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Der Antichrist

(Italien 1974)

Originaltitel: L´Anticristo
Alternativtitel: Schwarze Messe Der Dämonen, Die
Regie:
Alberto de Martino
Darsteller/Sprecher: Carla Gravina, Mel Ferrer, Arthur Kennedy, Alida Valli, Anita Strinberg, George Coulouris, Mario Scaccia, Umberto Orsini,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery


Als Zwölfjährige wurde Ippolita bei einem Autounfall schwer verletzt und sitzt seitdem im Rollstuhl. Jetzt, als junge Frau, hadert sie immer noch mit ihrem Schicksal und sucht sogar Hilfe an einem Marienwallfahrtsort, wo sie Zeugin wird, wie ein scheinbar Besessener sich zu Tode stürzt. Ab diesem Zeitpunkt verändert sie sich, sie hat merkwürdige Tagträume von Schwarzen Messen und unter Hypnose stellt sich heraus, dass sie die Reinkarnation einer im Mittelalter als Hexe verurteilten Frau ist. Als immer mehr merkwürdige Dinge geschehen und Ippolita immer aggressiver wird und mit fremder, männlicher Stimme obszöne Dinge von sich gibt, holt Ihr Vater einen Bettelmönch, um einen Exorzismus vornehmen zu lassen. Ist Ippolita wirklich von einem bösen Dämon oder dem Satan selbst besessen?

Mit „Rosemary´s Baby“ 1968 und „Der Exorzist“ 1973 hatte der Teufel Mitte der 70er Jahre machtvoll Einzug in den modernen Horrofilm gehalten. Keine Frage, dass damals schnell Epigonen aus aller Herren Länder auf den erfolgversprechenden Zug aufsprangen und Besessenheits- und Exorzismusfilme die Kinosäle füllten. Dass dabei außer „Das Omen“ qualitativ kaum ein Film an die Vorbilder heranreichte, machte wenig aus und bis heute wird das Thema immer mal wieder aufgegriffen, aktuell beispielsweise mit „The Vatican Tapes“. Bereits 1974 machte sich auch die italienische Kopie-Filmindustrie ans Werk und drehte „Der Antichrist“, der sich recht deutlich von „Der Exorzist“ inspirieren ließ. Der größte Unterschied zum Vorbild war, dass hier kein kleines Mädchen, sondern eine erwachsene Frau von einem Dämon in Beschlag genommen wurde, was den Machern die Möglichkeit ließ, gleich noch ein bisschen Sex in die Handlung mit einzubauen.

Im Großen und Ganzen ist der Film solide produziert und inszeniert und liefert zunächst einmal eine relativ ernsthafte, sich langsam als Drama entwickelnde Geschichte ab. Wenn der Dämon dann aber immer mehr zum Vorschein kommt, wird es doch deutlich plumper, als in „Der Exorzist“ – der ja im Grunde eine Parabel für das Aufbegehren pubertierender Jugendlicher gegen die Elterngeneration war. Solch eine Aussage liefert „Der Antichrist“ nicht, hier geht es darum, Horrorunterhaltung zu bieten mit allem möglichen Schnickschnack wie klappernden Fenstern, schwebenden Gegenständen und Personen, ein paar blutigen Szenen und einer Menge Erbrochenem und möglichst obszöner Sprache. Tabus brechen, war vermutlich das Ziel und gelang wohl zumindest in Italien, was zwar öffentliche Proteste mit sich brachte (angeblich), aber eben auch jede Menge Werbung.

Trotzdem ist „Der Antichrist“ für Fans des Genres recht unterhaltsam, wenn auch relativ langsam. Aber so wurde in den 70er Jahren halt produziert. Etwas eigenes hat der Film nicht anzubieten, aber dafür war der italienische Film zu der Zeit auch nicht unbedingt bekannt. Es wurde stets das gnadenlos ausgeschlachtet, was international gerade erfolgreich war und so entstand das so genannte Exploitation-Kino.

