(MP&W, ISBN 3-931608-19-0)
Dieses Buch beschäftigt sich mit den menschenfressenden Primitiven aus dem Dschungel und den Filmen, die dieser Menschengattung ein Denkmal setzten. Natürlich ist dieser Satz vollkommen bescheuert. Die Filme setzen diesen Völkern natürlich nicht im geringsten ein Denkmal, sondern schüren natürlich in erster Linie Vorurteile und sagen schlichtweg die Unwahrheit, denn derart primitive Völker, die sich auf Menschen stürzen und sie mit bloßen Händen auseinanderreißen, um das rohe Fleisch wie ein Tier in sich hineinzustopfen gibt es und gab es nie. Das Buch beginnt mit einer Abhandlung der meisten Kannibalen-Filme, wobei sehr ausführlich die Story wiedergegeben wird und dann eine einigermaßen informative und ausführliche Filmkritik. Dieses „kostet“ bereits 143 Seiten, wobei auch gesagt werden muss, dass gerade mal 16 Filme besprochen werden. Dann gibt es ein Interview mit dem Regisseur Anthony Dawson, Informationen zu Umberto Lenzi, Infos und ein Interview mit Ruggero Deodato sowie Infos zu Joe d´Amato und Jess Franco. Dann folgen Schnittberichte zu den verschiedenen Filmen, die aus heutiger Sicht allerdings extrem hinfällig sind, da ja doch inzwischen alles irgendwie irgendwo ungeschnitten auf DVD erschienen ist und die Sammler natürlich inzwischen diese Bildträger auch zu Hause haben. Dann geht der Autor noch ein wenig auf einige Video-Veröffentlichungen der Filme ein inklusive Infos zu Astro und JPV und danach gibt es noch kurze Infos zu ein paar Filmen, die das Thema Kannibalismus nebenher behandeln. Am interessantesten ist aber das letzte Kapitel, wo Aron Boone ein paar historische Fakten über Menschenfresser präsentiert.
Leider muss man mal wieder sagen, dass auch diese Buchveröffentlichung aus dem Hause MP&W von Rechtschreibfehlern wimmelt. In den meisten Fällen handelt es sich wohl nur um Tippfehler, doch auch diese ließen sich doch mit Korrekturlesen bereinigen. Das schmälert leider immer wieder das Wertempfinden bei diesen Büchern, das ansonsten recht gut aufgemacht ist mit Hardcover und jeder Menge s/w-Fotos von Filmplakaten und Aushangfotos. Der Autor dieses Buches versteckt sich übrigens hinter einem Pseudonym, warum, weiß ich nicht, aber interessierten Lesern kann man soviel verraten, dass der richtige Name des Autoren in der Danksagung am Ende des Buches genannt wird, doch wer das ist, möchte ich hier gerne verschweigen. (Haiko Herden)
|