Nosferatu - Phantom der Nacht(BRD / Frankreich 1979)Originaltitel: Nosferatu – Phantom der Nacht Alternativtitel: Regie: Werner Herzog Darsteller/Sprecher: Klaus Kinski, Isabell Adjani, Bruno Ganz, Roland Topor, Walter Ladengast, Dan van Husen, Carsten Bodinus, Jan Groth, Martje Grohmann, Genre: - Horror/Splatter/Mystery
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Jonathan Harker wird von seinem Arbeitgeber von Wismar nach Transylvanien geschickt, damit dieser dort dem Grafen Dracula in Wismar ein Haus verkauft. Vier Wochen ist Harker unterwegs und schlägt alle Warnungen der Bewohner Transylvaniens in den Wind, das Schloß zu betreten. Der Graf sieht unheimlich aus und benimmt sich noch viel seltsamer. Er schläft am Tage und treibt sich nur in der Nacht herum. Der Graf kauft das Haus von Harker, als Harker ein Bild seiner Frau Lucy zeigt. Ihn zurücklassend macht sich Dracula auf den Weg nach Wismar, um sein Haus und Lucy zu besuchen…
Zusammen mit „NOSFERATU – EINE SYMPHONIE DES GRAUENS“, dem Stummfilm von Friedrich Wilhelm Murnau ist „NOSFERATU – PHANTOM DER NACHT“ für mich die großartigste Dracula-Verfilmung aller Zeiten. Werner Herzog hat hiermit eines der bedeutendsten Film-Meisterwerke Deutschlands geschaffen, soviel ist sicher. Klaus Kinski in seiner Rolle als Blutsauger ist genial, die Atmosphäre in der menschenleeren Stadt, über die der Pesthauch weht, ist bedrückend und der Soundtrack tut sein übriges dazu. Freilich nimmt sich auch Werner Herzog ein paar Dinge heraus, die der Roman so nicht vorgegeben hat, doch hat er die bislang schönste Verfilmung abgeliefert, hinter der sich sogar die Hammer-Produktionen zwangsläufig verstecken müssen. Hammer bietet zwar diesen typischen Gothic-Horror, doch Herzogs Film bietet dafür eine ganze Spur mehr Realismus. Man fühlt sich nicht wie in einer Geisterbahn, sondern so, als ob man sich in der damaligen Zeit befindet. Dabei hat Herzog auch ein gutes Gespür für seine Figuren gehabt, die ebenfalls wie Du und Ich sehr realistisch rüberkommen. Selbst Kinski, der hier wieder gewohnt fantastisch überagiert, hat mit seinem zerrissenen Dracula eine Meßlatte gelegt. Er ist kein feiner Schnösel wie Christopher Lee, Kinski nimmt man es eher ab, dass er mehrere hundert Jahre im Sarg verbracht hat. Er ist haarlos, kalkweiß, ewig dem Sonnenlicht ferngeblieben. Ich bleibe dabei: „NOSFERATU – PHANTOM DER NACHT“ ist eines der ewigen Meisterwerke.
Die deutsche DVD von Arthaus präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0 Surround) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Als Extras gibt es einen guten Audiokommentar von Regisseur Werner Herzog, ein englischsprachiges Making Of (13:04 Min.), eine Fotogalerie mit 15 Behind The Scenes-Aufnahmen und 19 Standfotos aus dem Film sowie zwei Stücke aus dem Soundtrack (9:04 Min.). (Haiko Herden)
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