Jahr 2004. Die Industrienationen haben das Sagen, aber Moral und Gemeinschaft sind verloren gegangen. Nur das Fernsehen bringt Abwechslung: Krankenhaus-Episoden mit bösen Versicherungsvertretern, Terror-Comedy, Hilfe-Rufe mit Horst, Dangerseeker, Detektivgeschichten, Nachrichten, Berichte über Schweinehirn-essende 138-jährige, Livesendungen, in denen Selbstmörder bei ihrem Austritt aus dem Leben interviewt werden, eine Gameshow namens „Krieg ist Sieg“, unterbrochen von Patriot-Werbespots und nicht zuletzt einer fantastisch inszenierten Herzblatt-Persiflage. Als deutsches Äquivalent zum „KENTUCKY FRIED MOVIE“ sicherlich qualitativ zu schlecht und gag-technisch auch meist nicht gerade ausgereift, aber dafür ungefähr genauso bitterböse und natürlich medienkritisch und, das ist das wichtigste an der Sache, weitab jeglichen guten Geschmacks. Dieser privat gedrehte Film weiß in seinem Anarchismus durchaus zu begeistern. Gratulation. (Haiko Herden)
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