Berlin. Steffi und Kati sind von klein auf die besten Freundinnen. Katis Eltern sind sehr konservativ und Steffis eher ziemlich aufgeschlossen dem modernen Leben gegenüber. Eines Tages lernen sie den Fotografen Klaus kennen, der sie in einen Club schleppt. Hier muss Steffi mit ansehen, wie ihr Vater mit einer Arbeitskollegin rummacht. Steffi ist entsetzt und beschliesst, etwas zu tun. Ihrer Mutter sagt sie von der Sache nichts, ihren Vater beachtet sie fortan nicht mehr und sie zermartert sich mit Kat das Hirn, was man tun könnte. Sie beschliessen, es Tessa, der Tochter von Vaters Geliebter heimzuzahlen. Tessa will gerne in einer Band singen und Steffis Freund Carlos spielt in einer Band. Nun soll Tessa dort vorsingen und Carlos soll sie abblitzen lassen. Dummerweise ist Tessa so talentiert, dass Carlos sie als Sängerin einstellt und sogar noch ein Auge auf sie wirft...
Bis hierhin klingt das alles vielleicht noch wie jeder x-te Teenie-Film mit leichter Handlung. Doch „GROSSE MÄDCHEN WEINEN NICHT“ geht gottseidank einen anderen Weg. Maria von Heland ist nicht nur Schwedin, sondern auch Regisseurin des Filmes und hat sich vor diesem Film intensiv vor Ort mit den Problemen von Teenagern befasst. Aus diesem Grunde ist es auch keine Teeniekomödie geworden, sondern ein ernstzunehmendes Jugenddrama, welches von der Geschichte her ziemlich realistisch und dramatisch ist. Schade ist, dass sich die Mühe nur bedingt auszahlt. Die Schauspielerinnen gefallen mir, doch leider nicht durch Professionalität, sondern durch das Passen in ihre Rollen. Leider ist das Spiel nicht sehr überzeugend und die Regiearbeit erst recht nicht. Die Geschichte hat absolutes Potenzial und hätten es Maria von Heland erlaubt, eine tolle Charakterstudie zu tätigen, so dass einem das Schicksal nahe geht. Das ist leider nicht gelungen. Alles wirkt ein bisschen krampfhaft auf realistisch gemacht. Trotzdem bleibt am Ende ein recht positiver Gesamteindruck, was aber daran liegt, dass die Filmemacher endlich mal versucht haben, eine Jugendgeschichte zu erzählen, ohne flache Witze über Körperflüssigkeiten zu reißen. (Haiko Herden)
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