// KODIERUNG DEFINIEREN Hatchet For The Honeymoon

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Hatchet For The Honeymoon

(Italien / Spanien 1970)

Originaltitel: Hatchet For The Honey Moon
Alternativtitel: Red Wedding Night
Regie:
Mario Bava
Darsteller/Sprecher: Stephen Forsyth,. Dagmar Lassander, Laura Betti, Jesús Puente, Femi Benusse,
Genre: - Thriller - Horror/Splatter/Mystery


Kritik 1:


John Harrington ist Leiter eines bekannten Brautmodenhauses und von seiner wohlhabenden Frau Mildred genauso finanziell abhängig wie angewidert, doch sie willigt nicht in eine Scheidung ein. Außerdem ist John ein brutaler Frauenmörder, der bevorzugt frisch verheiratete junge Damen mit einem Fleischerbeil umbringt. Er tut dies zwanghaft, weil er glaubt, dadurch einem Geheimnis aus seiner Vergangenheit auf die Spur zu kommen. Als das junge Model Helen in der Firma anfängt, spitzen sich die Ereignisse zu…

„Hatchet For The Honeymoon“ von 1970 gehört nicht unbedingt zu den bekanntesten Werken vom italienischen Altmeister Mario Bava, was vielleicht daran liegen mag, dass der Film nie adäquat in Deutschland erschienen ist und zu VHS-Zeiten in den 80ern im Zuge der Slasherwelle als „Red Wedding Night“ falsch vermarktet wurde. Immerhin war über Koch Media eine DVD erhältlich.

Mario Bava, der als Begründer des Giallo-Genres mit „Blutige Seide“ gilt und einige ausgesprochen atmosphärische Gothic-Horror-Klassiker gedreht hat – neben zahlreichen anderen Werken – hatte 1970 seine größten Erfolge schon hinter sich und wollte wohl noch einmal durchstarten, indem er zu seinen Giallo-Wurzeln zurückkehrte. Mit „Im Blutrausch Des Satans“ – der Blaupause für „Freitag der 13.“ – und „Baron Blood“ setzte er das bis Mitte der 70er Jahre fort. „Hatchet For The Honeymoon“ hat zwar Giallo-Elemente, lässt sich aber nicht komplett dem Genre zuordnen. Vor allem weil das „wer ist der Möder“-Thema niemals aufkommt, denn der Zuschauer weiß es von Anfang an. Vielmehr hat Bava hier eine Art Psycho-Thriller mit Mystery-Elementen gedreht, der von vielen Filmkritikern als eines seiner persönlichsten Werke genannt wird. Neben Zitaten aus seinen eigenen Werken, sind auch Einflüsse von Regisseuren wie Alfred Hitchcock, insbesondere „Psycho“, zu bemerken. Der Film selber dürfte spätere Werke wie „Maniac“ mit inspiriert haben, man sehe sich nur die Schaufensterpuppen in Brautkleidern an, was einige sehr gruselige Bilder ergibt. Interessant ist der Anfang des Films (nach dem ersten Mord), der im Grunde als Vorbild für die TV-Serie „Dexter“ dienen könnte, wenn John Harrington dem Zuschauer von seinem Zweitleben als Serienmörder berichtet. Ein gewisser Zynismus ist da schon zu spüren.

Dass Mario Bava als Meister der Bildsprache gilt, ist kein Geheimnis, als gelernter Kameramann hat er natürlich ein Auge dafür und liefert auch hier tolle Einstellungen und Bilder ab. Zusammen mit einem interessanten Soundtrack, der teilweise recht experimentell ist, kommt eine sehr gelungene Atmosphäre auf. Gerade die ständig präsente Musik hat etwas Hypnotisches an sich, was den Zuschauer zusammen mit der relativ langsam voranschreitenden Handlung fast einlullt. Der kranke Geist der Hauptfigur wird so gut hervorgehoben. Überraschend ist allerdings, dass die mit einem Fleischerbeil ausgeführten Morde recht unblutig sind. In Verbindung mit den weißen Brautkleidern der Opfer hätte man da sicher einige großartige Bilder schaffen können. Auch 1970 war längst mehr möglich, als hier gezeigt wird. Dass Bava kein Splatter-Regisseur war, ist klar, aber Konkurrenten im Giallo-Bereich boten da damals schon deutlich mehr.

