Das neue Schuljahr an der Zauberschule Hogwarts bricht an und auch Harry ist wieder dabei, obwohl ihn der kleine Elf Dooby warnt, wieder zurückzukehren, weil dort sonst böse Dinge geschehen würden. Tatsächlich passierren seltsame Dinge, denn viele Schüler versteinern einfach und Harry hört plötzlich Stimmen in seinem Kopf, dass sich die „Kammer des Schreckens“ wieder geöffnet hätte. Wieso werden nur bestimmte Schüler versteinert und was hat Harry mit der ganzen Sache zu tun? Wieso kann Harry mit Schlangen sprechen, was eigentlich nur böse Magier können? Düstere Fragen, die einer Antwort bedürfen...
Gerade mal ein Jahr ist es her, dass der erste „HARRY POTTER“-Film anlief und jede Menge Rekorde brach. Er war gut gemacht, aber konnte filmisch die Meßlatte nicht höher setzen, als es andere Filme getan haben. Nettes und effektreiches Popcorn-Kino also, nicht nur für Kinder. Genau das gleiche muss man auch vom zweiten Teil sagen, wobei zwei Punkte besonders erwähnenswert sind. Erstens ist natürlich gut, dass man sich dieses Mal nicht so sehr darauf konzentrieren musste, die Personen vorzustellen. Man konnte sofort in die Geschichte reinstolpern und sich auf die Handlung konzentrieren, was man auch tut, wobei hier Handlung eher im Sinne von Action zu verstehen sein sollte. Zweitens muss man sagen, dass es um einige Grade düsterer geworden ist. Eltern von Kindern unter 12 Jahren würde ich empfehlen, ihre Kinder nicht ohne erziehungsberechtigte Unterstützung den Film sehen zu lassen.
Den Deutschen ist es dann ja sogar als ziemlich einziges Land auch noch vergönnt, eine um ca. 5 Minuten verkürzte Fassung zu sehen, da Filmfirma Warner auf Teufel komm raus den Film frei ab 6 haben wollte, statt 12. Daran ist natürlich nichs auszusetzen, das kann ich aus kommerziellen Gründen nachvollziehen, doch warum die Freiwillige Selbstkontrolle härter als andere Behörden in der Welt argumentiert und Schnittauflagen fordert, ist nicht nachzuvollziehen. Und vor allem ist nicht nachzuvollziehen, warum man den Erwachsenen dann nicht wenigstens in der 20-Uhr-Vorstellung, in die ja eh niemand unter 12 Jahren rein darf, die ungeschnittene Fassung zeigt. Deutsche Zuschauer lassen sich ja aber seit jeher verarschen und akzeptiert seltsamerweise den Staat als Kunstkritiker. Wenn die DVD auch nur die gekürzte Fassung enthalten wird, weiß ich definitiv, dass ich mir die US-Fassung besorgen werde und ich rate allen, die der englischen Sprache mächtig sind, das gleiche zu tun. Man muss sich ja nicht alles gefallen lassen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie die nächsten Filme zensiert werden, denn bekanntlich werden die Bücher ja von mal zu mal düsterer.
Was bleibt zum Schluss zu sagen? Erstmal, dass es viele wirklich tolle Sequenzen gibt, ganz besonders die Massen-Spinnenszenen, die manchmal an „STARSHIP TROOPERS“ erinnern. Das Quiddich-Spiel ist dieses Mal auch besser in Szene gesetzt worden, als im ersten Teil, welches sehr an ein altes Konsolenspiel erinnert. Und es bleibt noch zu sagen, dass mir wieder einmal aufgefallen ist, dass Daniel Radcliffe, der Harry Potter-Darsteller, schauspielerisch leider wirklich nichts drauf hat. Sein Spiel wirkt extrem gekünstelt und neben seinem ernsten Ausdruck kann er nur noch ein breites Grinsen aufsetzen, welches er auf Knopfdruck anwerfen kann. Da lobe ich mir doch Emma Watson und Rupert Grint, die wirklich sehr natürlich spielen können.
Und noch mal: Was bleibt zu sagen? Gute Unterhaltung, allemal. (Haiko Herden)
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