 Philadelphia im Jahre 1976. Der Bürgermeister Frank Rizzo ist schon seit mehreren Jahren im Amt und unter seiner Aufsicht ist die Verbrechensrate extrem gesunken. Der Reporter Jonathan Neumann hört ein Gerücht, dass viele Polizisten ihre Festnahmen mit extremer Gewalt zu Geständnissen zwingen. Mitunter sollen die Festgenommenen Dinge gestanden haben, die sie überhaupt nicht begangen haben, nur um der Gewalt zu entgehen. Zusammen mit seinem Kollegen Phil Chadway und Kate Johnson beginnt er mit den Recherchen und muß feststellen, dass diese Gerüchte der Wahrheit entsprechen und eng mit dem Bürgermeister verbunden sind. Hunderte von Fällen gab es, hunderte von Kriminalfällen, für die mitunter völlig Unschuldige im Gefängnis sitzen. Auch Neumann fühlt sich immer mehr bedroht und tatsächlich will man ihn beseitigen lassen, damit die Sache nicht auffliegt...
Dieser Thriller beruht übrigens auf einer wahren Begebenheit. Ende der Siebziger Jahre gab es diesen Fall tatsächlich und der Bürgermeister Frank Rizzo hat ebenfalls wirklich existiert. Nach diesem Skandal hat ihn die Demokratische Partei nicht mehr als Bürgermeisterkandidaten aufgestellt und ihn einfach als Stadtverordneter eingesetzt. Ein Wunder, dass er überhaupt noch irgendein Amt bekleiden durfte. Im Jahre 1992 jedenfalls wollte Rizzo noch einmal Bürgermeister werden und erstickte während eines Wahlkampfessen an einem Hamburger. Manchmal läßt Gott doch Gerechtigkeit walten und so ein peinlicher Tod ist Gold wert. Die Reporter, die diesen Skandal aufgedeckt haben, erhielten im Jahre 1978 dafür den Pulitzer-Preis. Doch zurück zu "THE THIN BLUE LIE" selbst. Dieser, für das amerikanische Fernsehen produzierte Fernsehfilm ist nämlich recht gut gelungen, sehr spannend, realistisch und mitreissend, was bei diesem Thema natürlich auch kein Wunder ist. Jedenfalls macht er wirklich Spaß und bereitet dem Zuschauer 90 Minuten gute und anspruchsvolle Unterhaltung. (Haiko Herden)
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