// KODIERUNG DEFINIEREN Dorian Hunter – Dämonenkiller – Episodenführer Folge 21-30 (Hörspielserie)

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Dorian Hunter – Dämonenkiller – Episodenführer Folge 21-30 (Hörspielserie)

(BRD ab2013)

Originaltitel: Dorian Hunter – Dämonenkiller – Episodenführer Folge 21-30 (Hörspielserie)
Alternativtitel:
Regie:
Marco Göllner (bis Folge 24), Dennis Erhhardt
Darsteller/Sprecher: Thomas Schmuckert, Jürgen Prochnow, Peter Woy, Gerlinde Dillge, Frank Glaubrecht, Evelyn Gressmann, Manfred Liptow, Frank Felicetti, Evamaria Barth, Maria Mägdefrau, Uwe Hügle, Guido Hoegel, Carla Becker, Marianne Bernhardt, Hasso Zorn, Kaya Marie Möller, Volker Brandt, Claudia Urbschat-Mingues, Constantin von Jascheroff, Eberhard Prüter, Stefan Krause, Ronald Nitschke, Karim Chamlali, Konrad Halver, Andreas Schmidt, Gerald Paradies, Detlef Tams, Regina Lemnitz, Frank Gustavus, Iris Artajo, Susanne Meikl, Wolfram Mucha, Thomas Nero Wolff, Lutz Riedel, Boris Tessmann, Walter Wigand, Stephanie Schultheiß, Dagmar Dreke, Martin May, Torsten Michaelis, Christian Stark, Bernd Stephan, Marco Göllner, Gordon Piedesack, Bodo Wolf, Kaspar Eichel, Ulrike Möckel, Jan-David Rönfeldt, Thomas Petruo, Klaus Sonnenschein, Daniel Montoya, Tim Kreuer, Romanus Fuhrmann, Raimund Krone, Lennardt Krüger, Rüdiger Kuhlbrodt, Sonja Stein, Jürgen Kluckert, Herman van Ulzen, Kerstin Sanders-Dornseif, Tobias Lelle, Philipp Brammer, Karin Buchholz, Joey Cordevin, Matthias Klie, Helmut Krauss, Karin Rasenack, Thomas Wenke, Tim Knauer, Dieter Hallervorden, Christian Gaul, Janis Zaurins, Linda Fölster, Konstantin Graudus, Eva Meckbach, Steffen Gräbner, Erik Schäffler, Tilman Borck, Tammo Kaulbarsch, Celine Fontanges, Ursula Sieg, Reent Reins, Maria Hartmann, Wolf Frass, Achim Buch, Daniel Welbat, Dagmar Bittner, Kai-Henrik Möller, Detlef Bierstedt, Hannes Stelzer, Peter Kirchberger, Bert Franzke, Markus Stolberg, Cathlen Gawlich, Michael Harck, Dietmar Wunder, Wolfgang Rüter, Dennis Schmidt-Foß, Luise Lunow, Jürgen Holdorf, Rudolf Danielewicz, Irina Platon, Gennadi Vengerov, Ernst-August Schepmann, Waldemar Hooge, Philipp Schepmann, Peter Weis, Wolfgang Berger, Dennis Ehrhardt, Bernd Rumpf, Achim Schülke, Volker Wolf, Susan Demircan, Cetin Ipekkaya, Tayfun Bademsoy, Katharina von Keller, Holger Mahlich, Oliver Stritzel, Klaus Dittmann, Flemming Draeger, Anna Kumosiak, Henning Nöhren, Alexandra Lange, Peter Bieringer, Lutz Mackensy, Janis Grossmann, Silke Haupt, Gerhart Hinze, Elena Wilms, Christina Staats, Lotta Doll, Emmi Bohla, Nadine Schreier, Ulrike Staats, Florentine Draeger, Flemming Stein, Yael Zschocke, Julia Fölster, Sandra Schwittau, Douglas Welbat, K. Dieter Klebsch, Stefan Krause, Patrick Bach, Tanja Dohse, Daniel Kirchberger, Katja Brügger, Robin Brosch, Alexander Rieß, Björn Schalla, Wolf-Dietrich Sprenger, Josef Ostendorf, Jacob Weigert, Jan-Gregor Kremp, Roberto Rigamonti, Sascha Draeger, Marion Elskies, Uli Krohm, Hanns Jörg Krumpholz, Bodo Primus, Michael Bideller, Walter Gontermann, Daniela Thuar, Ilya Welter,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery - Horspiel/Hörbuch


Folge 21 – HERBSTWIND - CD – Folgenreich/Universal

Aufgrund eines Handyvideos stößt der Dämonenkiller Dorian Hunter auf einen Bestatter, der plötzlich mit einer völlig fremden Stimme spricht. Hunter beginnt in detektivischer Kleinstarbeit zu ermitteln, ob hier ein Dämon die Hände im Spiel hat und ahnt nicht, dass auch jemand anderes an dem Fall dran ist, ein wohl bekannter Geisterjäger von Scotland Yard. Als die beiden schließlich aufeinander treffen, scheinen sie sich zunächst als Gegner gegenüber zu stehen…

Mit „Dorian Hunter“ hat Dennis Ehrhardt offenbar bei den großen Hörspiellabels Eindruck gemacht. So wurde seine Serie schon vor langer Zeit von Universal übernommen und vor etwas kürzerer Zeit hat Lübbe Audio den Mann engagiert, die „John Sinclair“-Serie als Autor fortzusetzen. Ein einzelner Mann ist also an den beiden erfolgreichsten Horror-Serien auf dem deutschen Hörspielmarkt beteiligt, hier als Produzent, dort als Autor. Was lag also näher, die beiden so unterschiedlichen Geister- und Dämonenjäger mal zusammentreffen zu lassen? Schön, dass Universal und Lübbe den Spaß mitgemacht und keine Steine in den Weg gelegt haben. So erscheinen zeitgleich „Dorian Hunter“ Nummer 21 „Herbstwind“ und „John Sinclair“ 83 „Ein Leben Unter Toten“. Ein mutiges Experiment, das zeigen wird, ob sich die Käuferschaft stark überschneidet. Wenn nicht, müssten ja bei beiden Serien die Verkäufe zumindest für diese Folgen ansteigen. Wenn das Crossover ankommt, sind Tür und Tor für weitere Zusammentreffen geöffnet, was mir gefallen würde, sofern es nicht allzu absurd wird und zu oft passiert.

