Unter der Stadt Cheesebridge leben die Boxtrolls. Das sind kleine Monster, die mit Pappkartons gekleidet sind, in die sie sich im Falle von Gefahr wie eine Schildkröte in ihren Panzer verziehen können. Nachts kommen sie hoch und suchen in den Abfällen der Menschen nach Essen und anderen spannenden Dingen. Die Menschen haben Angst vor den Boxtrolls, denn es gibt jede Menge Gruselgeschichten über sie, doch die Monster sind eigentlich harmlos. Der Bösewicht Archibald Snatcher, der die Ängste der Menschen extra schürt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Monster für immer auszurotten, um Ruhm und Ehre und letztlich einen Platz in der Oberschicht zu bekommen. Bei den Boxtrolls lebt der Waisenjunge Eggs, der sich auch für ein Monster hält. Als der Winnifred, die Tochter des Bürgermeisters, kennenlernt, wird Eggs klar, dass er etwas gegen Snatcher tun muss...
Man muss dem Animationsstudio Laika auf die Schultern klopfen. Auch der dritte Film, der in klassischer Stop-Motion-Technik entstanden ist (die Vorgänger waren „CORALINE“ und „PARANORMAN“) ist ein echter Hingucker, der beweist, dass auch veraltete Produktionsarten ihren Reiz haben. Es muss nicht immer CGI sein, auch so kann man Charme hinbekommen. Obendrein plädiert der Film auch dafür, dass man keine Vorurteile hegen sollte, besonders dann nicht, wenn sie von jemandem gesät werden, der ein Interesse daran hat, dass sie fortbestehen. Das hat immer einen aktuellen sozialkritischen Bezug, in der heutigen Zeit sowieso. Wenn man also „CORALINE“ und „PARANORMAN“ mag – und ich kann mir kaum vorstellen, dass es jemand gibt, der das nicht tut – der wird auch die „BOXTROLLS“ mögen. Charmant, detailverliebt und höchst sympathisch. Wunderbar. (Haiko Herden)
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