Tinto Brass persönlich präsentiert drei Kurzgeschichten verschiedener Regisseure.
SCHAMLOSE VERFÜHRUNG - Regie: Nello Pepe. Darsteller: Francesca Nunci, Marco di Stefano
Die verheiratete Lydia will von einem Maler eine Samenspende, da ihr Mann sie nicht schwängern kann. Er schafft es aber nicht, in ihrem Bad die graue Dose zu füllen. Dose anmalen, erotische Musik, Frauenzeitschriften, nichts kann den Mann reizen und als sie für ihn aufreizend tanzt, klingeln ausgerechnet die Zeugen Jehovas. Er versucht, sie zu malen, um sich in Erregung zu bringen, klappt auch nicht. Sie simuliert eine 0190er-Nummer, doch alles simulieren nützt nichts und so hört man auf zu simulieren und befruchtet halt nicht mehr künstlich...
Dass Samenspenden komisch sein kann, hat man ja schon in diversen Teeniekomödien gesehen, doch denen fehlt der romantische, schwüle Touch, der bei „SCHAMLOSE VERFÜHRUNG“ zum Tragen kommt. Auch wenn die Ausleuchtung eher nüchtern und zweckmäßig ist, sorgt die romantisch-jaulende Gitarre für die nötige Stimmung. Frauen allerdings dürfte der Typ ein wenig zu behaart sein.
FRIVOLE STRANDPHANTASIEN – Regie: Nicolai Pennestri. Darsteller: Julia Mayarchuk, Mauro Lorenz
Eine hübsche Blondine legt sich an den einsamen Strand, um sich zu bräunen. Sie schläft ein und beginnt zu träumen von einer Flucht vor einem Bauer, einem busengrapschenden Künstler, einer romantischen Autofahrt und einigem mehr, bis Realität und Wirklichkeit verschwimmen.
Natürlich glaubt man, dass sie am Ende mit einem Typen herummachen würde, doch die Auflösung ist eher peinlicher Natur. Peinlich für sie, witzig für den Zuschauer.
METRO DER LÜSTE – Regie: Andrea Prandstrailer. Darsteller: Deborah Call, Jarno Berardi
In sieben Minuten fährt die letzte Metro. Auf dem Bahnsteig steht eine Frau, von der ein Mann auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig völlig begeistert ist. Auf sein leichtem Drängen hin beginnt sie sich auszuziehen und ihm eine kleine Stripshow zu präsentieren.
Wahrscheinlich wünscht sich jeder Mann beim Warten auf die letzte Bahn so eine Show, ganz besonders, wenn es sich auch noch um eine derart schöne Frau handelt, die es perfekt versteht, sich zu präsentieren, ohne billig zu wirken. (Haiko Herden)
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