„Herbstwind“ beginnt wie ein klassischer „schwarzer Krimi“ mit Dorian Hunter als Ich-Erzähler, was ganz gelungen ist, auch, wenn es in der ersten Hälfte oft eher wie eine inszenierte Lesung als wie ein Hörspiel klingt. Die Geschichte entwickelt sich verhältnismäßig langsam, doch nach einigen Andeutungen stoßen die beiden Helden aufeinander, ohne sich zu kennen und so führt Misstrauen zur Konfrontation. Natürlich ist es nicht besonders realistisch, dass die Spezialisten für das Übernatürliche von Secret Service und Scotland Yard nichts voneinander wissen, aber hey: hier geht es um die Vertonung von „Schundliteratur“, die in erster Linie unterhalten und Spaß machen soll. Etwas billig ist die „Idee“, dass man den Namen des Bösen einfach umgedreht hat und Dorian Hunter da erst nach ewiger Zeit drauf kommt, während die Hörer das nach der ersten Erwähnung des namens „Noswar“ schon erkannt haben.

Neben der gewohnt souveränen Sprecherbesetzung findet man natürlich Gäste aus der jeweils anderen Serie und, wie es sich für eine besondere Folge gehört, als Bösewicht einen besonderen Gaststar, nämlich Hollywoodstar Jürgen Prochnow.

Klar, dass es für dieses Crossover keine Heftroman-Vorlagen gibt und so haben Ehrhardt und Marco Göllner zusammen eine Story entwickelt, in der beide Hauptfiguren unabhängig voneinander im selben Fall ermitteln. Natürlich gibt es Szenen, die in beiden Hörspielen vorkommen, aber eben jeweils aus anderer Sicht, da der Weg dahin unterschiedlich ist. Etwas entfernt ähnliches hat man bei Europa mit der „Die 3 ???“-Folge „Der Dreitag“ probiert.

Insgesamt muss man das Experiment als gelungen ansehen. Ich mag beide Serien, bevorzuge aber aufgrund meiner Vergangenheit als „Dämonenkiller“-Fan und –Leser in den 80er Jahren „Dorian Hunter“. Hier geht es wie üblich mysteriöser und düsterer zu, während „John Sinclair“ traditionell etwas gradliniger und (im positiven Sinne) trashiger ist. Um alles mitzubekommen, muss man aber sowieso beide Hörspiele anhören. Und wer weiß, vielleicht finden die jeweiligen Reihen ja auch ein paar neue Fans aus dem anderen Lager. Keine Frage, dass beide Labels auch darauf spekulieren.


Folge 22.1 – ESMERALDA – VERRAT (Teil 1) - CD – Folgenreich/Universal
Norbert Helnwein lässt Dorian Hunter Unterlagen über ein mögliches früheres Leben des Dämonenkillers zukommen. Während dieser die Unterlagen studiert, entgeht Helnwein nur knapp einem Anschlag auf sein Leben und muss mit Coco Zamis untertauchen. Gleichzeitig plant Olivaro, das neue Oberhaupt der „Schwarzen Familie“, neue Intrigen. Dorian Hunter unterdessen erfährt einiges über sein Leben als Juan Garcia de Tabera zu Zeiten der Spanischen Inquisition im frühen 16. Jahrhundert. Dort nimmt er den Kampf gegen den Inquisitor Lucero auf, der die schöne Esmeralda, die als Hexe verdächtigt wird, für seine Zwecke nutzt, um seine Gegenspieler auszuschalten…

Der Titel „Esmeralda – Verrat (Teil 1)“ machte mich neugierig, denn endlich deutete mal wieder etwas auf die Hörspielumsetzung eines „Dämonenkiller“-Romans hin. Genau gesagt, erschien als Band 19 der Heftroman-Reihe die Folge „Die Vampirin Esmeralda“, was mich dazu veranlasste, den Roman vor dem Anhören der Folge zu lesen, um direkt vergleichen zu können. Seit einiger Zeit wichen die Macher der Serie immer weiter von den Romanvorlagen ab, was den normalen, jungen Hörer, der die Romane nie gelesen hat, kaum stören dürfte. Mich als alten Leser der Hefte, ärgerte es hin und wieder schon. Mir ist klar, dass die alten Hefte aus den 70er Jahren der heutigen Zeit angepasst werden müssen und auch inhaltliche Erweiterungen oder Auslassungen leuchten mir ein. Bei „Esmeralda“ hat man um die Grundidee – ein weiteres frühes Leben von Dorian Hunter zu Zeiten der spanischen Inquisition zu erzählen – eine ganz neue Story gestrickt, um alle bekannten Figuren der Serie, wie Olivaro, Coco Zamis, Norbert Helnwein, Donald Chapman, Trevor Sullivan, Skarabäus Toth, Martha Pickford und Lilian Hunter auftreten zu lassen, obwohl sie im Roman gar nicht auftauchten. Aus einem Roman, der sehr gradlinig eine interessante Geschichte erzählte (mal von einem Zeitparadoxon abgesehen…aber es handelt sich ja um einen Groschenroman), die man als Hörspiel gut in 55 Minuten hätte umsetzen können, hat man einen komplexen Zweiteiler gemacht, der mit der Original-Story nur noch wenig zu tun hat, zumindest, was die Ausgangslage angeht. Während im Roman von Anfang an klar ist, warum Esmeralda Dinge vorhersagen kann, bleibt es hier im Dunkeln und man weiß nicht, ob sie tatsächlich ein Dämon ist oder nicht.

