Die Wissenschaftler Torm, Saltner und Grunthe fliegen mit einem Heißluftballon zum Nordpol. Doch dort entdecken sie nicht die Achse der Welt, sondern eine künstliche Insel. Kurz darauf stürzen sie mit ihrem Fluggerät ab. Grunthe und Saltner erwachen auf der Insel, in einer Station, und zwei Martier-Frauen namens La und Se kümmern sich um sie. Torm ward nicht aufgefunden. Die beiden Männer genesen und sind von der sehr freundlichen und zuvorkommenden Art der Martier fasziniert. Ein hochentwickeltes Volk, das alle Probleme gelöst hat und sich deshalb einzig um Kultur kümmert. Nach einigem hin und her und einem Besuch auf dem Mars wird langsam klar, was die Martier tatsächlich auf der Erde vorhaben...
Eine Invasion der Erde durch Mars-Bewohner, die Ende des 19. Jahrhundert in Buchform beschrieben wurde? Klar, da kommt einem "KRIEG DER WELTEN" sofort in den Sinn. Doch es gab ein Jahr zuvor, also im Jahr 1897, noch einen weiteren Roman, der dieses Thema behandelte. Nämlich der des deutschen Schriftstellers Kurd Laßwitz. Die Inhaltsangabe oben gibt nicht im Geringsten die Fülle des Buches wider, manch wichtige Figuren wurden hier noch nicht einmal erwähnt, doch eine detaillierte Zusammenfassung würde wirklich den Rahmen sprengen. Nicht umsonst besteht die Geschichte eigentlich aus zwei Romanen/Büchern (in eBook-Form 620 Seiten). Die Geschichte selbst ist einfach geschrieben und es ist faszinierend, wie Laßwitz ausführlich und mit viel Liebe und wissenschaftlichem Wissen die Technik als auch die Gesellschaft und Politik auf dem Mars erklärt. Das zeugt von einer so ungeheuren Weitsicht, dass man manchmal kaum glauben mag, dass das Buch 1897 entstand. Sicher ist vieles mittlerweile technisch überholt, aber nichtsdestotrotz ist das alles durchaus sehr klug. Interessant ist der Aspekt, dass die Martier (oder auch Nume, wie sie sich selbst nennen) seit Generationen keinen Krieg mehr kennen und friedlich sind. Diesen Zustand wollen sie den Menschen schenken, doch das hätte die Menschen unfrei gemacht, weswegen sie sich wehrten. All diese Sätze fassen viel zu kurz, man muss das einfach gelesen haben, jedoch muss einem gewahr sein, dass es leider auch so einige Längen gibt. Und dass es, besonders bei den Beschreibungen des Kriegsverlaufes, auch wiederum Stellen gibt, die man ausführlicher hätte lesen wollen. Letztendlich ist "AUF ZWEI PLANETEN" deutlich intelligenter und vielschichtiger als der fast zeitgleich erschienene "KRIEG DER WELTEN". Leider ist Laßwitz´ Roman heutzutage ziemlich vergessen. Eine Schande. (Haiko Herden)
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