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Ghost World

(USA, England, Deutschland 2001)

Originaltitel: Ghost World
Alternativtitel:
Regie:
Terry Zwigoff
Darsteller/Sprecher: Thora Birch, Scarlett Johansson, Steve Buscemi, Brad Renfro, Illeana Douglas, Bob Balaban, Stacey Travis, Tom Mc Gowan, TJ Thyne,
Genre: - Drama - Komödie


Enid und Rebecca waren in der Highschool Außenseiterinnen, deren Lebensinhalt darin zu bestehen scheint, gegen die Gesellschaft zu sein. Nach dem Abschluss wollen sie sich Jobs suchen, um zusammen eine Wohnung zu mieten, was Rebecca auch gleich angeht, während Enid wenig Lust zum arbeiten hat. Sie beschäftigt sich eher mit dem etwas nerdigen und einige Jahre älteren Plattensammler Seymour, den sie erst nur verarschen wollte, woraus aber eine Freundschaft entstanden ist. Während Rebecca sich immer mehr der verhassten Gesellschaft mit Job und Wohnung anpasst, driftet die Freundschaft der beiden Mädchen auseinander. Enid hat keine Ziele und als Seymour schließlich eine Freundin findet, fällt sie in ein tiefes Loch. Die Welt um sie herum scheint zusammenzubrechen…

„Ghost World“ ist ein Deutschland weitgehend unbekannter Film aus dem Jahr 2001, der nicht ganz zu Unrecht als kleiner Kultfilm gilt. Oberflächlich gesehen handelt es sich um eine leicht schwarzhumorige Teenager-Komödie, viel mehr ist es aber ein Coming-of-age-Drama, das einige sehr interessante Momente bietet und unter der Oberfläche recht ernste Fragen aufwirft.

Wie es bei Teenagern so ist, wollen sie in ihrer eigenen Welt leben, ohne die Regeln der Eltern. Meist beginnen sie sich nach Ende der Schulzeit den Gegebenheiten anzupassen. Für diesen Weg steht Rebecca, die recht schnell merkt, dass es ohne eine gewisse Perspektive nicht funktioniert. Sie arrangiert sich mit ihrem blöden Job in einem Coffee-Shop, um den Traum von der eigenen Wohnung zu verwirklichen. Sie ist die „Vernünftige“, die Enid immer wieder antreibt, es ihr gleich zu tun. Die wirft jedoch auch beste Chancen einfach weg. Enid weiß genau, was sie alles nicht will, aber eben nicht, was sie wirklich möchte (wie Thora Birch im Interview im Bonusmaterial ganz richtig anmerkt). Sie interessiert sich für den bieder wirkenden Seymour, der in seiner eigenen Welt mit seiner Schallplatten-Sammlung lebt und sich scheinbar erfolgreich vor der Eingliederung in die Gesellschaft gedrückt hat.

Erst als alle ihre Verbindungen sich aufzulösen beginnen – Rebecca passt sich an, Seymour beginnt eine Beziehung mit einer Frau in seinem Alter, der alleinerziehende Vater hat eine neue Freundin – merkt Enid, dass sie möglicherweise den Absprung verpasst hat. Plötzlich steht sie alleine in einer feindseligen Welt da – und hat immer noch keinen Schimmer, wie es weitergehen soll. Sie hat die Wahl, sich ebenfalls in die Gesellschaft zu integrieren – oder davonzulaufen. Letzteres ist für sie eine echte Alternative, die sie schließlich wählt. Wenn sie am Ende in einen Bus steigt und alleine die Stadt über eine Brücke verlässt, so kann man das zum einen natürlich als den Schritt zu einem Neuanfang ansehen, es lässt aber auch die symbolhafte Interpretation zu, dass Enid einen Schritt wählt, der keinen Neuanfang zulässt. Eine Szene, in der ein alter Mann in einen Bus steigt, der angeblich nie kommen würde, erlaubt zumindest diese Interpretation. Auch sonst arbeitet der Film viel mit Symbolen, erwähnt seien hier beispielsweise Jeans-Hosen in verschiedenen Szenen.

Wenn man möchte, kann man „Ghost World“ natürlich einfach als etwas melancholische Komödie ansehen, aber meiner Meinung nach wird man dem Film damit nicht gerecht. Er findet sich irgendwo zwischen Filmen wieder wie „Juno“, „Reality Bites“, „Ein Mädchen Namens Dinky“, „Chasing Amy“ und „High Fidelity“. Keiner dieser Filme ist direkt mit „Ghost World“ vergleichbar, aber eine gewisse Grundstimmung ist allen gemeinsam.

Was den Film aber neben dem Thema wirklich sehenswert macht, ist die Besetzung. Thora Birch und Scarlet Johansson standen damals noch relativ am Anfang ihrer Karriere, wobei Birch allerdings mit „American Beauty“ einen großen Blockbuster-Erfolg vorweisen konnte, während Johanssons endgültiger Durchbruch mit „Lost In Translation“ erst noch bevorstand. Beide ergänzen sich ganz großartig als Busenfreundinnen, die beim erwachsen werden unterschiedliche Wege einschlagen. Und dann ist da noch der großartige Steve Buscemi, der sonst meist in Nebenrollen zu sehen ist, einer der Schauspieler, die wohl jeder schon mal gesehen hat, ohne seinen Namen zu kennen. Die Drei bilden ein ganz hervorragend harmonisierendes Dreieck und lassen alle anderen Figuren komplett unwichtig erscheinen, abgesehen von Tom McGowan als dementer alter Mann.

Ob „Ghost World“ nun tatsächlich ein Kultfilm ist oder eben doch „nur“ eines von vielen Jugenddramen, auf jeden Fall ist es ein sehr gut gelungener Film – der übrigens auf einer Graphic Novel basiert – mit fantastischen Schauspielern und etwas mehr Ernsthaftigkeit, als man auf den ersten Blick erwartet. Trotzdem gibt es natürlich auch viel zu lachen. Mindestens ein Geheimtipp, der hoffentlich nachträglich seine treue Fanbasis finden wird.

Nach verschiedenen Auflagen auf DVD – unter anderem in einer Edition vom Spiegel Magazin – bringt Planet Media/Ascot Elite „Ghost World“ nun erstmals in Deutschland auf Blu Ray heraus. Die Bild- und Tonqualität ist einwandfrei. Als Sprachen lassen sich Deutsch und Englisch auswählen, dazu deutschsprachige Untertitel. Das Bonusmaterial enthält mehrere Interviews, ein paar Behind The Scenes-Aufnahmen und den Trailer zum Film. Leider ist das nur die Minimal-Ausstattung, aber viel mehr dürfte bei diesem Film wohl nicht machbar sein. Schade, gerade hier wäre ein Audiokommentar des Regisseurs wirklich mal interessant gewesen. (A.P.)



Alles von Terry Zwigoff in dieser Datenbank:

- Ghost World (USA 2001)
- Ghost World (USA, England, Deutschland 2001)

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