So billig, wie viele spätere Machwerke ist der Film von Alberto De Martino allerdings nicht, eher schon handwerklich ordentlich, was daran liegt, dass einige bekannte Leute dabei waren. Vor der Kamera Mel Ferrer, zwar kein ganz großer Star, aber gern gesehenes Gesicht in zahlreichen TV-Serien und Genrefilmen aller Art. Anita Strindberg konnte man ebenfalls in kleinen Klassikern wie „Der Schwanz Des Skorpions“ sehen und Alida Valli kann zumindest eine lange Karriere mit zahlreichen Filmeinträgen vorweisen. Relativ bekannt ist noch Arthur Kennedy, der zwar den großen Durchbruch auch nicht schaffte, aber in seiner Vita immerhin Filme wie „Lawrence Von Arabien“, „Die Phantastische Reise“ oder „Das Leichenhaus Der Lebenden Toten“ stehen hat. Hinter der Kamera war ebenfalls viel Erfahrung vorhanden. Regisseur Alberto De Martino war ein routinierter Genre-Regisseur, der Gladiatorenfilme genauso wie Western, Horrorfilme, Action und Krimis oder Thriller im Repertoire hat. Ein Handwerker, der aber trotzdem weitgehend unbekannt geblieben ist. Die Kamera führte kein geringerer als Aristide Massaccesi, hierzulande besser bekannt als Joe D´Amato, der Anfang der 80er einige derbe Splatterorgien ablieferte und sich ansonsten gerne der Softerotik und den Hardcoreporno widmete. Für die Musik war Meister Ennio Morricone (zusammen mit Bruno Nicolai) verantwortlich und man muss ganz klar sagen, dass die Klänge den Film sehr dabei helfen, nicht in trashige Gefilde abzurutschen. Wie man längst weiß, kann eine gute musikalische Untermalung einen Film regelrecht retten. Sehr witzig ist übrigens, dass der Dämon – wenn mich nicht alles täuscht – mit der deutschen Synchronstimme von Bud Spencer redet.

„Der Antichrist“ ist ganz bestimmt kein Meisterwerk, aber in der Masse von Besessenheitsfilm einer der besseren. Fans von italienischen Genrefilmen der 70er können unbesorgt zugreifen.

Dass das möglich ist, verdanken wir Illusions Unltd., die den Film neu in HD abtasten ließen und dabei ein ausgesprochen gutes Ergebnis erzielten. „Der Antichrist“ – in Deutschland auch unter dem Titel „Die Schwarze Messe Der Dämonen“ bekannt – ist inzwischen auch von Tiberius-Film als einfache Blu Ray erschienen. Als Sprachen kann man Deutsch und Englisch wählen, dazu deutschsprachige Untertitel. Beim Ton sollte man nicht allzu viel erwarten, als solide ist er aber auf jeden Fall noch zu bewerten. In der HD-Fassung fehlt circa eine halbe Minute Handlung, da einige wenige Szenen sich nicht mehr vom vorhandenen Material in HD abtasten ließen. Um sich aber dennoch nicht dem Vorwurf auszusetzen, eine geschnittene Fassung zu veröffentlichen, hat das Label eine Integralfassung erstellt, die die Szenen in Standard-Auflösung bietet. Eine gute Lösung, die alle zufriedenstellen dürfte. Wichtig für die Handlung sind die Szenen nicht. Als Bonus gibt es lediglich einen Trailer, was etwas schade ist, da die amerikanische DVD neben einer Bildergalerie auch Interviews mit dem Regisseur und Komponist Morricone enthält.

Warum man für die DVD ein modernes Covermotiv gewählt hat, das mit dem Film im Grunde nichts zu tun hat, sich aber an heutige Exorzismusfilme anlehnt, erschließt sich nicht. Immerhin gibt es ein Wendecover ohne FSK-Logo mit einem alternativen amerikanischen Motiv. (A.P.)



Alles von Alberto de Martino in dieser Datenbank:

- Feuerstoss - Tod im College (Kanada / Frankreich / Italien / Panama 1976)
- Antichrist, Der (Italien 1974)

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