Dabei ist das Hörspiel natürlich nicht schlecht und einige Szenen, so die Anhörung Esmeraldas vor dem Inquisitions-Tribunal, bleiben nahe an der Vorlage. Und es ist natürlich ausgesprochen spannend, ein weiteres früheres Leben von Dorian Hunter, hier als Dämonenjäger (und gleichzeitig Gegner der Inquisition) Juan Garcia de Tabera. Überraschend ist, dass die Rolle nicht von Thomas Schmucker alias „Dorian Hunter“ gesprochen wird, sondern von Konstantin von Jascheroff, der seine Sache aber gut macht. Dazu hat man eine ganze Reihe alter Hörspielrecken ins Studio geholt, allen voran Volker Brandt als Inquisitor Lucero, aber auch Hasso Zorn, Eberhard Prüter und Konrad Halver. Mit so einer Besetzung kann natürlich nichts schiefgehen. Die Stammbesetzung liefert die gewohnt gute Arbeit ab und Produktion, Musik (überraschend elektronisch trotz der Haupthandlung in der Vergangenheit, aber auch spanische Elmente tauchen passenderweise auf) und Sound sind natürlich spitzenklasse.

Trotz mehrerer Handlungsstränge stellt sich mir die Frage, ob es wirklich ein Zweiteiler werden musste, oder ob nicht das Ausnutzen der knapp 80 Minuten Laufzeit einer CD gereicht hätte.

Natürlich hat „Dorian Hunter“ längst ein wieder erkennbares Coverdesign, dass sich nicht so leicht abändern lässt, aber gerade bei dieser Folge wäre es eine schöne Sache gewesen, das Original-Heftroman-Titelbild im Booklet abzubilden, ist es doch kaum übertrefflicher Trash vom Feinsten!

Es freut mich, dass die Folge zumindest teilweise wieder näher an der Vorlage bleibt, auch, wenn rundherum viel passiert, um den roten Handlungsfaden der Serie weiterzuspinnen. Für meinen Geschmack könnte man aber trotzdem ein bisschen mehr Werktreue walten lassen.


Folge 22.2 – ESMERALDA – VERGELTUNG (Teil 2) - CD – Folgenreich/Universal

Im Spanien des 16. Jahrhunderts beginnt der von Juan Garcia de Tabera geführte Aufstand gegen den Inquisitor Lucero. Dabei steht auch Esmeraldas Leben auf dem Spiel. In der Gegenwart kämpft Dorian Hunter im Krankenhaus um sein Leben…

Nun haben wir es schwarz auf weiß (im Booklet): Autor Marco Göllner ist es relativ egal, was in der Romanheft-Serie geschieht. Wenn ihm die Handlung nicht gefällt, ändert er sie nach Gutdünken. Einzelne Romane werden weggelassen, dafür werden völlig neue Geschichten als Füllmaterial produziert, um die CD zu füllen.

Wie schon in der Besprechung zum ersten Teil angesprochen, gibt die Story um Esmeralda nicht genug Stoff her, um eine zweite CD zu füllen und so wurde zusätzlich die Kurzgeschichte „Schneesturm“ produziert, in der Doran Hunter gar nicht erst vorkommt. Die gehört zwar ins „Dämonenkiller“-Universum und ist auch unterhaltsam, aber letztlich für Fans doch unnötig. Die Produktion der Bonus-Story ist einfach gehalten und klingt eher nach einem typischen Krimi-Hörspiel als nach atmosphärischem Horror.

Wie erwähnt, wird das alles die jungen Hörer, die die Romane nicht kennen, nicht stören, aber mich macht es schon ein bisschen traurig, dass man sich so weit von der Vorlage entfernt. Und wenn Marco Göllner die Geschichte der Vorlage „zu einfach“ war, sollte er ruhig mal wieder daran denken, dass es sich hier um die Vertonung einer Heftroman-Serie handelt, und dieses Literatur-Genre hat es nun einmal an sich, dass die Handlung „einfach“ ist, das ist sogar das Konzept!

Technisch und im Bezug auf die Sprecher gilt natürlich das Gleiche, wie für die erste Folge, da beide Teile in einem Rutsch produziert wurden, da gibt es also nichts zu meckern. Das Cover ist zwar schön, sieht aber eher nach einer „Gabriel Burns“-Folge oder nach dem Motiv für einen Spukhausfilm aus.

Hörenswert ist die Folge natürlich trotzdem, ein schaler Beigeschmack bleibt aber. Man hätte sich auf die Story in der Vergangenheit konzentrieren und die Gegenwartsszenen streichen sollen, dann hätte man eine starke Geschichte auf einer CD gehabt.


Folge 23 – TOD EINES FREUNDES - CD – Folgenreich/Universal

Im frühen 16. Jahrhundert kämpft Juan Garcia de Tabera immer noch gegen das Böse und versucht, die neu geborenen Dämonen-Drillinge mit Hilfe des goldenen Drudenfußes zu vernichten, damit sie nicht eines Tages die Weltherrschaft übernehmen. Er scheitert. Fast 500 Jahre später wird der Dämonenkiller Dorian Hunter als wiedergeborener de Tabera erneut mit den Dämonen-Drillingen konfrontiert und um an den Goldenen Drudenfuß zu kommen, muss er einen Freund und Verbündeten opfern…

Habe ich in letzter Zeit häufiger gemeckert, dass Dialogbuch-Autor Marco Göllner sich zu weit von den Romanvorlagen entfernt hat, so kann man ihm dies bei dieser Folge nicht vorwerfen. Ich habe extra die Romanvorlage „Jagt die Satansbrut“ noch einmal gelesen, bevor ich das Hörspiel gehört habe (und werde das auch bei zukünftigen Folgen tun) und muss bescheinigen, dass, mal abgesehen vom Titel, die Geschichte des Romanheftes im Großen und Ganzen inhaltlich korrekt wiedergegeben wird. Tatsächlich ist der Anfang beinahe eine wörtliche Wiedergabe der Vorlage. Mich freut das und ich hoffe, dass das in Zukunft wieder zur Regel wird. Auch bei der Nummerierung der Serie ist man fast wieder bei den Romanen angekommen, als Heft hatte diese Folge die Nummer 22.

