Der seit 2003 herrschende Darfur-Konflikt ist Hintergrund für diesen Film von Regisseur Uwe Boll. Im Zuge dieses Konfliktes kam und kommt es zu schweren Menschenrechtsverletzungen, die besonders durch Milizen begangen werden, die von der Regierung eingesetzt werden. Der Film folgt einer Gruppe von US-amerikanischen Journalisten, die der Welt von den Missständen berichten wollen. Die Zustände sind schlimm, wie man feststellen muss, und sie werden Zeuge von vielen Verbrechen. Als sie sich in einem Dorf befinden, erreicht die Bewohner die Nachricht, dass eine Miliz auf dem Weg hierher ist, um alles dem Erdboden gleichzumachen. Die Journalisten stehen nun vor der schweren Entscheidung, sich zu entfernen, oder den Menschen zu helfen und sich dabei dem Tod entgegenzustellen...
Uwe Boll hat schon immer polarisiert, viele mögen ihn und seine Filme nicht, doch bei “DARFUR” sind sich viele einig: Das dürfte sein Schaffenshöhepunkt gewesen sein, und da er heute ja nicht mehr dreht, bleibt es auch dabei. Es beginnt zwar echt anstrengend und langweilig, doch mit der Zeit wird die Dramatik immer größer. Die Brutalität erscheint manchmal vielleicht etwas eigennützig, doch letztendlich ist es auch nicht falsch, sie so drastisch zu zeigen, um den Zuschauer noch mehr mit hineinzuziehen. Am Ende, wenn die arabischen Milizen ein Massaker veranstalten, ist alles schon sehr drastisch, vor allem, wenn man bedenkt, dass so etwas tatsächlich in der heutigen Zeit passiert. Gut ist, dass die Amerikaner hier nicht die schillernden Helden sind, die die Welt und auch Dörfer im Sudan retten, viel mehr Platz im Film erhalten die Bewohner, was den Schrecken beim Angriff noch fieser macht. Vieles im Film wirkt improvisiert, was den Realismus oft auch noch besser zur Geltung bringt. Der Untertitel “Der vergessene Krieg” macht auch deutlich, dass die Medien und die Politik sich nicht dafür interessiere, sodass man als Otto-Normalbürger so gut wie nichts davon mitbekommt. Das Einzige, was in diesem Film allerdings nervt, ist die extrem wacklige Handkamera, da hätte der Kameramensch gut und gerne ein wenig ruhiger draufhalten können. (Haiko Herden)
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