Bei der Besetzung gibt es einige bekannte Namen zu bewundern. Haupdarsteller Stephen Forsyth wurde mit seinen wenigen Filmen zwar kein Star und beendete mit „Hatchet For The Honeymoon“ seine Schauspielkarriere, tauchte aber in den 80er Jahren als nicht ganz erfolgloser Popsänger wieder auf, der wohl sogar mit Leuten von den Einstürzenden Neubauten zusammengearbeitet hat. Im Film liefert eine ordentliche Arbeit als Psychokiller ab. Laura Betti ist eine der großen alten Damen des italienischen Films gewesen. Sie hatte vor diesem Film mit Größen wie Fellini, Rosselini und Pasolini gearbeitet und auch hier eine große Präsenz. Genrefans dürfen sich über die schöne Dagmar Lassander freuen, die bis Mitte der 80er Jahre in zahlreichen Filmen aller möglichen Genres aufgetreten ist, sei es „Das Haus An Der Friedhofsmauer“ von Fulci oder „Plattfuß In Afrika“ mit Bud Spencer.

„Hatchet For The Honeymoon“ ist sicher nicht Mario Bavas bester Film – übrigens hat sein Sohn Lamberto hier bereits als Regieassistent mitgearbeitet – aber immer noch ein sehr guter, auch für die damalige Zeit schon etwas altmodischer Thriller, der deutlich die Handschrift des Regisseurs trägt und seine Fans begeistern wird, vor allem, wenn man ihn endlich in einer adäquaten Form präsentiert bekommt.

Das junge Label Wicked Vision Media hat hier wirklich fett aufgefahren und eine neue 2K-Abtastung vom 35mm-Negativ produzieren lassen. Die Bildqualität ist wirklich gut geworden, was Schärfe und vor allem die Farben angeht. Hier und da hatte die Vorlage ein paar Beschädigungen, was aber bei einem 45 Jahre alten Film kein Wunder ist. Einige Unschärfen dürften ebenfalls am Ausgangsmaterial liegen. Man hat den Film glücklicherweise auch nicht totgefiltert, so dass ein angenehmes Filmkorn erhalten geblieben ist. Genau so muss man einen alten Film aufbereiten. Der Mono 2.0-Ton ist weitgehend sauber und gut verständlich. Hier mehr zu erwarten, wäre wohl unrealistisch. Neben dem deutschen Ton gibt es auch noch englischen und italienischen, sowie deutsche und englische Untertitel.

Als kleines, junges Label ist es es bewundernswert, mit welchem Aufwand und Liebe zum Detail Wicked Vision Media die Veröffentlichungen zusammenstellt. Man merkt, dass hier wirklich Filmfans am Werk sind und man kann bedenkenlos auch mal etwas teurere Preise bezahlen (im Vergleich zum 10 € Hollywood-Schrott bei Media Markt und Konsorten), um die Arbeit zu unterstützen. Man bekommt auf jeden Fall immer was geboten. „Hatchet For The Honeymoon“ erscheint in Form von 2 Mediabooks in limitierter Auflage. Für Leute, denen die Verpackung nicht so wichtig ist und die lieber etwas Geld sparen wollen, gibt es auch eine Standard-Blu Ray-Edition in Amaray-Hülle, die dieser Besprechung zugrunde liegt. So gibt es gar nicht erst Diskussionen über die Veröffentlichungspolitik, weil jeder die für ihn richtige Version aussuchen kann. Vorbildliche Arbeit von Wicked Vision Media.

