Joe Hickey lässt das kleine Mädchen Abi entführen, während er die Mutter Karen in ihrer Wohnung in Schach hält. Karens Mann ist Arzt und zurzeit auf einer Konferenz. Hickeys Frau Cheryl fängt ihn dort ab und hält ihn ebenfalls unter ihrer Kontrolle. Der Plan kann eigentlich nicht schief gehen, denn ein Dritter hält das kleine Mädchen an einem weiter entfernten Ort gefangen und sollte ein Kontrollanruf zwischen den dreien danebengehen, würde das Mädchen getötet werden. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Plan. Doch eine Sache haben die Entführer nicht bedacht: Das kleine Mädchen hat Asthma und benötigt dringend ein Medikament. Das ist der Anfang vom Ende des wohldurchdachten Planes. Das Chaos macht sich breit…
Am Anfang bringt „24 STUNDEN ANGST“ tatsächlich eine bedrückende Stimmung auf die Waage, die vor allem durch die real gehaltene Bedrohung der Entführung, dem gefährlich-einfachen, aber wirkungsvollen Plan und der grandiosen Schauspielkunst von Kevin Bacon getragen wird. Bis zum Überbringen des Asthma-Medikamentes hat man es noch mit einem ungewöhnlich spannenden Psychothriller zu tun, doch danach geht es in eher Hollywood-typischer Manier weiter. Action satt und auf dem Sektor gibt es heute ja eh kaum noch neues. Auch auf anderen Gebieten beschreitet man sichere Pfade: Courtney Love darf hier mal wieder die Schlampe mimen und Charlize Theron die goldige Arztfrau. Was das angeht, sind alle auf der sicheren Seite besetzt, eine Charakterentwicklung findet nur in einem sehr beschränkten Maße statt. Im Grunde muss man „24 STUNDEN ANGST“ als Variante von „KOPFGELD“ angesehen, nur dass es hier bedeutend heftiger zu Sache geht. Das ist schade, denn das Drehbuch hatte am Anfang einige echt gute Ideen, doch danach beschränkt man sich auf die Befriedigung der Actionfans unter den Kinogängern, indem man die interessanten Charaktere nicht mehr wirklich ernst nimmt und extrem unglaubwürdige mit ihnen geschehen lässt. Wieso sollte Hickey plötzlich glauben, dass Karen mit ihm schlafen wolle? Und wieso… ach, ich denke, ich lasse das Aufzählen der vielen Logiklöcher. Also, was bleibt? In der ersten Hälfte ein sehr guter Psychothriller, in der zweiten Hälfte ein unlogischer Actionfilm mit fragwürdigem Ausgang. Unterhaltend aber, wenn man sich an so etwas nicht stört, aber allemal.
Die deutsche DVD von Columbia Tristar präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1) und Englisch (Dolby Digital 5.1) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamoph). Untertitel sind in Deutsch, Englisch und Türkisch verfügbar. Als Extras gibt es einen Audiokommentar des Regisseurs und einen Audiokommentar des Drehbuchautoren. Weiterhin gibt es ein Making Of (19:43 Min.), fünf entfallene Szenen (gesamt 8:39 Min.), ein alternatives Ende (0:52 Min.), den Trailer (1:45 Min.) und Filmographien von Luis Mandoki, Greg Iles, Charlize Theron, Kevin Bacon, Courtney Love, Stuart Townsend und Pruitt Taylor Vince. Weiterhin gibt es Trailer zu „GENUG“, „HOLLOW MAN“, „I SPY“, „PANIC ROOM“ und „SPIDER-MAN“. (Haiko Herden)
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