Die Erde nach der Apocalypse. Mo streift durch die endlosen und menschenleeren verstrahlten Wüsten und findet den Kopf eines Roboters. Als er wieder in seine Heimatstadt kommt, schenkt er seiner Freundin Jill diesen Kopf, was im Prinzip keine gute Idee ist. Der Schädel gehört nämlich zu einem Androiden namens M.A.R.K. 13, der sich selber regenerieren kann, indem er sich aus allem, was herumliegt Gliedmaßen zurechtschustert. Er wurde vom Militär entwickelt, und praktisch nicht zu töten. Als Jo sich wieder auf den Weg macht, erlebt Jill das Grauen, denn der M.A.R.K. 13 hat sich neu erschaffen und läßt nun sein todbringendes Killerprogramm laufen...
Irgendwie eine Art Kammerspiel, Jill und ihr schmieriger Nachbar gegen den bösen Androiden und der leidenschaftliche Jo, der Jill den Tod ins Haus brachte. Der Film ist irgendwie einfach, aber effektvoll und spannend. Im übrigen handelt es sich um das Regiedebüt von Richard Stanley und der Film hat nur eine Million Pfund gekostet. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen sehr gelungen, auch wenn es im Grunde nicht besonders originell ist, wird es dadurch wieder ausgeglichen, dass optisch jede Menge getan wurde, die meisten Szenen wurden irgendwie eingefärbt und farbenfroh ausgeleuchtet, was dem Ganzen erst recht den speziellen Touch hat. Die Musik, ganz besonders die von FIELDS OF THE NEPHILIM tut sein übrigens dazu. Carl McCoy, Sänger der Band, hat hier übrigens ebenfalls eine Rolle. (Haiko Herden)
Richard Stanley soll in einem Interview auf die Frage warum er Filme mache geantwortet haben: "...um meine okkulte Weltsicht zu verbreiten". Das mag auf den ersten Blick ein wenig hochgestochen klingen, vor allem wenn man sich die Geschichte die seinem Debutfilm "HARDWARE" zugrundeliegt, ansieht. So spielt der Film in einer apokalyptischen Zukunft, in der das Geschenk eines in seine Einzelteile zerlegten Kampfroboters einer jungen Frau zum Verhängnis wird. Denn die Serie der "Mark 13" ist auf die unangenehme Eigenschaft programmiert sich selbst wieder zusammenfügen zu können, um so ihre Aufgabe als Tötungsmaschine unaufhörlich zu erfüllen. Doch man unterschätzt Stanley's Talent bei weitem, wenn man glaubt er hätte daraus einen geradlinigen SF-Action Film gemacht, der stupiden, konservativen Handlungsmustern folgt. Er verleiht seinem Roboter tatsächlich so etwas wie eine religiöse Aura, indem er ihn mit einer Droge töten läßt die heftigste Wahnvorstellungen hervorruft. In diesen Dämmerzuständen erscheint seinen Opfern der "Mark 13" als engelartiges Wesen das sie in ihren Tod begleitet. Auch als der Roboter am Schluß des Films durch Wasser vernichtet wird, verleiht ihm der Regisseur die "menschlichen" Gesten eines schreienden Kindes. Diese Szenen gehören zu den intensivsten Momenten von "HARDWARE"; was vor allem der brillianten musikalischen Untermalung des Filmkomponisten Simon Boswell ("DUST DEVIL","DELIRIA";"LORD OF ILLUSIONS") zu verdanken ist. Die Atmosphäre des Streifens erweist sich über die gesamte Laufzeit als äußerst dicht und das trotz eines eher langsamen Spannungsaufbaus. Man spürt sehr deutlich das Stanley nicht einfach nur einen Film drehen wollte, sondern dabei äußerst ambitioniert ans Werk gegangen ist. "Hardware" hat es mittlerweile zu einer kleinen Fangemeinde geschafft. Das liegt sicherlich auch an den kultigen Gastauftritten einiger nicht gänzlich unbekannter Personen aus dem Musikbereich. So darf Carl McCoy (Fields of the Nephilim) in seinem für ihn typischen staubigen Lederoutfit, gleich zu Beginn des Films, die Schrotteile des Roboters aus dem Wüstensand ziehen. Ebenso sind Lemmy von Motorhead und die Stimme von Iggy Pop als Radiosprecher Angry Bob mit von der Partie. Das Richard Stanley zu den hoffnungsvollsten Regisseuren des neuen britischen Kinos gehört, bestätigte er zwei Jahre später mit dem von der Kritik völlig zerrissenen und an der Kinokasse gefloppten, aber nichtsdestotrotz wunderschönem "Dust Devil" der zu den wenigen wirklichen Genremeisterwerken der Neunziger Jahre gehört. (Andreas Scholz)
|