Diana, eine Prostituierte, hat bereits ihre Augen geschädigt, als sie zu lange in eine Sonnenfinsternis schaute. Doch dann wird sie von einem Prostituierten-Serienkiller angegriffen, kann aber fliehen, gerät dabei jedoch in einen Autounfall und ist nun vollends erblindet. In dem Auto, das sie bei der Flucht angefahren hat, sterben Vater und Mutter, nur deren Sohn Chin überlebt. Als Diana aus dem Krankenhaus rauskommt, nimmt sie Kontakt mit Chin auf und lässt ihn bei sich wohnen. Die beiden werden schnell ein gutes Team, doch der Junge war eigentlich in einer katholischen Einrichtung, und die Polizei glaubt nun, dass Diana den Jungen entführt hat. Und auch der Serienkiller will Diana endlich endgültig aus dem Weg räumen...
Irgendwie ist es müßig, Filme von Dario Argento mit seinen alten Werken zu vergleichen und nur dann zu einer guten Bewertung zu kommen, wenn er Mann an sein früheres Schaffen so dicht wie möglich kommt. Oder jedes Merkmal eines Giallos durchzugehen und gucken, ob es vom Meister auch stilgerecht eingesetzt wurde. Davon muss man sich einfach frei machen. Seit nunmehr zehn Jahren kam nichts von Argento, und ob es ihm wirklich ein Bedürfnis war, noch einmal etwas zu machen, ist nicht klar, zumindest hat er es getan. Aber wie ist denn nun der Film geworden? Vermutlich wird jeder normale Thriller-Gucker jüngeren Datums das Ganze als extrem altmodisch und holprig inszeniert empfinden, wenig straight, und nicht immer ganz nachvollziehbar, mit manchmal seltsamen Dialogen, zudem von einer irritierenden Künstlichkeit durchzogen. Das stimmt auch alles, das kann man auf keinen Fall von der Hand weisen. Und trotzdem sind genau diese Attribute aber auch gleichzeitig der Reiz an der Sache. Und, nun also doch der Schlenker in die Vergangenheit: das haben seine Filme ja auch schon immer ausgemacht. Argento verweigert sich einfach jeglicher Modernität, weder bei der Erzählweise noch bei der Produktion des Filmes an sich, und auch das Werk selbst wirkt zeitlos, gäbe es nicht ein paar Anhaltspunkte (Autos, Handys und ein paar mehr), dann wüsste man gar nicht, ob die Geschichte heute oder vor 40 Jahren spielt. Nun ja, als alter Argento-Möger bin ich gerne dabei, versuche aber, wie eingangs erwähnt, keinen Klassiker wie "SUSPIRIA" oder "TENEBRAE" zu erwarten, sondern mich an dem, was ist, zu erfreuen. (Haiko Herden)
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