Beim Bonusmaterial hat man tatsächlich den Aufwand betrieben, neues und exklusives Material zu produzieren. So besuchte man Darstellerin Dagmar Lassander in Rom und interviewte sie über ihre Karriere. In bodenständiger Sprache gibt sie Anekdoten zu einigen ihrer Filme zum Besten. Leider kommt „Hatchet For The Honeymoon“ dabei etwas kurz weg, aber es ist schon interessant, was die ältere Dame zu berichten hat. Zudem spricht sie eine kurze Einleitung zum Film auf Deutsch und Englisch. Weiterhin hat man Filmwissenschaftler Professor Dr. Marcus Stiglegger eine filmhistorische Einordnung aufnehmen lassen, die recht interessant ist. Schön, wie er im Hintergrund einige Mario Bava-Filme drapiert hat. Schließlich hat man von Bava-Experte Pelle Felsch einen hochinteressanten und informativen Audiokommentar einsprechen lassen, der dazu verleitet, den Film direkt zweimal nacheinander zu gucken, einmal mit Originalton einmal mit Audiokommentar. Dazu gibt es mehrere alternative Vor- und Abspannsequenzen, den Originaltrailer und mehrere wirklich schöne Bildergalerien. Damit hat Wicked Vision Media eine nahezu perfekte Veröffentlichung von „Hatchet For The Honeymoon“ vorgelegt, die gierig auf zukünftige Veröffentlichungen wie die Jean Rollin-Collection macht. (A.P.)



Kritik 2:


John Harrington und seine Ehefrau Mildred führen ein sehr erfolgreiches und international angesehenes Geschäft für Brautmoden. John Harrington allerdings hat ein altes Trauma aus seiner Kindheit, das er aber schön für sich behält, vor allem, weil er sich auch nicht mehr daran erinnern kann. Manchmal hat er sich nicht im Griff und des öfteren wird eine seiner Kundinnen brutalst ermordet in ihrer Hochzeitsnacht gefunden. Die Polizei hat schon die Spur aufgenommen, denn in allen Fällen dieser herben und blutigen Axt-Metzeleien war Harrington der Lieferant des weißen Kleides. Eines Tages killt er auch seine Frau Mildred, mit der die Beziehung nicht mehr so recht klappt und vergräbt sie im Gewächshaus. Ab diesem Zeitpunkt ist alles sehr seltsam: Die Leute tun so, als würden sie immer Mildred an seiner Seite sehen, doch er kann sie nicht erblicken. In der Nacht allerdings zeigt sie sich ihm und erklärt ihm, dass sie nun ein Geist sei und fortan niemals von seiner Seite weichen wird. Das stört John natürlich extrem, doch er kann sie einfach nicht loswerden und dummerweise kann er seinen Mordtrieb auch nicht loswerden...

Das Interessante an diesem Film ist, dass man von Anfang an weiß, wer der Mörder ist und die Story im Grunde von seiner Sicht aus erzählt wird, wobei natürlich die Spannung auch ein bisschen leidet. Doch wegen der Spannung sollte man den Film nicht anschauen, vielmehr sollte man ihn deswegen gucken, weil er optisch sehr gelungen ist, denn Regisseur Mario Bava inszeniert einige gelungene Kamerafahrten und Perspektiven und obendrein sind die ganzen Bilder noch quietschbunt. Eine Mischung aus Giallo und Geisterfilm und obendrein natürlich noch eine schwarze Komödie. Als nettes Sahnehäubchen obenauf muss noch unbedingt der gelungene Soundtrack erwähnt werden.

Die deutsche DVD von Koch Media präsentiert den Film in Deutsch und Englisch (Dolby Digital 2.0 Mono) sowie im Bildformat 1:1.66. Als Extras gibt es den Original-Filmtrailer, eine Fotogalerie sowie ein kleines Booklet mit Informationen zum Film. (Haiko Herden)



Alles von Mario Bava in dieser Datenbank:

- Wild Dogs (Italien 1974)
- Lisa Und Der Teufel (Italien / Spanien / BRD 1972)
- Baron Blood (Italien, Deutschland 1972)
- Im Blutrausch des Satans (Italien 1971)
- Hatchet For The Honeymoon (Italien / Spanien 1970)
- Toten Augen Des Dr. Dracula, Die (Italien 1966)
- Eine handvoll blanker Messer (Italien 1966)
- Nebraska Jim (Italien, Spanien 1966)
- Planet der Vampire (Italien, Spanien 1965)
- Blutige Seide (Italien 1964)
- Drei Gesichter der Furcht, Die (Italien / Frankreich 1963)
- Dämon und die Jungfrau, Der (Italien / Frankreich 1963)
- Dämon Und Die Jungfrau, Der (Italien, Frankreich 1963)
- Vampire gegen Herakles (Italien 1961)
- Aladdin - Abenteuer in der Wüste (Frankreich, Italien 1961)
- Fahrten des Odysseus, Die (Italien 1955)

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