Libby Parson fährt mit ihrem Mann und ihrer Segelyacht über das Meer und wacht plötzlich mitten in der Nacht wegen Sturmes auf. Ihr Mann ist verschwunden und auf dem Deck findet sie überall Blutspuren und ein verschmiertes Messer, doch ihr Mann ist weg. Die Polizei glaubt, sie habe Nick umgebracht und sie kommt in den Knast. Mehrere Jahre verbringt sie dort, ihr Kind hat sie bei einer Freundin gelassen und als sie eines Tages mit ihem Sohn telefoniert, entnimmt sie aus einer Bemerkung von ihm, dass Nick noch am Leben ist und unter einem anderen Namen untergetaucht ist. Libby schwört Rache und kommt auch schon bald aus dem Knast raus. Sie hat gelernt, dass es in Amerika ein sogenanntes Gesetz mit dem Titel "Double Jeopardy" gibt, welches besagt, dass man nicht zweimal wegen eines Verbrechens angeklagt werden kann. Das ist praktisch, mit diesem Wissen im Rücken kann sie Nick nun tatsächlich umbringen, denn die Strafe hat sie schon abgesessen. Sie beginnt, Recherchen anzustellen und Nick´s neuen Aufenthaltsort (und damit den ihres Sohnes) aufzuspüren. Leider hat sich ihr Bewährungshelfer Travis Lehman an ihre Fersen geheftet, denn sie hat gezwungenermaßen gegen Bewährungsauflagen verstossen...
Na ja, das Gesetz wird für diesen Film und dessen Dramatik ein wenig hingebogen, denn eigentlich besagt es, dass man nicht für ein Verbrechen zweimal angeklagt werden darf, aber nur, wenn dieses Verbrechen zur gleichen Zeit am gleichen Ort passiert. Wenn Libby Nick nun Jahre später an einem ganz anderen Ort umlegen wird (ob sie es tut, lassen wir hier offen), handelt es sich um ein neues Verbrechen und sie könnte erneut in den Knast wandern. Abgesehen davon gibt es noch viele weitere Fehler in der Story, die nicht nur aufmerksamen Zuschauern auffallen dürften, doch die kann man getrost vernachlässigen zugunsten einer interessanten Detektivgeschichte mit dramatischen Einschlägen und einem unverkennbaren "AUF DER FLUCHT"-Touch, immerhin spielt Tommy Lee Jones hier den verfolgenden Mann, der Libby in den Knast bringen will. Abgesehen von den erwähnten Mängeln funktioniert der Film recht gut und bietet auch noch tolle Schauplätze, wie z.B. New Orleans. (Haiko Herden)
Libby Parsons wacht eines Nachts auf ihrer Segelyacht blutbedeckt auf. Ihr Mann, Nick, ist verschwunden. Als er für tot erklärt wird, klagt man Libby des Mordes an und verurteilt sie. Noch während der Haft erkennt Libby jedoch, dass sie von Nick hereingelegt wurde und er nun mit dem gemeinsamen Sohn ein schönes Leben führt. Als sie auf Bewährung entlassen wird, macht sie sich daran, Nick aufzuspüren und für späte Gerechtigkeit zu sorgen, doch ihr Bewährungshelfer, den sie alt aussehen hat lassen, ist ihr dicht auf den Fersen.
„DOPPELMORD“ ist ein interessanter Thriller, dessen Grundidee fasziniert. Libby kann ihren Mann ermorden und braucht keine Anklage zu fürchten, denn immerhin wurde sie für dieses Verbrechen schon angeklagt und verurteilt, wobei sie die Strafe abgesessen hat. Leider wird aus dieser Idee nicht das gemacht, was möglich gewesen wäre. Der Film verliert sich mitunter in einigen Logikfallen – z.B. als der von Tommy Lee Jones dargestellte Bewährungshelfer ihr nachstellt und erst spät die Polizei als Unterstützung nutzt –, aber solche Bedenken gehen angesichts sympathischer Darsteller und einer fast konstant gehaltenen Spannungskurve schnell unter. Dieser Film ist sicherlich kein Meilenstein des Thriller-Genres, aber gut gemachte Unterhaltung, die ihr Publikum durchaus zufrieden stellen kann. Manchmal muss es schließlich auch gar nicht mehr sein. (Peter Osteried)
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