Captain Sam Cahill, seine Frau Grace und seine zwei Töchter führen ein gutes Leben. Einziger Minuspunkt ist Sams Job, denn er muss hin und wieder nach Afghanistan, um dort gegen den Terror zu kämpfen. Er macht es mit Leidenschaft, doch seine Familie hat natürlich Angst. Kurz nachdem sein Bruder Tommy aus dem Gefängnis entlassen wird, muss er erneut zu einem Einsatz. Hier wird aber sein Hubschrauber abgeschossen und stürzt in ein schwer erreichbares Gebiet, wo er von Taliban gefangen genommen wird und sadistische Folter über sich ergehen lassen muss. Zuhause erfährt Grace, dass Sam für tot erklärt wird und ist voller Trauer und Verzweiflung. Tommy, der bisher noch nichts im Leben erreicht hat, kümmert sich liebevoll um sie und die Kinder, die ihren Onkel lieben. Mit der Zeit kommen sich Grace und Tommy näher, doch dann taucht Sam, der befreit werden konnte, wieder auf. Emotional schwer gezeichnet...
Regisseur Jim Sheridan, der für anspruchsvolle Unterhaltung steht, hat mit „BROTHERS“ ein echtes Meisterwerk abgeliefert, ein menschliches Drama, das unter die Haut geht. Grade aus europäischer Sicht ist höcht positiv, dass hier kein Pathos betrieben wird, sondern die Menschen im Vordergrund stehen. Und diese Menschen werden von echten Superstars dargestellt, die ihr Handwerk perfekt beherrschen. Natalie Portman spielt die Ehefrau zwischen Trauer und dem Bemühen, den Verlust ihren Kindern so erträglich wie möglich zu machen, Tobey Maguire als emotional zerstörter Soldat, der die erlebten Dinge in sich hineinfrisst und dem es nicht möglich ist, das Erlebte zu verarbeiten, und Jake Gyllenhaal als Versager, der in Zeiten der Not über sich hinauswächst. Besonders erwähnenswert ist noch Sam Sheppard als Vater der beiden Brüder, ein Vietnam-Veteran, der seinen einen Sohn als Helden und den anderen als Nichtsnutz betrachtet und selbst ein ziemlich emotional geschädigter Mensch ist. Die Regie von Jim Sheridan macht aus dieser menschlichen Tragödie ein mitreißendes Drama, das an keiner Stelle aufgesetzt wirkt. Also, lieber Leser, „BROTHERS“ ist kein Kriegsfilm, auch wenn es einige wenige entsprechende Szenen gibt, „BROTHERS“ ist auch kein deprimierendes Frustrationsfilmchen mit platten Handlungssträngen, „BROTHERS“ ist ganz große Schauspiel- und Filmkunst. (Haiko Herden)
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