Inhaltlich erfährt man in dieser direkten Fortsetzung zu dem „Esmeralda“-Zweiteiler (bei den Romanen waren ein paar weitere Hefte dazwischen) wieder einmal etwas über ein früheres Leben des „Dämonenkillers“. Der Hörer wird wieder in die Zeit der spanischen Inquisition entführt und wir lernen die Dämonen-Drillinge kenne, sowie den „goldenen Drudenfuß“, eine mächtige Waffe gegen die dunklen Mächte. Leider verrät der Begleittext im Booklet schon zu viel über den Titel des Hörspiels, so dass die Überraschung natürlich nicht groß ist. Warum man hier nicht den Originaltitel behalten hat, ist mir nicht klar.

Die Sprecherriege ist natürlich wie immer hochkarätig und die Produzenten ließen es sich nicht nehmen, einen kleinen Tribut an den leider verstorbenen Konrad Halver („Winnetou“) einzubauen. Ganz gut ist auch die Entscheidung, die früheren Leben von Dorian Hunter mit anderen Sprecher zu besetzen, als den „heutigen“ Dorian, so kann man durchaus nachvollziehen, dass es sich hier zwar um einen „Unsterblichen“ handelt, aber doch in ihrer jeweiligen Zeit unterschiedliche Personen.

Merkwürdigerweise finde ich die Sprachaufnahmen diesmal irgendwie „dünn“ abgemischt, während Geräusche und Musiken wie immer recht fett klingen. Dafür sind die Übergänge von Szenen, die in der Vergangenheit und der Gegenwart spielen nett gemacht. Wenn über die Dämonen-Drillinge gesprochen wird, gibt es zudem einen wiederkehrenden Effekt, der zwar gewöhnungsbedürftig ist, aber trotzdem als Idee gut rüberkommt. Etwas merkwürdig ist weiterhin im Finale ein mehrfacher Wechsel der Erzählperspektive, was dem „Tod des Freundes“ wohl eine dramatischere Note verleihen soll.

Schade übrigens, dass man den Roman „Blutorgie In Der Leichengrube“ ausgelassen hat, handelt es sich dabei zwar nicht um einen inhaltlich wichtigen Roman, so doch aber um einen der besten Heftromantitel aller Zeiten, mal ganz abgesehen vom herrlichen Covermotiv. So eine Vorlage hätte man sich eigentlich nicht entgehen lassen sollen, aber die Macher wollen wohl weg vom Trash-Charakter.

Inhaltlich fortgesetzt wird die Story dieser Folge in dem Roman „Der Kopf Des Vampirs“, mal hören, ob das auch in der Hörspielserie der Fall ist. Da das Hörspiel diesmal wieder nah an der Vorlage bleibt, empfinde ich „Tod Eines Freundes“ als eine der besten „Dorian Hunter“-Folgen der letzten Zeit.


Folge 24 – AMSTERDAM - CD – Folgenreich/Universal

Auf der Jagd nach den Dämonen-Drillingen konnten Dorian Hunter und Coco Zamis den Vampir Thören Rosqvana ausschalten. Dessen Kopf lebt jedoch weiter und um Informationen zu erhalten, hat Hunter einen Deal geschlossen, dass er dem Vampir einen neuen Körper besorgt. Dies soll der dämonische Wissenschaftler Red Jong in Amsterdam erledigen, doch der hat ganz eigene Pläne und seinen Gehilfen auf die Reise geschickt, um den Dämonenkiller und sein Team bereits im Zug von der Schweiz nach Amsterdam abzufangen…

Wie üblich habe ich vor dem Anhören des Hörspiels erstmal den alten Roman gelesen, um besser vergleichen zu können, inwieweit sich Marco Göllner an die Vorlage hält. Auffälligster Unterschied ist zunächst einmal der Titel. Statt des heftromanigen „Der Kopf Des Vampirs“ wurde das viel unverfänglichere „Amsterdam“ gewählt. Natürlich gibt das keinerlei Hinweis auf den Inhalt der Geschichte, könnte aber auch genauso gut der Titel eines Kinder-, Liebes-, Historien- oder Krimi-Hörspiels sein. Etwas spezifischer hätte man den Titel doch wählen können. Positiv ist aber, dass das Covermotiv nicht den Höhepunkt der Geschichte vorweg nimmt, wie beim Roman. Wenn man genau hinguckt, wird das aber angedeutet..

Insgesamt hält sich das Hörspiel aber sehr genau an den Roman, was mir gut gefällt. Der erste Teil – die Fahrt im Zug nach Amsterdam – wird zwar schneller als im Heft abgehandelt, ohne aber viel wegzulassen. Dafür ist der zweite Teil in Amsterdam ausführlicher und ziemlich blutig geworden. Geändert wurden einige wenige Namen, was aber okay ist. Vor allem, weil im Heftroman (aus den 70er Jahren) der Helfer von Red Jong (im Original Johan Zaander – eine Änderung als kleiner Tribut an die Figur „Red John“ in der TV-Serie „The Mentalist“?) durchgehend als „herkulesker Neger“ und „King Kong“ bezeichnet wurde, was damals noch „normal“ war, heute aber aufgrund von politischer Korrektheit so nicht mehr machbar ist. Sicher aber eine notwendige und nachvollziehbare Änderung, zumal es an der Handlung nichts verändert. Zum Ende hin wird ein zentrales Motiv des Folgeromans „Die Rattenkönigin“ eingebaut, wenn auch stark abgewandelt. Die Handlung des Romans selbst bleibt aber außen vor und wird wohl auch nicht als eigenes Hörspiel kommen. Sehr schade, denn die Geschichte über die „Ratten von Borvedam“ hätte sicher auch ein tolles Hörspiel abgegeben. Man will aber wohl den Handlungsfaden um die Dämonen-Drillinge schneller vorantreiben.

