(Kiepenheuer & Witsch)
Der Erzähler hat keinen Namen und reist... ach, es tut mir leid, ich weiß es jetzt schon nicht mehr. Irgendwo von Sylt aus durch Deutschland und, ich glaube Österreich, Schweiz, irgend so etwas. Mit Partys, Alkohol, Drogen. Angeblich soll dieser kurze Roman Standardliteratur in den 1990er-Jahren gewesen sein, ist aber voll an mir vorbeigegangen. Breit diskutiert in allen Medien, über alle Maßen gelobt, gar als "„Gründungsphänomen“ des „Literatur-Pop“" bezeichnet und... hä? Ehrlich, das ist ein viel zu kurzes Büchlein über eine Sinneskrise eines Mannes, der den jungen Jahren entwachsen ist. Und als dann sein alter Kumpel Selbstmord begeht, da... nichts. Die Nicht-Geschichte wird gestreckt dadurch, dass die Gedanken des Mannes ohne Namen immer mal wieder in die Vergangenheit schweifen oder wie er sich irgendwelche Sachen zusammenmalt. Das wirkt aber eher, um die wenigen Seiten noch etwas zu strecken. Weder lustig noch dramatisch, weder erhellend noch fordernd, weder spannend noch in irgendeiner Weise befriedigend. Die 1990er Jahre waren in so vielen Dingen öde, und wenn das hier ernsthaft so erfolgreich war Mitte der 90er, dann kann man das hier exemplarisch in die Reihen von Cotton Eye Joe und Barbie Girl stecken. (Haiko Herden)
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