 Percy Jackson ist ein normaler 17-jähriger mit leichter Lernschwäche. Als er eines Tages in einem Museum von einem monströsen Wesen angegriffen wird, erfährt er von seinem besten Freund Grover, dass er ein Halbgott aus einer Verbindung des altgriechischen Gottes Poseidon mit seiner Mutter ist. Grover selbst ist ein Satyr, halb Mensch, halb Ziegenbock.
Dem Göttervater Zeus wurde der Herrscherblitz gestohlen und alle verdächtigen Percy Jackson, der aber davon gar nichts weiß. Gemeinsam mit Grover und Annabeth, die ebenfalls eine Halbgöttin ist, macht sich Percy auf den Weg in die Unterwelt, um dort seine Mutter zu retten und einen Krieg unter den Göttern zu verhindern, der möglicherweise den Untergang der Welt bedeuten würde…
Die Buchreihe um den Halbgott „Percy Jackson“ von Rick Riordan umfasst fünf Bände und ist weltweit ziemlich erfolgreich, Da ist es kein Wunder, dass nach dem gigantischen Erfolg der „Harry Potter“-Filme auch diese Jugendbuchreihe eine Verfilmung erfahren hat. Die stilistische Ähnlichkeit zum klugscheißerischen Zauberlehrling ist kaum übersehbar. Eine eng befreundete Gruppe junger Leute (= Harry, Hermine und Ron) wird in einem Camp (= Zauberschule) für Halbgötter (= Zauberlehrlinge) ausgebildet und erlebt viele Abenteuer. Als Grundlage dient hier die klassische griechische Götterwelt, die sich mit unseren modernen Zeiten arrangiert hat und auf dem New Yorker Empire State Building residiert.
Diese Ausgangslage ermöglicht natürlich jede Art von fantasievoller Geschichte und da auch noch alle möglichen griechischen Sagengestalten und Mythen (Medusa, Hydra, der Fährmann Charon, die Lotusesser…) verwendet werden, lernen die jungen Leser gleich noch ein Menge über die Antike auf lockere Art und Weise.
Für die Verfilmung des ersten Bandes hat man einige Veränderungen an der Geschichte vorgenommen, so sind Percy Jackson und seine Freunde deutlich älter als im Buch, sicher, um ein breiteres Publikum anzusprechen. Einige wichtige Figuren wurden weggelassen, andere deutlich verändert oder ausgebaut. Nun, das ist Hollywood und somit muss man damit leben.
„Percy Jackson – Diebe Im Olymp“ ist trotzdem ein durchgehend unterhaltsamer Film geworden, der trotz einer Laufzeit von fast zwei Stunden keine Längen aufweist und actionreich ein hohes Tempo hält. Natürlich darf man kein tiefschürfendes Werk erwarten und einige Ungereimtheiten (zum Beispiel, wie schnell Percy die völlig absurde neue Lebenssituation akzeptiert und mit dem „Tod“ seiner Mutter klarkommt) muss man einfach hinnehmen, denn es handelt sich eben um einen Popcorn-Film vor allem für ein jüngeres Publikum.
In den Hauptrollen hat man mit Logan Lerman und Alexandra Daddario frische Gesichter engagiert, die schon einiges an Filmerfahrung haben, aber eben noch vor dem ganz großen Durchbruch stehen. Lediglich Brandon T. Jackson als Grover ist schon deutlich bekannter. Dafür hat man rundherum in wichtigen Nebenrollen einige Stars verpflichtet, die offenbar einigen Spaß an dem Dreh hatten: Sean Bean, Pierce Brosnan, Steve Coogan, Rosario Dawson und Uma Thurman (wunderbar als bösartige Medusa!) sprechen für sich.
Die Effekte sind überwiegend – mit einigen kleinen Ausnahmen – sehr gut und überzeugend geworden und natürlich durchweg am Computer entstanden. Der Film sieht alles in allem richtig gut und aufwändig aus und braucht sich hinter den Konkurrenten „Harry Potter“ und der „Narnia“-Reihe nicht zu verstecken, insgesamt wirkt er sogar frischer und zeitgemäßer und ich kann die fast durchgehend negativen Kritiken nicht ganz verstehen. Immerhin handelt es sich hier um einen reinen Unterhaltungsfilm für ein insgesamt wohl eher junges Publikum, da großen Anspruch zu verlangen, wäre wohl etwas übertrieben.
Das junge Zielpublikum ist sicher auch der Grund, dass es keinerlei harte oder blutige Szenen gibt, auch sexuelle Anspielungen bewegen sich auf sehr bravem Niveau, dabei hätte sicherlich manch männlicher Zuschauer gerne etwas mehr von der sehr attraktiven Alexandra Daddario gesehen, die sich aber durchgehend hochgeschlossen zeigt. Von einem Chris Columbus-Film darf man wohl nicht mehr erwarten, liefert er doch stets saubere Familienunterhaltung ohne viele Ecken und Kanten ab.
Nachdem der Film seine Kosten locker einspielen konnte, war eine Fortsetzung bald beschlossen. Man kann sich darauf freuen, wenn man lockere Fantasy-Unterhaltung mit Witz und ein bisschen Selbstironie mag oder auch, wenn man einfach nur die mehr als schnuckelige Alexandra Daddario wiedersehen möchte.
Die deutsche Blu Ray erscheint bei 20th Century Fox Home Entertainment und bietet eine sehr gute Bildqualität. Auch beim Ton gibt es nichts zu bemängeln. Als Sprachen kann man Deutsch und Englisch wählen, dazu noch Französisch, Italienisch, Spanisch, Tschechisch und Polnisch sowie zahlreiche Untertitelungen.
Das Bonusmaterial ist überschaubar. Es gibt ein interaktives Quiz und Informationen zu den griechischen Göttern, dazu einige typische Promo-Making Ofs und ein paar entfallene, beziehungsweise erweiterte Szenen.
Ein Wendecover hat 20th Century Fox nicht für nötig gehalten und so ist eine der Hauptfiguren zur Hälfte vom blöden FSK-Logo überdeckt. Der Verantwortliche beim Label würde sicherlich auch einen „James Bond“ oder „Harry Potter“ mit so einem Logo verdecken, was einmal mehr zeigt, dass solche Leute reine Söldner sind und keine Filmfans. (A.P.)
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