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ROSEMARIES BABY

Das junge Pärchen Rosemary und Guy ziehen in New York in das alte, etwas düstere Bramford-Haus. Als in der Nachbarschaft eine junge Frau stirbt, kommen sie mit ihren älteren Nachbarn Minnie und Roman in Kontakt. Die beiden sind zwar sehr nett, aber leider ziemlich aufdringlich. Rosemary ist etwas genervt, doch Guy ist von den beiden angetan. Auch beruflich hat er plötzlich Erfolg und er überrascht Rosemary mit einem Kinderwunsch. Kurz bevor sie sich befruchten läßt, bekommt Rosemary von Minnie ein seltsam schmeckendes Dessert, welches sie in Trance versetzt. Dadurch hat sie einen enormen Alpträum und der handelt davon, wie sie vom Teufel geschwängert wird. Es stellt sich heraus, daß sie wirklich schwanger ist. Die Schwangerschaft verläuft voller Schmerzen und Rosemary ist immer mehr mehr der Meinung, daß ihre Nachbarn einem Hexenzirkel angehören. Und nicht nur die, sie ist fest der Meinung, daß auch ihr Mann Guy und ihr Frauenarzt in den Zirkel integriert sind. Sie schwört darauf, daß Guy ihr Baby dem Zirkel versprochen hat und im Gegenzug dazu Erfolg im Beruf bekommt. Als Rosemary dann endlich das Baby bekommt, sagt man ihr, daß es tot zur Welt gekommen sei. Ihr Verdacht erhärtet sich dadurch natürlich noch viel mehr. Ganz besonders, also sie aus der Wohnung der Nachbarn Babygeschrei hört...

Die erste Rohfassung dieses Films, der nach einem Roman von Ira Levin entstand, war insgesamt fünf Stunden lang. Der Film bekam damals die schlimmste Kategorie des Filmes "C", was schon absolut verwerflich ist. Denn die komische katholische Kirche sah in dem Film die "Perversion fundamentaler christlicher Glaubensvorstellungen" und die "Verhöhnung religiöser Persönlichkeiten und Gebräuche". Selbst Okkultisten waren nicht begeistert, daß ihre Vorgehensweise so in die Öffentlichkeit getragen wird. Auch das Haus, in dem Rosemarie mit ihrem Mann die Wohnung bezieht, ist berühmt berüchtigt, es ist nämlich das Dakota Haus in New York. Man erzählte sich schreckliche Geschichten über das Haus, Leichen die in den endlosen und verwinkelten Fluren jahrelang vor sich hinmoderten (keine Erfindung), Poltergeister, mysteriöse Unfälle und von diesem Haus aus sollte John Lennon, der hier auch mit Yoko Ono wohnte, am 7. Dezember 1980 erschossen werden. Doch es sollte nicht nur bei diesen Schrecken im Hause bleiben, auch Polanski selbst hatte nach Kinostart wahrscheinlich dank Rosemaries Baby seine Frau und ein paar Freude verloren, indem diese von drei Frauen in Polanski´s Wohnung umgebracht wurden. Es waren Anhänger von Charles Manson´s okkultistischer Sekte. Das diese ganzen Dinge den Film an sich noch nachträglich einige Stufen höher rücken ist ja wohl klar. Schade natürlich, daß sich Mia Farrow in der düsteren Nacktszene von einem Nacktmodel doubeln ließ.

Originaltitel: Rosemary´s Baby

Regie: Roman Polanski

Darsteller: Mia Farrow, John Cassavetes

USA 1968

(Haiko Herden)


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