Mark Brandis - Raumkadett – Episodenführer Folge 11 - 20 (Hörspielserie)

(BRD 2017)

Originaltitel: Mark Brandis - Raumkadett – Episodenführer Folge 11 - 20 (Hörspielserie)
Alternativtitel:
Regie: Balthasar v. Weymarn
Darsteller/Sprecher: Daniel Claus, Michael Lott, Sebastian Kluckert, Sascha Funke, Tilmar Kuhn, Michael-Che Koch, Thomas Schmuckert, Dorothea Lott, Olaf Reichmann, Ozan Ünal, Werner Möhring, Constance Kappler, Anja Jaramillo, Jochim-C. Redeker, Leon Boden, Sebastian Fitzner, Oliver Siebeck, Franziska Arnold, Katja Hirsch, Reinhard Scheunemann, Thomas Nero Wolff, Thomas Müller, Elke Weist, Balthasar von Weymarn,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery - Horspiel/Hörbuch

Mark Brandis - Raumkadett – Episodenführer Folge 11 - 20 (Hörspielserie)

Folge 11 – DAS JUPITER-RISIKO – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2017

Mark Brandis und Alec Delaney stehen kurz vor den Abschlussprüfungen an der Astronautenschule. Dafür müssen sie noch Praxiserfahrung sammeln. Da Brandis nicht ganz so ehrgeizig ist, wie Delaney und erstmal seinen Weg zum Ersten Offizier machen will, bevor ein eigenes Kommando übernimmt, nimmt er an einer Forschungsmission zum Jupiter auf dem Schiff von Commander Brandt teil. Als dieser kurz vor dem Start überraschend wegen Vorbereitungen zum Landesverrat festgenommen wird, übernimmt Lieutenant Commander Patricia Simmons das Kommando. Überehrgeizig will die den Auftrag auf jeden Fall zum Erfolg führen. Als es zu unvorhergesehenen Problemen kommt, schlägt Mark Brandis´ Stunde und der eigentlich nur unwillig gedultete Kadett wird plötzlich wichtig für die gane Mission...

Die Ausbildung von Mark Brandis befindet sich in der finalen Phase. Bis hierhin hat er schon jede Menge Abenteuer erlebt, aber klar, es gibt auch viel Alltag und Routine. Wie diese aussehen kann, zeigt „Das Jupiter-Risiko“. Im Grunde passiert während der ersten halben Stunde nicht viel, außer, dass der eigentliche Kommandant der Mission festgenommen wird, was aber für die weitere Handlung nicht unbedingt wichtig ist. Später spielt das sicherlich noch eine Rolle. Erst als das Forschungsschiff in die Atmosphäre des Jupiter eindringt, kommt so etwas wie Spannung auf. Das Tempo zieht aber dennoch nicht besonders an. Im Grunde ist so eine eher routinierte Folge mal ganz interessant und natürlich weiterhin unterhaltsam. Ein bisschen hätte man aber doch straffen können.

Ganz nett ist, dass Mark Brandis von der eingespielten Crew des Schiffes eher als Störfaktor und „der Neue“ behandelt wird und nicht, wie sonst oft, derjenige ist, der die Initiative übernimmt. Natürlich nur, bis die ganze Mission in Gefahr gerät und er dann doch wieder auf sich alleine gestellt ist, was aber erst im letzten Drittel der Fall ist. Erst hier wird das Tempo höher und die Action tritt in den Mittelpunkt, was auch für einige schöne Soundeffekte sorgt. Ebenfalls erst zum Ende hin entwickelt sich die Geschichte zum Teil des übergeordneten Handlungsbogens um den Krieg auf der Erde.

Eine ungewöhnliche, eher sciencefictionlastige Folge, die aber mal wieder deutlich zeigt, wie vielseitig die Möglichkeiten der Serie sind.


Folge 12 – DER FALL RUBLEW – Interplanar/Folgenreich/Universal – CD – 2017

Nach dem Ausbildungsende als Raumkadett erhält Mark Brandis sein erstes eigenes Kommando, weil er durch sein Verhalten in schwierigen Situationen in der Vergangenheit die Vorgesetzten von seinen Fähigkeiten überzeugt hat. Auch, wenn ein Einsatz als Eskorte für eine Ministerin beinahe schiefgegangen wäre. Zusammen mit seinen Freunden als Team soll Brandis eine Versorgungsmission zum Schiff von Colonel Rublew leiten. Als der Kontakt zu Rublew abbricht, wird eine Suchaktion gestartet und Mark Brandis beschließt, gegen die Vorschriften zu handeln...was in einer Katastrophe endet...

Eigentlich verliert die Serie „Mark Brandis Raumkadett“ mit dieser Folge ihre Titelberechtigung, denn der junge Mann hat seine Ausbildung beendet und ist jetzt selbst Raumschiffkommandant. Ob das Auswirkungen haben wird, wird sich zeigen.

Allerdings schlägt die neue Situation natürlich mehr als je zuvor die Brücke zur ursprünglichen „Mark Brandis“-Serie und es besteht jetzt natürlich die Möglichkeit, mehr Abenteuer zu erzählen, als es mit einem in der Ausbildung befindlichen Kadetten möglich wäre. Denn mal im Ernst...was Mark Brandis bisher schon so erlebt hat, war zwar spannend aber eben auch nicht immer realistisch für einen Auszubildenden.

Die erste Mission als Raumschiff-Kommandant scheint - wieder einmal - ein Routineauftrag zu sein und wird dann natürlich zu einem gefährlichen Abenteuer, inklusive moralischer Fragen, die sich Brandis stellen. Die Entwicklung zu dem Mann, den man später kennt, ist also kontinuierlich. Die Story selbst ist ebenfalls für die Kontinuität der Serie wichtig, denn sie findet ihre Fortsetzung in der klassischen „Mark Brandis“-Geschichte „Ikarus, Ikarus...“

Nach einem actionreichen Beginn braucht die Folge allerdings ein bisschen, bis sie richtig in die Gänge kommt. Man nimmt zunächst an, dass die Tatsache, dass Brandis seinen Freunden als Kommandant vorgezogen wird, zu Differenzen im Team sorgen wird, vor allem mit Alec Delaney, doch das bleibt erst einmal weitgehend im Hintergrund, auch, wenn es angesprochen wird. Stattdessen geht es um eine Suchaktion, an der sich Brandis gegen alle Befehle nur aus menschlichen Motiven beteiligen will. Auch, wenn das natürlich den späteren „Raumnotretter“ ausmacht, erscheint es doch nicht unbedingt realistisch für einen jungen Offizier, der gerade sein erstes Kommando übernommen hat. Im Normalfall wäre das wohl das Ende einer großen Karriere, bevor sie angefangen hat. Aber gut, es ist eben eine Abenteuerserie. Und immerhin wird es am Ende angesprochen.

Mit knapp einer Stunde gibt es glücklicherweise keine Überlänge, die Story ist interessant, die Umsetzung wie gewohnt natürlich auch, so dass hier eine solide Folge geboten wird, die einige Veränderungen im „Mark Brandis“-Universum mit sich bringt und sozusagen die zweite Staffel vollendet. Die nächsten Folgen werden sicher mehr als bisher die Verbindung zur „Mutter“-Serie schlagen und immer wieder Bezüge zu dieser aufweisen.


Buch: Balthasar v. Weymarn (A.P.)