Da man von der Raumstation, die um den Planeten Solaris kreist, nichts mehr hört, schickt man den Psychologen Chris Kelvin dorthin, um nach dem Rechten zu sehen. Als er dort ankommt, findet er alte und geronnene Blutspuren und später zwei Überlebende. Diese erzählen ihnen, wie die anderen umgekommen sind, die meisten durch Selbstmord. Wie es dazu kam, verraten sie ihm aber nicht, das solle er am eigenen Leibe erfahren, denn er würde ihnen eh nicht glauben. Dann passiert es. In der Nacht (bzw. der Schlafphase) liegt plötzlich seine Frau neben ihm. Seine eigene Frau, die vor einiger Zeit Selbstmord begangen hat, weil sie das Gefühl hatte, dass er sie nicht richtig liebt. Kelvin weiß, dass sie nicht echt sein kann und setzt sie in eine Raumkapsel und schießt sie auf den Planeten. Schon am nächsten Tage allerdings steht sie wieder vor ihm. Kelvin verliebt sich wieder in die Frau, die sich an das Leben von Kelvins Frau nicht erinnern kann. Ist das für ihn die Chance, alles wieder gutzumachen? Als er versucht, sie mit nach Hause zu nehmen, muss er feststellen, dass sie nur in der Nähe von Solaris existieren kann...
„SOLARIS“ ist einer der größten Science Fiction-Filme aller Zeiten, wobei ich hiermit das Original von Andreij Tarkowskij aus dem Jahre 1972 meine. Das Remake konnte ja im Grunde auch nur danebengehen, denn es ist nicht nur die Geschichte an sich, die aus „SOLARIS“ einen Klassiker machte, sondern die komplette extrem ruhige Ausführung. Und das Remake konnte erst recht nur daneben gehen, als bekannt wurde, dass George Clooney die Hauptrolle spielen sollte. Nichts gegen George Clooney, ich finde ihn eigentlich ganz sympathisch, aber als Schauspieler in einem extrem anspruchsvollen Film halte ich ihn doch für fehl am Platze. Insbesondere, da ausschließlich mit seinem nackten Po Werbung gemacht wurde, um Kinobesucher in die Vorführung zu locken. Das ist sehr arm.
Davon aber abgesehen ist es gar nicht so schlimm geworden, wie ich befürchtet hatte. Regisseur Steven Soderbergh bringt auch in seinem Remake wie Tarkowskij diese Langsamkeit und Ruhe hinein und Clooney macht seine Sache eigentlich auch ganz gut, ebenso wie die anderen wenigen Schauspieler. Ein bisschen schade ist aber, dass Soderbergh nicht alle Aspekte des Originals in sein Remake einbaute, was aber sicherlich daran lag, dass das amerikanische Massenpublikum ja eh kaum in der Lage ist, komplexere Zusammenhänge zu begreifen. Und dass eine Cameron-Soderbergh-Clooney-Produktion im Kino derart gefloppt ist, lässt dann sogar erschreckenderweise vermuten, dass die Amerikaner noch nicht einmal diesen Teil kapiert haben, nichts damit anfangen konnten und ihn einfach langweilig fanden. Im Grunde hat Soderbergh eh so ziemlich auf Philosophie verzichtet und einfach nur das ewige Hollywood-Thema „Ewige Liebe über alle Grenzen hinweg“ inszeniert. Für alle, die keine Angst vor einem 159 Minuten-Werk mit extremer Langsamkeit, aber hohem Anspruch hat, sollte sich unbedingt das Original anschauen. Wer Clooneys Po sehen will, ist allerdings mit dem Film hier besser bedient. (Haiko Herden)
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