// KODIERUNG DEFINIEREN Lust Ohne Grenzen - Ano Bisiesto

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Lust Ohne Grenzen - Ano Bisiesto

(Mexiko 2010)

Originaltitel: Ano Bisiesto
Alternativtitel:
Regie:
Michael Rowe
Darsteller/Sprecher: Monica del Carmen, Gustavo Sanchez Parra, Armando Hernandez, Diego Chas, Ernesto Gonzalez ,
Genre: - Drama - Erotik


Laura arbeitet in Mexico-City als Journalistin und hat in ihrer etwas heruntergekommenen Wohnung ein nicht unglückliches, aber bescheidenes Leben. Sie leidet jedoch unter Einsamkeit, die sie durch bedeutungslose One Night Stands auszugleichen versucht, was aber letztendlich nicht gelingt. Als es auch noch bei der Arbeit Probleme gibt, lernt Laura Arturo kennen. Die beiden beginnen eine zunächst rein sexuelle Beziehung, in der Laura an für sie neue Grenzen geführt wird. Sie erfährt Leidenschaft und Schmerz, aber ist es auch Liebe? Jeden Tag streicht Laura das Datum auf dem Kalender ab, als wenn sie auf etwas Bestimmtes wartet…

Die wenigen mexikanischen Filme, die ich kenne – abgesehen von Horrorfilmen – haben alle eine ganz eigene Atmosphäre. Sie sind weit weg von Hollywoodglanz oder der künstlerischen Stimmung französischer Werke. Sie haben nicht den bissigen Humor vieler englischer Filme und nicht die Spießigkeit, die deutsche Regisseure verbreiten. Viel mehr scheinen sie das wahre Leben abzubilden, ganz in realistischen Bildern und ohne viel Pathos.

Laura, die Hauptfigur in diesem Film – angenehm zurückhaltend dargestellt von Monica del Carmen , die in jeder einzelnen Szene des Films dabei ist – ist eigentlich der typische Großstadtsingle unserer Zeit. Nicht hässlich, aber auch nicht schön im klassischen Sinne, sondern durchschnittlich. Sie hat einen Job, der sie am Leben erhält, aber nicht unbedingt ausfüllt und eine einfache, leicht schmuddelige Wohnung. Sie ist alleine und hat nur wenig Abwechslung im Alltag. Das wird im Film in mehr oder weniger trostlosen, fast dokumetarischen Bildern rübergebracht. Laura auf Toilette, Laura beim gelangweilten Telefonieren mit ihrer Mutter, Laura beim Kühlschrankputzen und beim Beobachten eines Paares in der Nachbarwohnung.

Erst als sie den mysteriösen Arturo kennen lernt, scheint sich etwas zu ändern. Zunächst rein sexuell. Arturo macht mit ihr Dinge, die sie noch nie erlebt hat, wobei auch Gewalt und Schmerz und Unterwerfung eine Rolle spielen. Laura genießt dieses neue Empfinden und als sich über den Sex hinaus eine Beziehung zwischen den beiden zu entwickeln beginnt, könnte so etwas wie Glück Einzug in Lauras Leben halten, doch vielleicht ist sie schon zu sehr abgestumpft, um das zu erkennen.

Die Sexszenen, die für die Geschichte zweifellos notwendig sind, sind explizit – jedoch kein Hardcore – aber bewusst nicht besonders erotisch in Szene gesetzt. Hier geht es nicht darum, den Zuschauer zu erregen, sondern zu zeigen, wie Sex in unserer Welt zur einzigen Flucht aus dem öden Alltag verkommen kann.

Einige Szenen in der zweiten Hälfte des Films könnten empfindliche Zuschauer leicht schockieren oder sogar anekeln, so dass die FSK 18-Freigabe nachvollziehbar ist. Wer Sex in Filmen sonst nur aus amerikanischen Mainstreamfilmen oder deutschen Beziehungskomödien kennt, wird hier sicher abgeschreckt werden und doch ist das gezeigte vermutlich näher an der Realität, die aber viele Menschen lieber verdrängen. Die Situation in dem Film und der Beziehung der beiden Hauptfiguren eskaliert schließlich in dem Satz „würdest Du mich töten“. In diesem Moment erwacht Laura einen Moment aus ihrer Lethargie und übernimmt die Initiative, die bisher Arturo hatte. Und verliert ihn…

„Lust Ohne Grenzen“ ist ein sich langsam entwickelndes Drama, in dem Sex eine große Rolle spielt, das aber kein Erotikfilm ist. Vielmehr geht es um die Isolation des Großstadtmenschen in einer menschenfeindlichen Zeit und Welt. Sehr schön sind die langen, ruhigen Kameraeinstellungen ohne viele Schnitte. Dadurch und dass der gesamte Film in Lauras Wohnung spielt, entsteht eine fast schon hypnotisierende Kammerspielatmosphäre. Gelungen ist auch die sehr natürlich wirkende Nacktheit, die zu keinem Moment voyeuristisch erscheint und für die Geschichte essentiell ist. Wer aber erhofft, sich an den Sexszenen erregen zu können, ist hier ganz sicher beim falschen Film gelandet.

Wenn man aber Interesse an einem Sozialdrama aus einem Land hat, das filmisch viele nicht auf dem Schirm haben, kann „Lust Ohne Grenzen“ unbedingt mal austesten. Auch, wer das Thema Sado-Masochismus mal aus einem viel realistischeren Blickwinkel als in der gelackten „50 Shades Of Grey“-Welt im Film sehen will – ohne, dass hier das Klischee von der Domina in Lack und Leder bedient wird oder es schmuddelig wird – kann einen Blick riskieren.

Dass der Film in Deutschland erschienen ist, verdankt man wieder einmal dem kleinen aber feinen Label Pierrot Le Fou, die immer wieder interessante Werke jenseits des Mainstreams nach Deutschland bringen. Die DVD liefert eine gute Bildqualität und soliden Ton ab. Vor allem beim Ton darf man aber keine großen Effekte erwarten, da der Film komplett über die Bildsprache und Dialoge funktioniert. Als Sprachen kann man die ordentliche deutsche Synchronisation und den spanischen Originalton wählen, dazu gibt es deutsche Untertitel. Als Bonus gibt es ein zehnminütiges Making of, in dem vor allem Regisseur Michael Rowe einige Hintergründe über die Produktion erzählt und auch die Hauptdarsteller zu Wort kommen. Weiterhin gibt es den Trailer und ein Musikvideo zu sehen. (A.P.)



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