Inhaltlich wird der Storybogen, der mit dem Zweiteiler „Esmeralda“ begonnen hat, lückenlos fortgeführt und endet auch noch nicht. Die Suche nach den Dämonen-Drillingen beschäftigt den Dämonenkiller noch eine Weile und gehört zu den bisherigen Höhepunkten der Serie, nachdem der vorhergehende Handlungsbogen über den Kampf gegen Asmodis nicht so sehr fesseln konnte. Aufgrund des Themas von „Amsterdam“ wird es – neben den bereits erwähnten blutigen Details – vor allem trashig, was aber ausgesprochen unterhaltsam ist, wenn auch nicht gruselig.

In der wie immer wunderbaren Sprecherriege muss man ganz besonders Jürgen Kluckert hervorheben, der als hünenhafter Gehilfe Ndoyo wirklich toll rüberkommt.

Die starke Phase der Serie hält an, was will man mehr?


Folge 25 – DIE MASKEN DES DR. FAUSTUS – 4-CD-Box – Zaubermond/Indigo

Dorian Hunters Jagd nach den Dämonen-Drillingen geht in London weiter. Dazu muss er sich sogar wieder mit Olivaro und anderen Mitgliedern der Schwarzen Familie einlassen, um die „Black Angels Cathedral“ zu finden. Als in Hunters Hauptquartier eingebrochen wird und dabei der Hermaphrodit Phillip entführt und der Goldene Drudenfuß gestohlen werden, verliert der Dämonenkiller seine einzige Waffe gegen die Dämonen-Drillinge und muss improvisieren.

Dorian Hunter erinnert sich auch wieder an sein letztes Zusammentreffen mit den bösartigen Dämonen in seinem Leben als Johann Georg Speyer im Jahr 1532. Um die Drillinge zu töten, schließt er sich einer Schauspiel-Truppe an und erhält Unterstützung von seinem alten Lehrmeister, den mysteriösen Dr. Faustus…

Wow, was für ein Jubiläum! Mit Folge 25 wird den Fans von „Dorian Hunter“ wirklich etwas Aufwändiges geboten. Ein Dreiteiler, der den Handlungsbogen über die Jagd nach den Dämonen-Drillingen durch die Jahrhunderte zum Höhepunkt und Ende bringt. Das Ganze gibt es für Fans auch exklusiv als 4-CD-DigiPak inklusive einer Soundtrack-CD.

Vertont werden hier die beiden Romane „Die Todesmasken Des Dr. Faustus“ und „Das Mordpendel“, wobei das erste Heft wieder einmal fast ausschließlich in der Vergangenheit spielt und aus einem früheren Leben des Dämonenkillers erzählt. Das zweite übernimmt die Handlung in der Gegenwart und die Suche nach der mysteriösen Black Angels Cathedral in London, wo es zum endgültigen Showdown kommt. Im Gegensatz zu den Romanen, wird in der Hörspielumsetzung aber weitaus mehr zwischen den verschiedenen Zeitebenen hin- und hergesprungen, was einerseits natürlich für Tempo und Abwechslung sorgt, aber auch ein konzentriertes Zuhören notwendig macht, vor allem, weil es über 40 Sprechrollen gibt.

Dass die Sprecherschar bei der Serie immer absolut hochwertig und bis in kleine Nebenrollen prominent besetzt ist, weiß man schon lange, trotzdem können die Produzenten immer wieder mit Überraschungen begeistern. Hier ist es der Auftritt von Dieter Hallervorden als „Dr. Faustus“. Sein „Klamauk-Didi“-Image hat Hallervorden schon seit fast 30 Jahren abgelegt und jeder weiß, dass er ein ausgesprochen guter Schauspieler und Kabarettist ist, der auch ernste Rollen überzeugend spielt. Dass er aber mal „den Faust“ spielen würde, hätte er wahrscheinlich selber nicht gedacht. Wobei seine Figur hier eine Mischung aus historischer Figur, Volkssagen und literarischen Vorbildern ist.

Wie man es fast schon gewohnt ist, begeistern besonders die Szenen, die in der Vergangenheit spielen, sie verbreiten eine ganz besondere Atmosphäre und natürlich am meisten Gruselstimmung. Die Szenen in der Gegenwart sind zwar auch nicht schlecht umgesetzt, aber insgesamt eher auf Action ausgerichtet. Auch hat sich der Autor bei der Vergangenheits-Handlung näher an die Heftroman-Vorlage gehalten, während die Gegenwarts-Handlung deutlich freier gehandhabt wurde. Lediglich die Fastnachts-Aufführung auf der Burg Haßfurt wurde im Gegensatz zur recht kurzen Abhandlung im Roman, deutlich pompöser gestaltet, was dann aber auch der Höhepunkt des Hörspiels ist.

Ob wirklich drei CDs mit deutlich über drei Stunden Laufzeit notwendig waren, um die Handlung von zwei Heftromanen zu vertonen, kann man diskutieren, ob etwas weniger Sprünge zwischen den Handlungsebenen besser gewesen wären, ebenfalls. Auf CD2 wird es am Anfang sogar etwas collagenhaft, so dass man sehr gut aufpassen muss, um den Faden nicht zu verlieren. Auf jeden Fall ist „Die Masken Des Dr. Faustus“ aber ein absoluter Höhepunkt der Serie und setzt die zukünftigen Standards für weitere Folgen sehr hoch.

Die 4-CD-Box, die es exklusiv bei Zaubermond Audio gibt, enthält neben dem Hörspiel-Dreiteiler auch noch eine komplette Soundtrack-CD, auf der Musikstücke aus allen Phasen der Reihe ungekürzt zu hören sind. Von Anfang an, konnte die Musik begeistern, weil sie eine wunderbare Mischung aus atmosphärischen und immer wieder auch experimentellen Klängen bietet. Dabei ist der Sound ziemlich modern, passt aber trotzdem zu der Serie, die sich ja eigentlich eher im klassischen Horror-Bereich bewegt. Im beiliegenden Booklet kommentiert Komponist Andreas Meyer jedes einzelne Stück.

