Die Wüste Gobi. Eine Nomadenfamilie, die von der Zucht von Kamelen leben, kommt im Grunde gut über die Runden. Eines Tages gebärt eine Kameldame unter Schmerzen ein kleines Kamelfohlen. Es ist weiß und deshalb verstößt die Mutter es. Immer wieder versucht das Kleine, bei der Mutter Milch zu trinken, doch es wird immer wieder zurück gestoßen. Viele Tricks, viel Geduld und Spucke investiert die Familie, um das inzwischen halb verhungerte Fohlen an seine Mutter zu gewöhnen, doch alle Versuche sind umsonst. Da hilft nur noch eines: Das Kamel zum Weinen zu bringen, das Herz der Mutter erweichen und sie so dazu zu bringen, ihr Kind zu akzeptieren. Dazu holt man sich einen begnadeten Musiker aus der entfernten Stadt…
Das so genannte Hook-Ritual, ein Kamel zum weinen zu bringen mittels Geigenspiels, gibt es tatsächlich. Die Produzenten, die Mongolin Byambasuren Davaa und der Italiener Luigi Falorni haben mit „DIE GESCHICHTE VOM WEINENDEN KAMEL“ ihren Abschlussfilm an der Filmhochschule in München realisiert. Sieben Wochen lang wollten sie das Leben der Nomadenfamilie portraitieren und hatten das Glück, dieses Drama um das verstoßene Kamelbaby mitzuerleben. Die Kamel-Aufnahmen sind nicht gestellt, das tatsächlich weinende Tier, das aufgrund des traurigen Geigenspiels in Tränen ausbricht und das Herz für ihr Baby öffnet, ist nicht gestellt oder getrickst. Das Ganze ist eine Geschichte, die zeigt, wie wichtig familiäre Zusammenhänge sind, nicht nur innerhalb der Kamelherden, ganz nebenbei wird auch noch der enge Zusammenhalt der Nomadenfamilie gezeigt sowie ihre Bräuche und Schwierigkeiten in der ungastlichen Landschaft. Und für die Oscar-Verleihung in 2005 ist dieser Film sogar nominiert.
Die deutsche DVD von Sunfilm präsentiert den Film in Deutsch und Mongolisch (jeweils Dolby Digital 5.1, Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es den Originaltrailer (2:13 Min.), Interviews mit den Regisseuren und dem Produzenten (31:55 Min.) sowie eine Behind The Camera-Doku (15:03 Min.) sowie eine Fotogalerie (2:23 Min.). (Haiko Herden)
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