Mexiko, nahe der Grenze zu den USA. In einem eingestürzten Tunnel, der dem Drogenschmuggel diente, werden 29 Leichen gefunden. Hierbei handelt es sich sowohl um Männer, als auch um Frauen und Kinder. Offenbar wurden hier ein paar Menschen beseitigt, die sich mit dem Schmuggel der Rauschgifte beschäftigten und die Polizei des Ortes sowie der amerikanische Vize-Konsul Draper möchten diesen Fall schnellstmöglichst abschließen und deshalb beenden sie die Untersuchungen mit fadenscheinigen Erklärungen. James Rhodes ist Mitarbeiter einer internationalen Menschenrechtsorganisation und er vermutet hinter dieser Sache weitreichendere Dinge. Er stellt Nachforschungen an und sieht sich selbst plötzlich in üblen Schwierigkeiten, die ihren Ursprung von höchster Stelle aus haben...
Die Geschichte bietet im Grunde nicht viel neues im Thriller- und Verschwörungs-Aufdeckungs-Genre, doch es gibt einige Punkte, die „I WITNESS“ trotzdem sehenswert machen. Zum einen ist es Jeff Daniels, der hier eine adäquate Leistung abgibt und im Grunde oftmals leider viel zu unterschätzt wird. Ebenso James Spader bietet gute Leistungen. Zum anderen ist es das etwas ungewöhnliche Setting Mexiko und die Geschichte, die zwar auf der einen Seite moderne Züge trägt, aber auf der anderen Seite streckenweise angenehm altmodisch wirkt. Der Regisseur, der sich bislang noch nicht allzu sehr in der Filmwelt hervorgetan hat, legt offenbar viel Wert auf einen realistischen Look. Tagsüber ist es hell, Nachts ist es dunkel, wenn die Sonne scheint, scheint sie und wenn es bewölkt ist, ist es düsterer. Das klingt vielleicht doof, aber der Regisseur setzt auf natürliche Optik, was gut ist, aber oftmals auch ein bisschen wie Fernsehen wirkt. Die Musik hätte etwas passender gewählt werden können, Synthiemusik passt nicht so richtig zur öden mexikanischen Ambiente. Macht aber nichts, „I WITNESS“ ist vielleicht nicht der Film des Jahres, nicht einmal annähernd, aber für etwas außergewöhnliche Thrillerunterhaltung, bei der man nicht weiß, wie es ausgeht und wer stirbt, ist der Streifen alle mal wert. Kleine Kuriosität am Rande. Als Jeff Daniels und die Frau im Film mit verbundenen Augen auf dem Rücksitz eines Wagens saßen, ergriff sie seine Hand. Erstaunlich zielsicher, wie ich finde, wenn man bedenkt, dass sie nichts sehen konnte.
Die deutsche DVD von Sunfilm präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, DTS) und Englisch (Dolby Digital 5.1, Dolby Surround) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es Biografien und Filmografien von Jeff Daniels, James Spader, Emily Thompson und Clifton Collins Jr. sowie Trailer zu „SHELTER ISLAND“, „SUPER SUCKER“ und „DER 7. KREIS DER HÖLLE“. (Haiko Herden)
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