Weiterhin liefert das Booklet neben den üblichen Sprecher- und Produzenten-Credits auch noch Produktionsnotizen zum Hörspiel und ein kurzes Interview mit Dieter Hallervorden. Das mehrfach aufklappbare DigiPak ist natürlich auch sehr edel gestaltet.

Alles in allem dürfte „Die Masken Des Dr. Faustus“ bei den nächsten Wahlen zum „Hörspiel des Jahres“ eine große Rolle spielen…was absolut verdient ist.


Folge 26 – DIE SCHÖNE UND DIE BESTIE – CD – Zaubermond/Indigo

Kurz nachdem Dorian Hunter den mysteriösen Russen Kiwibin kennengelernt hat, erwacht er in einem kleinen Dorf irgendwo im ukrainischen Nirgendwo, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen ist. Die junge Tanja, die genauso schön wie mysteriös ist, kümmert sich um ihn. Das Dorf steht unter dem Einfluss des Wijsch, einem gehörnten Monsters, dem regelmäßig Menschen geopfert werden. In welcher Verbindung steht Tanja mit dem Dämon und welche Pläne verfolgt Kiwibin? Hunter versucht, herauszufinden, was vor sich geht und wie er das Dorf retten kann, doch als er selbst als das nächste Opfer ausgewählt wird, muss er um sein Leben kämpfen…

Währenddessen sorgen sich Dorian Hunters Freunde in England um den verschwundenen Dämonenkiller.

Der Heftroman, der die Vorlage für dieses Hörspiel liefert, war nach den „Dämonen-Drilling“-Zyklus eine für sich alleine stehende Geschichte, in der Dorian Hunter mal komplett ohne sein Team auskommen musste. Dabei ist der Handlungsort tief in der russischen Provinz mitten im Winter sehr gut gewählt und sollte es jemals eine „Dorian Hunter“-Fernsehserie geben, wäre dies eine geeignete Vorlage. Für das Hörspiel wurde die Geschichte aus den 70er Jahren natürlich etwas modifiziert und man baute eine kleine Nebenhandlung mit Hunters Team in London ein. Nötig war das eigentlich nicht und ist wohl der Kontinuität geschuldet, damit man die beliebten Nebenfiguren auftreten lassen konnte. Die Grundstory um den „Wijsch“ und die schöne Tanja ist erhalten geblieben, aber relativ frei nacherzählt, was natürlich nur Hörern auffällt, die den Roman kennen. Selbstverständlich muss man die rund 40 Jahre alten Storys in der Hörspielumsetzung heutigen Gewohnheiten anpassen. Und seien wir mal ehrlich: die meisten heutigen Hörer, vor allem die jüngeren, wird es kaum interessieren, dass die Hörspiele auf einer uralten Romanserie basieren. Sie wollen einfach nur spannende Unterhaltung genießen – und das ist ja auch gut so. Nur alte Säcke wie ich sind so verrückt, vor jedem neuen Hörspiel den Roman noch einmal zu lesen. Aber das Vergleichen macht ja auch Spaß.

Interessant ist natürlich die neue, undurchsichtige Figur des Kiwibin, der wir wieder begegnen werden.

Da hier viele neue Figuren auftreten, Russen in der Mehrzahl, gibt es zahlreiche nicht so bekannte Sprecher zu hören, vor allem auch welche, die aufgrund ihrer Herkunft den russischen Akzent überzeugend rüberbringen. Dazu gibt es eine sehr gute musikalische Untermalung und die wie immer perfekte Produktion, was Sound und Geräusche angeht. Das Covermotiv ist zwar schön geworden, lässt aber eher eine Vampirgeschichte erwarten, als eine Dämonenfolge. Ich weiß, dass die alten Romancover sich für die modernen Hörspiele nicht eignen, aber manchmal waren sie schon wirklich herrlich trashig.


Folge 27 – DER TÄTOWIERTE TOD – CD – Zaubermond/Indigo

Nachdem Dorian Hunter den Kampf gegen den Wijsch in der Ukraine gut überstanden hat, reist er mit Hilfe von Kiwibin nach Istanbul, um vor dort aus nach Wien zu Coco Zamis weiterzureisen. Unter dem Namen eines verschollenen Archäologen und der Bewachung von russischen Geheimdienstmitarbeitern gerät der Dämonenkiller in die Auseinandersetzung zwischen zwei Sekten. Mit Hilfe von lebenden Tattoos soll ein uralter Dämon wieder zum Leben erweckt werden und nur Hunter kann das verhindern, denn er wird als Auserwählter angesehen. In den düsteren, unterirdischen Zisternen von Istanbul kommt es zur Konfrontation mit dem Dämon Srasham…

„Der Tätowierte Tod“ ist die direkte Fortsetzung von „Die Schöne Und Die Bestie“ und die Ausgangssituation ist die gleiche: Dorian Hunter ist weit entfernt von London und seinem Team auf sich alleine gestellt und muss gegen einen bösen Dämon kämpfen. Dabei muss er sich auf die Hilfe des zwielichtigen russischen Geheimdienstlers Kiwibin verlassen und gerät natürlich selbst wieder in Lebensgefahr.

Im Großen und Ganzen hält man sich an die Geschichte der Romanvorlage, abgesehen natürlich von ein paar Details, zu denen die Figuren Kiwibin, Donald Chapman und Marvin Cohen gehören, die im gedruckten Werk nicht auftauchen. Dafür wurden die drogensüchtigen Hippies weggelassen. Das alles funktioniert – verbunden mit der obligatorischen Modernisierung einiger Details sehr gut. Wie schon die vorhergehende Folge, steht auch „Der Tätowierte Tod“ für sich alleine, der nächste größere Handlungsbogen um die Familie Zamis und den Dämonenanwalt Skarabäus Toth wird aber schon angedeutet. Da wird es dann wieder deutlich komplexer. Aber ich mag gerne solche Einzelfolgen, die man einfach zwischendurch anhören kann und die Mischung aus solchen Episoden und Handlungssträngen über mehrere Folgen funktioniert in der Serie schon immer sehr gut.

