ölgeschichten zu diesem Krieg hinreißen und hat sein Volk und seine Soldaten belogen (auch wenn er behauptet, jemand anderes sei Schuld für den Schwachsinn, den er erzählt hat). Was ist also das Fazit? Die Welt braucht mehr von solchen Filmen wie „BUFFALO SOLDIERS“. Die meisten US-Kriegsfilme feiern ihre Soldaten, ihre weltpolizeilichen Anliegen und glorifizieren Soldaten, die Hunderte Feinde töteten, auch wenn sie sich Antikriegsfilme schimpfen, aber „BUFFALO SOLDIERS“ reduziert die US-Übermenschen zu dem, was sie sind. Kompliment, dass ein solch unbekannter Regisseur wie Gregor Jordan solchen Größen wie Ridley Scott oder Steven Spielberg zeigen kann, wie ein wirklich kritisches Abbild der US-Army aussehen kann.

Die deutsche DVD von Eurovideo präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.66 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es Interviews mit Joaquin Phoenix (6:14 Min.), dem Regisseur Gregor Jordan (5:58 Min.), Scott Glenn (3:12 Min.), Ed Harris (1:27 Min.) und Anna Paquin (2:30 Min.), eine unkommentiert B-Roll (3:56 Min.) und den Kinotrailer (2:12 Min.). Weiterhin gibt es eine Liste von Cast & Crew und Trailer zu „SOUND OF WAR“, „GANGSTER NO. 1“ und „DAS EXPERIMENT“.

Splatter 

SFX 

Humor 

Action 

Anspruch 

Spannung 

Erotik 

Musik+Sound 

Gesamt 

0

1 3 2 2 3 1 3 4

Originaltitel: Buffalo Soldiers

Regie: Gregor Jordan

Darsteller: Joaquin Phoenix, Anna Paquin, Ed Harris, Scott Glenn, Dean Stockwell, Elizabeth McGovern, Gabriel Mann, Shiek Mahmud-Bey

USA 2001

(Haiko Herden)

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