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The Bling Ring

(USA, BRD, England, Frankreich, Japan 2013)

Originaltitel: Bling Ring, The
Alternativtitel:
Regie:
Sofia Coppola
Darsteller/Sprecher: Emma Watson, Katie Chang, Israel Broussard, Taissa Farmiga, Gavin Rossdale, Leslie Mann,
Genre: - Drama - Thriller


Die Teenager Rebecca, Marc, Nicki und Chloe leben in Kalifornien und interessieren sich hauptsächlich für Partys und Promis. Sie beginnen, bei Prominenten wie Paris Hilton, Lindsay Lohan oder Orlando Bloom in deren Häuser einzubrechen, wenn diese nicht in der Stadt sind. Anfangs geht es hauptsächlich um Geld, dann immer mehr auch um Klamotten, Schmuck und andere „Andenken“ an die Stars, mit denen die Teenager versuchen, deren Lebensstil zu imitieren. Sie ziehen weitere Bekannte mit in die Raubzüge, neben Alkohol beginnen auch Drogen eine Rolle zu spielen und immer mehr werden die Einbrüche selbst und der dabei erlebte Kick zum Mittelpunkt. Auch als erste Überwachungsvideos im Fernsehen gezeigt werden, hören sie nicht auf und werden unvorsichtiger, indem sie mit den Einbrüchen im Internet und vor Mitschülern prahlen…

Die Story von „The Bling Ring“ basiert auf wahren Ereignissen. Um 2009 herum gab es tatsächlich eine Teenager-Gruppe, die leerstehende Promi-Häuser in und um Los Angeles ausraubte. Natürlich wurden sie irgendwann erwischt und zu verhältnismäßig geringen Strafen verurteilt. Sofia Coppola hat sich des Themas angenommen und einen interessanten und relativ erfolgreichen Film daraus gemacht, der die Story mit einigen Abwandlungen aufgreift. Dabei hat sie vieles richtig gemacht. Zum einen hätte es leicht passieren können, daraus eine Komödie oder ein Drama zu machen, das die Teenager zu „Helden“ oder „Vorbildern“ für andere junge Leute macht. Man hätte die Geschichte ausschmücken und aufbauschen können, um sie kommerzieller zu machen.

All das hat Coppola vermieden und hat stattdessen einen recht distanzierten, manchmal sogar dokumentarischen Blickwinkel gewählt. Ohne Hektik wird die Geschichte nachvollziehbar erzählt. Die Regisseurin verurteilt die Jugendlichen nicht, sondern beobachtet ihr Tun. Allerdings werden sie auch kaum tiefer charakterisiert, so dass im Grunde keine Sympathie-Figur hervorsticht, was zur Folge hat, dass es einen nicht besonders berührt, als sie schließlich auffliegen. Wenn andere Kritiker sich beschweren, dass keine Figur näher beleuchtet wird und die Gründe für den Weg in die Kriminalität aufgezeigt werden, so liegt das vielleicht einfach daran, dass die echten Teenager eben solche Geschichten nicht hatten. Die ganze Geschichte ist als Aufdeckung der (häufigen) Oberflächlichkeit und des Egoismus der heutigen jungen Generation angelegt, was „The Bling Ring“ in eine Reihe mit neueren Werken wie „Spring Breakers“ oder „The Canyons“ stellt.

Interessanterweise geht es dabei hauptsächlich um Glamour und materielle Werte wie Geld, Designerkleidung, Schmuck oder Handtaschen und Sonnenbrillen. Party machen, Alkohol trinken – und im amerikanischen Film ein Zeichen für „schlechte Menschen“: rauchen – und schließlich Drogenkonsum stehen im Mittelpunkt, Sex hingegen scheint völlig unwichtig zu sein. Lediglich in wenigen Momenten gibt es sexuelle Anspielungen, die aber alles andere als erotisch sind. Stattdessen geht es um „sexy erscheinen“. Dabei hätte man mit den durchweg attraktiven Darstellerinnen und Darstellern leicht in die Falle tappen können, die eigentlichen Geschehnisse mit etwas Sex für den Massenmarkt aufzupeppen.

Bei der Besetzung hat man weitgehend auf unbekanntere und damit glaubwürdigere Gesichter gesetzt. Im Grunde machen alle ihre Sache gut und einige wird man in Zukunft sicher in weiteren Produktionen sehen. Ein echter Star ist aber Emma Watson, die nach ihrer Kindheit/Jugend als „Hermine“ in den „Harry Potter“-Filmen jetzt ihre Rollen ohne finanziellen Druck aussuchen kann und sich ausprobiert. Von der Rolle als „Nicki“ in „The Bling Ring“ über selbstironischen Spaß in „Das Ist Das Ende“ bis hin zu großen Hollywood-Blockbuster-Kino in „Noah“. Schön, dass sie sich nicht festlegen lässt und den Sprung vom Kinderstar zur erwachsenen – und ausgesprochen attraktiven – Schauspielerin geschafft hat. Ich bin sicher, dass wir sie noch in vielen interessanten Rollen sehen werden.

„The Bling Ring“ ist ein gelungener, verhältnismäßig kleiner und erfreulicherweise unaufgeregter Film, eher Arthaus-Kino als Hollywood-Oberflächlichtkeit. Sofia Coppola hat zudem einige sehr schöne Bilder eingefangen, kratzt allerdings ab und zu an der Grenze zu „Stil über Substanz“, ohne diese aber zu überschreiten. Insofern lohnt sich der Film für alle, die gerne auch mal realistische Filme ohne Explosionen, Verfolgungsjagden oder Mord und Totschlag ansehen mögen. Spannend wäre allerdings gewesen, was ein Larry Clark aus dem Stoff gemacht hätte. Sicher wäre es weitaus gewalttätiger und schmuddeliger geworden.

Die deutsche Blu Ray kommt von Tobis/Universal. Die Bildqualität ist sehr gut und liefert weitgehend natürliche Farben und gut Schärfe. Hier und da werden Bildverfremdungen und dokumentarisches Material als Stilmittel benutzt. Beim Ton gibt es aufgrund des Themas des Films nichts Großes zu vermelden. Alles solide. Lediglich in den diversen Club-Szenen powert die Musik – sehr guter Soundtrack übrigens – und hier und da werden die hinteren Boxen mal für ein paar Hintergrundgeräusche genutzt.

Das Bonusmaterial ist recht interessant. Neben Trailern, Making Ofs und einer kurzen Featurette mit Emma Watson, gibt es ein Feature, in dem Paris Hilton, die ja selbst insgesamt sechsmal Opfer der Einbrecher wurde, ein bisschen was erzählt und ihr Haus zeigt, das sie für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt hat. Dazu etwas Behind The Scenes-Material und eine Bildergalerie. Am interessantesten ist aber auf jeden Fall die 24minütige Dokumentation über die echten „Bling Ring“-Teenager. Das sollte man auch als Nicht-Fan von Bonusmaterial ansehen, um den Film an sich besser einordnen zu können. (A.P.)



Alles von Sofia Coppola in dieser Datenbank:

- Bling Ring, The (USA, BRD, England, Frankreich, Japan 2013)
- Virgin Suicides, The (USA 1998)

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