Berlin im Sommer 1990, die Grenzen sind geöffnet. Die Russen Wladimir, Mischa und Andrej wollen etwas erleben und ein neues Leben beginnen und reisen deshalb von Moskau nach Berlin, um mal zu schauen, was man machen kann. Da Wladimir und Andrej Juden sind, bekommen sie eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis, Mischa darf nur für drei Monate bleiben. Wohnen tun sie in einem Ausländerwohnheim. Alle haben das Ziel, hier in Deutschland Fuß zu fassen, doch das ist nicht ganz einfach. Und als Wladimir sich in Olga verliebt, wird es natürlich auch noch kompliziert...
Der Film basiert auf den autobiografischen Kurzgeschichten von Wladimir Kaminer, der als russischer Immigrant nach Berlin kam. Inwieweit die Umsetzung im Vergleich zum Buch gelungen ist, kann ich nicht beurteilen, zumindest wird beklagt, dass das Episodenhafte im Film übernommen wurde, aber ein Großteil des Humors verloren ging. Die Humorlosigkeit kann ich bestätigen, denn für eine Komödie gibt es wirklich kaum etwas zu lachen, einzig als „leichtgängig“ oder „gut gelaunt“ lässt sich das Werk hier bezeichnen. Die Darsteller sind alle okay, wobei man ihnen allerdings nicht abnimmt, dass sie Russen sind, weder vom Aussehen und erst recht nicht von der Sprache her, die haben ja nicht mal einen russischen Dialekt. Allzuviel Budget hat man für das Trimmen Berlins auf die 90er Jahre auch nicht bezahlen müssen. Zwei Häuserzeilen und ein Stückchen Mauer sowie einige Autos aus der Zeit müssen für das Berlin von vor 22 Jahren herhalten. So kommt auch das richtige Nostalgiefühl nicht auf. Klingt alles sehr negativ, doch so schlecht ist der Gesamtmix im Endeffekt doch nicht, dank der Leichtfüßigkeit muss man sich nicht ernsthaft ärgern. (Haiko Herden)
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