Keine Frage, dass hier auch wieder eine bombastische Soundkulisse und perfekte Produktion geboten wird.

Eine große Veränderung bei der Reihe wird im Booklet jedoch schon für die nächste Folge angekündigt: in Zukunft wird es die Serie nur noch direkt beim Label zu bestellen geben. Man zieht sich aus dem Einzelhandel zurück und arbeitet auch nicht mehr mit einem Vertrieb zusammen. Das hat sicher mit der Trennung von Universal und allgemein zurückgegangenen Verkaufszahlen zu tun. Da die Serie aber sicher eine solide Fanschaft aufgebaut hat, die sich die jeweils nächste Fortsetzung in jedem Falle besorgt, sollte das funktionieren und trotz geringerer Verkaufszahlen bleibt mehr Geld direkt beim Label und nicht beim Vertrieb und Einzelhandel hängen. So dürfte die Fortsetzung ökonomisch einigermaßen sichergestellt sein. Mal abwarten, wie diese Entscheidung funktioniert.


Folge 28 – MBRET – CD – Zaubermond

Dorian Hunter ist auf dem Flug von Istanbul nach Wien, wo er herausfinden will, in welcher Gefahr Coco Zamis schwebt. Durch magische Kräfte wird das Flugzeug zur Landung in der albanischen Einöde gezwungen. Zusammen mit einer Stewardess kann Hunter gerade noch dem Angriff einiger Untoter entkommen, findet sich aber bald in Gefangenschaft auf einer alten Festung wieder. Er erfährt, dass in dem Landstrich ein fürchterlicher Dämon sein Unwesen treibt: der Mbret. Hunter nimmt den Kampf gegen das Monster und seine untoten Diener auf und ahnt nicht, dass er Coco Zamis weitaus näher ist, als er sich vorstellen kann…

„Mbret“ schließt direkt an die Folge „Der Tätowierte Tod“ an und hieß als Heftroman noch „Der Opferdolch“. Mit der Umtitelung will man wohl ein bisschen mysteriöser erscheinen, was aber okay ist. Überraschend ist, dass man die beiden vorhergehenden Romane, die sich ausschließlich mit der Vergangenheit von Coco Zamis beschäftigt haben, bei der Vertonung ausgelassen hat. Allerdings deutet der Geleittext von Dennis Erhardt im Booklet an, dass die Geschichte in den kommenden Folgen noch behandelt wird. Wäre auch schade, die sehr interessante Jugend der Hexe so ganz außer Acht zu lassen, zumal ja die Folgen, in denen aus Dorian Hunters früheren Leben erzählt wurde, zu den besten der Serie gehören.

„Mbret“ hält sich grundsätzlich an die Romanvorlage, nimmt sich aber ein paar Freiheiten heraus. Unter anderem werden bestimmte Figuren weggelassen beziehungsweise stark verändert. Etwas überflüssig – und komplett dazu erfunden – sind die Handlungsszenen in London bei der Inquisitionsabteilung von Scotland Yard. Möglicherweise soll ein neuer Handlungsstrang für zukünftige Folgen etabliert werden. Hier bremst es die ansonsten eigentlich rasante Handlung allerdings aus.

Ausgesprochen schade ist allerdings, dass einige ausgesprochen starke Kampszenen gegen die Untoten (in der Hütte der Albanerin Vavra Noli – eine Figur, die nur noch extrem verändert als „Sara“ auftaucht – und in den unterirdischen Gängen unter der Festungsruine) weggelassen, beziehungsweise stark gekürzt und verändert wurden. Diese Szenen in romannaher Umsetzung mit monumentaler Produktion hätte „Mbret“ zu einem Anwärter auf das Hörspiel des Jahres gemacht. Schade, eine Chance verschenkt.

Während Marvin Cohen eine deutlich größere Rolle als im Roman spielt, kommt die Figur des Cyrano von Behemoth gar nicht vor, beziehungsweise wird nur erwähnt. Das dürfte natürlich an der Änderung der Vertonungsreihenfolge liegen, denn die Romanleser kennen diese Figur längst, in den Hörspielen wird sie aber erst mit Folge 29 groß eingeführt. Vermutlich wird man den Roman „Die Frau aus Grab Nr. 13“ auslassen und sich ab jetzt ganz auf die Geschichte um die Rettung von Coco Zamis konzentrieren. Ich bin gespannt.

Bei den Sprechern fährt man groß auf. Bis in kleinste Nebenrollen findet man „Stars“ wie Dietmar Wunder, Lutz Mackensy, Patrick Bach, Lutz Riedel oder Helmut Krauss, den man aufgrund der Stimmverfremdung kaum erkennt. Mit Flemming Draeger ist auch die nächste Generation der großen Draeger-Dynastie zu hören.

„Mbret“ ist ein starkes Hörspiel, hervorragend produziert wie immer und mit einer tollen Story. Nur habe ich nachdem ich den Roman vorher noch einmal gelesen habe das Gefühl, dass noch viel mehr daraus hätte werden können. Obwohl Ehrhardt im Booklet davon schreibt, wie fasziniert er vom Roman war, hat er das diesmal nicht zu 100 Prozent umsetzen können. Etwas mehr Romannähe wäre hier sicher besser gewesen, um eine der besten Folgen der Reihe zu produzieren. So ist es eben nur eine sehr gute geworden – was aber immer noch weit besser als die meisten anderen Hörspiele ist.


