Michael Moore hat ja schon immer etwas polarisiert, weil seine Dokus mitunter schon etwas einseitig sind und mitunter auch konstruiert oder auch manipulativ. Der Film war wohl irgendwie anfangs geplant gewesen, um auf einen außerordentlichen und erschütternden Trinkwasserskandal hinzuweisen, bei dem ein republikanischer Gouverneur namens Rick Snyder in Flint - Moores Heimatstadt - wissentlich bleiverseuchtes Wasser für die überwiegend schwarze Bevölkerung in die Wasserleitungen leiten ließ, während das gute Trinkwasser in die Fabrikhallen von General Motors floss, damit das Metall dort nicht korrodiert. Doch irgendwie wurde der Film größer und mehr und handelt oberflächlich gesehen von Donald Trump und die traurige Tatsache, dass er Präsident der Vereinigten Staaten wurde, wie es dazu kam und was seither geschah. Doch es ist keine Doku, die sagt: Republikaner sind doof, Demokraten sind die Guten. Auch der weltweit so geliebte Barrack Obama bekommt sein Fett weg und ist auch nicht so viel besser als sein Nachfolger, bloß weil er sympathischer rüberkommt. Natürlich ist auch dieser Film hier kein intellektuelles Werk, es ist auch keineswegs objektiv, doch es macht Spaß, traurig und bestürzt zugleich. Dabei bleibt es aber nicht hoffnungslos, denn Moore zeigt, dass es auch junge Leute gibt, die diesen reaktionären Mist im Land satt haben, die sehen, dass man umwelttechnisch und sozial mehr machen muss, und die sich engagieren, politisch in Ämtern und Sozialarbeit oder bei Demos und anderen Ereignissen. Ein wichtiger Film, aber natürlich nicht die ultimativ-objektive Abhandlung zum Thema. (Haiko Herden)
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