Dieser Film ist in sieben Episoden aufgeteilt, für jeden Tag der Woche eine Geschichte. Die Stories handeln allesamt vom Tod in Form von Selbstmord oder Mord.
Am "Montag" kommt ein Mann kommt nach Hause und bringt sich um. Vorher allerdings räumt er die Wohnung auf, kündigt seinen Job und hinterläßt alles so, wie man es sich nur wünschen kann. Vorher ißt er noch etwas, wäscht ab, füttert den Fisch und macht alles ordentlich. Ein Teil der Geschichte wird erzählt, indem die Kamera sich mehrmals um 360 Grad dreht und dabei darstellt, wie die Zeit vergeht und der Mann dabei seine restlichen Arbeiten erledigt. Fantastisch experimentell und gelungen. Der Suizid war also von langer Hand geplant. Es beginnt gerade langweilig zu werden, doch gerade weil man eigentlich nicht weiß, dass der Mann all die Dinge tut, um sich dann selbst zu töten, ist die Tatsache dann umso schockierender.
Am "Dienstag" kommt ein Mann in eine Videothek (das Berliner Videodrom) und leiht sich den Film "Vera - Todesengel der Gestapo" aus, der eine fiese Kastrationsszene enthält. Als seine Freundin reinkommt, hebt er nur kurz die Pistole und ihr Hirn klebt an der Wand. Zuguterletzt hat er sich ein neues Bild für seine Wand geschaffen. Das ist eindeutig die zweitschwächste Episode des Filmes. Heißt die Aussage hier, dass Horrorfilme aggressiv oder krank machen?
Am "Mittwoch" erzählt ein Mann auf einer Bank einer Passantin im strömenden Regen, warum er depressiv ist und über die Probleme mit seiner Frau. Dies wird sehr intensiv erzählt und endet natürlich auch tragisch.
Am "Donnerstag" wird eine Autobahnbrücke gezeigt. Dazu werden dann immer Name, Alter und Beruf von diversen Leuten eingeblendet, die sich hier das Leben genommen haben. Verbunden mit den dumpfen Geräuschen der Autos (die Kamera befindet sich unter der Autobahn auf einer integrierten Fussgängerbrücke) ist diese Episode zwar supereinfach, aber superwirkungsvoll. Irgendwie vollkommen unheimlich und frustrierend.
Der "Freitag" zeigt uns eine einsame Frau in ihrer Wohnung. Sie kann es nicht ertragen, wie zärtlich das Paar ihr Gegenüber miteinander umgeht und handelt dementsprechend. Es ist einfach unglaublich, wie intensiv in dieser Episode die Einsamkeit rüberkommt, man sieht als Zuschauer schon bald den eigenen Sinn des Lebens schwinden und fragt sich unwillkürlich, wie tragisch das Leben eigentlich ist. Ich jedenfalls werde niemals alleine in eine Wohnung ziehen.
Am "Samstag" bindet sich eine junge Frau eine Steadycam um und betritt ein Konzert, um auf Musiker und Gäste zu schiessen. Obwohl Bela B. von den Ärzten auf der Bühne steht, ist das die schlechteste Episode dieses Filmes.
Am "Sonntag" wird es noch einmal richtig hart. Ein Typ wacht in seinem Bett auf und wird sofort von Heulkrämpfen geschüttelt. Seine Qual wird minutenlang gezeigt, bis er sich nach langer Zeit den Kopf vor Verzweiflung mehrmals an die Wand schlägt. Das ist wiederum unglaublich intensiv gespielt, großes Lob an Nicholas Petche, eine wahre Meisterleistung.
Im Ganzen ist für mich "DER TODESKING" einer der besten Filme der Amatuerszene. Man darf ihn niemanden zeigen, der irgendwie suizid-gefährdet ist, denn nach "Genuß" dieses Filmes wird so eine Person garantiert seinem Leben ein Ende bereiten. Selbst als fröhlicher Mensch fragt man sich, wofür es eigentlich noch lohnt, weiterzuleben "DER TODESKING" ist extrem runterziehend und frustrierend, es gibt kaum Dialoge, aber dafür jede Menge schöne, aber düstere Musik, meist mit Klavier gespielt. Zwischen den Episoden sieht man übrigens eine Leiche, die in Zeitraffer verwest. Auch das ist extrem ekelhaft und sehr realistisch gemacht. Der Film ist wirklich unverzichtbar. (Haiko Herden)
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