
Zwei Tussis aus einem Fitness-Studio gehen an Halloween in das „Museum der Toten“, das nur an diesem einen Tag im Jahr geöffnet hat. Doch dort geht es nicht mit rechten Dingen zu…
Wenn man einen Film neu für unter 1 Euro kauft, sind die Erwartungen natürlich nicht allzu hoch. Der Titel „Zombie Attack! Museum Of The Dead“ klingt aber ganz nett und auch das Cover ist nicht allzu mies. Man hofft also, einen netten Trashfilm zu sehen, der im besten Falle einfach eineinhalb Stunden locker Unterhält und dann schnell wieder vergessen ist.
Wie die kurze, aber vollständige Inhaltsangabe schon klar macht, ist hier kein oscarreifes Drehbuch zu erwarten. Dass der Film aber so ärgerlich wird, dass man die Macher auf verschwendete Lebenszeit verklagen möchte, war nicht zu ahnen. „Zombie Attack! Museum Of The Dead“ ist ein erfolgversprechender Anwärter auf den schlechtesten Film aller Zeiten, womit nicht unterhaltsamer Trash im Stile eines Ed Wood oder ebenso unterhaltsame Großkotz-Filme von Uwe Boll gemeint ist, sondern echt schlechte Videobandverschwendung.
Alles an diesem Film ist schlecht, von der nicht vorhandenen Geschichte über fünftklassige Darsteller, die zwei immer wieder leicht umdekorierten Pappmaché-Kulissen, die wenigen Bluteffekte und schlechten Kampfsporteinlagen bis hin zu den mit einem wahrscheinlich kostenlosen Videoschnittprogramm am Heimcomputer entstandenen Bildverfremdungseffekten. Lediglich die Beleuchtung ist hier und da ganz ordentlich, die Musikuntermalung hat gute Momente und der Schnitt geht auch klar. Wenn es wenigstens etwas Blut und gute Masken zu sehen gäbe. Aber die einigermaßen attraktiven Darstellerinnen dürfen noch nicht mal ihre Titten präsentieren. Wenigstens das hatten zum Beispiel die legendär schlechten „Fantom Killer“-Filme diesem Machwerk voraus. Mit über 80 Minuten Laufzeit ist der Film dann auch noch mindestens 30 Minuten zu lang. Ein merkwürdig sinnloser Twist nach 50 Minuten nützt da auch nichts. Zumal der Film sich vollkommen ernst nimmt, so dass sogar der weitaus billigere und schon über 20 Jahre alte „Zombie 90“ von Andreas Schnaas ein Goldstück hiergegen ist, weil er zumindest selbstironisch daher kommt. Eine äußerst billige deutsche Synchronisation tut ihr übriges, um den Film in tiefste Filmhöllen-Gefilde zu versenken.
Dass hier angeblich einer der Produzenten von „A Nightmare On Elm Street“ seine Finger mit drin hatte, kann wohl nur an einer verlorenen Wette im Vollsuff liegen. Dann doch lieber ein von Jugendlichen mit Papis Videokamera am Wochenende im Stadtwald gedrehter No-Budget-Splatterfilm, der bietet wenigstens unfreiwilligen Humor.
Warum E-M-S diese Gurke auf DVD rausgebracht hat, weiß wohl niemand so genau – vielleicht wiederum eine in der Kneipe verlorene Wette („Iiihrr traut Euch nieeee, den Film ofizell zu veröffentlichen tun…hicks“ – „Dooooch, wollen wir um ein Biiieeer wetteten?“). Der Film kommt im (wahrscheinlich originalen) Vollbild, wobei die Qualität insgesamt auf maximal gutem VHS-Niveau ist. Der Ton, in Deutsch und Englisch anwählbar, ist ganz okay. Als Bonus gibt es…nichts. Oh doch, das Cover verspricht ein „Bewegtmenü“. Na denn, sicher ein Kaufanreiz. Selten waren 0,83 Euro so schlecht angelegt. (A.P.)
Lisa und Jewel haben an Halloween nichts zu tun und da kommt ihnen ein Werbezettel, der ihnen irgendwie zugespielt wurde, sehr gelegen. Es ist eine Einladung ins „Museum der Toten“, das immer nur an Halloween öffnet. Sie gehen hin und es ist extrem unheimlich, doch dann wird es noch zusätzlich schrecklich, denn echte Zombies greifen sie und die anderen Besucher an...
Trashiger geht es kaum noch. Die Schauspieler sind die schlechtesten, die man kriegen konnte, der Setdesigner hat kaum was zu tun bekommen, da fast alles im absolut Dunkeln spielt und die Geschichte ist so schrottig, dass es weh tut. Leider ist das nicht allzu charmant, denn bei all diesen Dingen hätte man das vermuten können. Irgendwie ist alles extrem blöd und langweilig, die billige deutsche Synchro tut ihr übriges dazu. Bluteffekt gibt es trotz „Keine Jugendfreigabe“ nicht (bzw. kaum), dafür gibt es einige Computereffekte, die für das offenbar nicht vorhandene Budget dann recht ordentlich geworden sind. Einzig witzig, weil total schwachsinnig, ist die Erkenntnis, dass eines der beiden Mädels das Museum in einer Art Badeanzug besucht. Macht man das in Amerika so oder hat man nur krampfhaft versucht, etwas nackte Haut in die Sache zu bringen. Nein, obwohl ich echter Zombiefan bin, kann ich hier nur abraten.
Die deutsche DVD von e-m-s präsentiert den Film in Deutsch (Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) und Englisch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 4:3. Als Extras gibt es vier Trailer zu anderen Filmen. (Haiko Herden)
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