Der 42-jährige Lester Burnham erzählt uns seine letzten Tage auf Erde. Seine Ehe ist kaputt, seine Frau ist ein pedantisches und langweiliges Etwas, den einzigen Höhepunkt am Tag hat er morgens beim Onanieren unter der Dusche, im Job hat man ihn schon vorgewarnt, dass er in Kürze fliegen wird, seine Tochter ist zickig und interessiert sich, wie auch seine Frau, nicht für ihn. Eines Tages lernt er Angela, die aufreizende Freundin seiner Tochter, kennen und ist sofort hin und weg von ihr. Das befreit ihn ein wenig aus seiner Lethargie und er fängt an, seinen Körper zu trainieren, er wirft seinen Job hin und erprest sich von seinem Chef eine große Abfindung, von dem Sohn des Nachbarn besorgt er sich Drogen und seiner Frau kann er auch endlich mal die Meinung sagen. Er hört endlich wieder Pink Floyd, wie in seiner Jugend und einen roten 1975er Firebird kauft er sich auch endlich. So macht es ihm auch nichts aus, dass seine Frau ein Verhältnis eingeht und seine Tochter mit dem etwas gestörten Nachbarsjungen zusammenkommt...
Irgendwie ist "AMERICAN BEAUTY" ein Drama, auf der anderen Seite auch eine tiefschwarze Komödie, die den amerikansichen Traum derartig demontiert, dass es kein Amerikaner drehen konnte, tatsächlich ist der Regisseur Engländer. Irgendwo ist der Film deprimierend, weil einiges an enfacher, aber erschreckender Lebensweisheit drinsteckt, auf der anderen Seite sind die Figuren aber teilweise derart abgefahren, dass man sich meist schwerlich mit ihnen identifizieren kann. Trotz allem, oder gerade deswegen ist der Film so sehenswert, weil nicht nur Lester Burnham, sondern komplett alle Nebenrollen unglaublich gut besetzt und charakterisiert sind, so dass man hier gar nicht alle wichtigen Details aufzählen kann. In Amerika hat das Drehbuch viele Freunde gefunden, aber niemand hat sich getraut, es zu verfilmen, weil es nicht gerade nach kommerziellen Erfolg klang. Ausgerechnet Popcorn-Regisseur Steven Spielberg hat sich mit seiner Firma Dreamworks SKG an den Stoff rangetraut, das muß man ihm hoch anrechnen, denn er scheut es nicht, schwere Stoffe anzupacken, as hat er oftmals bewiesen und das interessanteste ist, das er diese meistens zu Erfolgen führt. So ist auch "AMERICAN BEAUTY" mit diversen Oscars und diversen Nominierungen überschüttet worden.
Die deutsche DVD von Dreamworks präsentiert denFilm in Englisch und Deutsch jeweils in Dolby Digital 5.1 und im Bildformat 2.35:1. Untertitel sind in Englisch für Hörgeschädigte und in Deutsch verfügbar. Als Bonusmaterial gibt es ein Making Of (22:01 Min.) sowie eine interessante Storyboard-Präsentation (satte 61:25 Min.) von Regisseur Sam Mendes und Kameramann Conrad L. Hall. Weiterhin gibt es einen Audiokommentar von Sam Mendes und dem Drehbuchautoren Alan Ball sowie zwei verschiedene Kinotrailer (1:07 Min. und 2:53 Min.). (Haiko Herden)
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