Folge 29.1/29.2 – HEXENSABBAT (Teil 1: Lehrjahre + Teil 2 Reifeprüfung) – 2 x CD – Zaubermond

In der Vergangenheit: die jugendliche Hexe Coco Zamis wird auf das Schloss ihres Onkels geschickt, wo sie die Ausbildung zur Hexe erhalten soll. Sie ist talentiert, aber auch rebellisch. Sie kann mit den Bösartigkeiten ihrer Schwester und der restlichen Familie gegenüber den Menschen nichts anfangen und gilt deswegen als Außenseiterin innerhalb der Schwarzen Familie. Jahre später muss Coco mit ihrer Familie gegen eine andere Dämonenfamilie antreten, die die Zamis´ auslöschen will.
In der Gegenwart: Coco Zamis wird vom Anwalt der Schwarzen Familie Skarabäus Toth, der das Vermächtnis von Cocos Vater erfüllen soll, in Wien gefangen gehalten. Sie soll ihren Onkel Cyrano von Behemoth heiraten. Verzweifelt hofft sie auf die Hilfe von Dorian Hunter, der nach seinen Abenteuern in Russland, der Türkei und Albanien mit seinen Gefährten Marvin Cohen und Donald Chapman bereits auf dem Weg ist, um seine Geliebte zu retten…

Mit dem Zweiteiler „Hexensabbat“ wird ein Teil der Romanhandlung zusammengefasst, von dem ich schon fast befürchtet hatte, dass er ausgelassen wird. Das wäre ausgesprochen schade, denn die Jugend von Coco Zamis ist ausgesprochen spannend. In der Heftserie lief die Geschichte parallel zu Hunters Abenteuern in verschiedenen Ländern Europas und erstreckte sich über mehrere Hefte. Hier wird diese Handlung zusammengefasst, ergänzt durch Elemente aus dem damaligen Einschubband „Der Schwarze Hengst“ der 2. Auflage (für das indizierte Heft „Amoklauf“ der Erstauflage). Die grobe Geschichte der Vorlage wird beibehalten, aber doch in einigen Details verändert.

Wer sich mit der Serie nicht so richtig gut auskennt oder eben die Romane nicht kennt, wird von den verschiedenen Handlungs- und Zeitebenen vermutlich verwirrt sein und eher wenig Spaß daran haben. Als Einstieg in die Serie funktioniert „Hexensabbat“ jedenfalls gar nicht. Vielleicht hätte man die Handlung chronologisch erzählen sollen (Cocos Kindheit, Jugend, Gegenwart). Tatsächlich passiert in Cocos früherem Leben so viel, dass die Geschichte mit diesem Zweiteiler noch nicht endet. Wenn das nach zwei weiteren Folgen der Fall ist, könnte es sein, dass dieser kleine Zyklus zu den Höhepunkten der Serie gehören wird, wie es schon bei den Romanen der Fall war. Aufgrund der Komplexität der Geschichte sollte man sehr genau zuhören, um nicht den roten Faden zu verlieren. Die eigentliche Hauptfigur Dorian Hunter taucht übrigens nur ganz am Rande auf, wird aber auch gar nicht vermisst.

Ich persönlich hätte mir eine stärkere Anlehnung an die Vorlagen gewünscht. Das heißt aber nicht, dass „Hexensabbat“ schlecht wäre. Im Gegenteil. Wenn man Fan der Serie ist, bekommt man hier eine ausgesprochen interessante und spannende Geschichte zu hören, die für die Serie an sich wichtig ist, weil man viel über Coco Zamis erfährt. Man hätte nur NOCH mehr herausholen können aus dieser filmreifen Story.


Folge 30 – HOCHZEITSNACHT – CD – Zaubermond

Das junge Paar Dieter und Elke Houlkmann wird von Anwalt Skarabäus Toth in den Heimatort des Mannes gerufen. Erst dadurch hat er erfahren, dass seine Mutter schon lange Zeit verstorben ist. Agnes Houlkmann hatte in dem Ort den Ruf, eine verrückte Hexe zu sein. Auch Dorian Hunter hat es in das kleine Dorf Striga verschlagen, da in der Nähe das Schloss von Cyrano von Behemoth ist, auf dem dessen schwarze Hochzeit mit Coco Zamis vorbereitet wird. Hunter setzt alles daran, sie zu retten und einen schrecklichen Fluch von dem Dorf zu nehmen…

Nach einer längeren Pause, wird endlich die Geschichte um Coco Zamis´ ungewollte Dämonenhochzeit weitergeführt. Wie bereits erwähnt, wurde dieser kleine Zyklus in den Heftromanen über einen längeren Zeitraum parallel zu Dorian Hunters Abenteuern erzählt. In „Hochzeitsnacht“ passiert wahnsinnig viel bis hin zum Titel gebenden Ereignis, was das Hörspiel etwas episodenhaft macht. Im Großen und Ganzen basiert diese Folge auf dem Roman „Die Frau Aus Grab Nr. 13“, der damals die Geschichte zu Ende führte. Bei der Hörspielserie wird es aufgrund der Komplexität der Ereignisse noch eine weitere Folge geben, die vermutlich den eingeschobenen Band „Der Schwarze Hengst“ noch mehr berücksichtigt als schon in „Hexensabbat“.

Da diese Folge inhaltlich und vermutlich auch von der Produktion her in einem Rutsch mit „Hexensabbat“ zu sehen ist, ist es schwer, viel Neues darüber zu schreiben. Im Grunde könnte man die Folgen, ähnlich wie bei „Die Masken Des Dr. Faustus“ als ein langes Hörspiel betrachten und das ist wohl auch die Intention der Macher.

Produktionstechnisch wird das stets hohe Niveau gehalten und bei den Sprechern findet man bis in kleine Nebenrollen bekannte Namen.

Nach einer schwächeren Phase der Serie in den später 10er-Folgen ist „Dorian Hunter“ seit Folge 22 („Esmeralda“) stark wie nie zuvor und befindet sich seit „Der Tätowierte Tod“ auf einem inhaltlichen Höhepunkt. Wer die Romane kennt weiß, dass Hunter und Zamis noch viel erleben werden, aber so spannend wie in dieser Phase wurde es nur noch selten. Sollte man jemandem erklären müssen, warum der „Dämonenkiller“ seit über 40 Jahren nicht totzukriegen ist, kann man bedenkenlos diese Storylinie dazu benutzen, um Überzeugungsarbeit zu leisten.


Buch: Marco Göllner (bis Folge 24), Dennis Ehrhardt, Andrea Bottlinger (A.P.)



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