Frank Nitzche war Anwalt, ist aber eher etwas heruntergekommen. Er lebt davon, dass er mit Inhaftierten, die in der Todeszelle sitzen, Briefwechsel führt und nach den Hinrichtungen diese an die Meistbietenden verscherbelt, meist ist das natürlich jemand von der Presse. Momentan führt er einen regen Briefverkehr mit Charlotte Cory, für den er nach deren Tod eine halbe Million Dollar bekommen soll. Sie soll vor einigen Jahren die zwei Jahre alte Tochter eines Footballstars entführt und ermordet haben, obowohl ein Lösegeld gezahlt wurde. Doch sechs Tage vor ihrer Exekution bicht sie jeglichen Kontakt ab und Frank sieht sich gezwungen, sie im Knast zu besuchen. Auch da kommt er kaum weiter. Da die Zeit drängt, will er die Sache etwas dramatisieren und versteckt Kindersachen in ihrem Haus, das seit damals leer stand. Nachdem die Polizei diese nach seinem anonymen Hinweis dort findet, stürzt sich die Presse auf die Todgeweihte. Sie schreibt einen Brief an ihre Schwester Stella, den Frank übergeben soll und den er natürlich ungeniert liest. Das allerdings ändert den Lauf der Dinge vollends…
Es gibt ja bereits mehrere Filme über Todeskandidaten, auch mehrere, die Unschuldige in den Todeszellen sitzen haben. „RETURN TO SENDER“ allerdings gibt keine Meinung dazu wieder, es gibt weder ein Pro oder Contro, die einzigen Aussagen, die es dazu gibt, beziehen sich auf das Brimborium, das drumherum gemacht wird. Todesstrafengegner gegen Befürworter, die vor dem Gefängnis ihren Zirkus durchziehen und erschreckend (aber wohl charakteristisch für Texaner) ist die Gruppe der „Death Watcher“, Leute, die sich die Hinrichtungen anschauen und sich dadurch ziemlich aufgeilen. Super aber auch der Cop, der auf ständig blutrünstige Cop-Thriller in sein Diktaphon spricht. Unser Film hier basiert zum Teil auf einer wahren Begebenheit, denn so einen Mann, der den Todeskandidaten Briefe schrieb, um sie hinterher zu verkaufen, gab es wirklich. Die Charaktere sind ganz spannend kreiert und auch nicht allzu klischeemäßig konstruiert. Zusammenfassend gesagt: „RETURN TO SENDER“ ist ein Film, der das Interesse des Zuschauers konstant hoch hält, aber nicht allzu emotional wird.
Die deutsche DVD von Sunfilm präsentiert den Film in Deutsch (DTS, Dolby Digital 5.1, Dolby Surround 2.0) und Englisch (Dolby Digital 2.0, Dolby Surround) sowie im Bildformat 1:1.85 (16:9 anamorph). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es den Originaltrailer (1:47 Min.), Interviews mit Aidan Quin, Bille August, Connie Nielsen, Michael Lunderskov und Kelly Preston (gesamt 26:21 Min.) sowie Bio- und Filmographien von Kelly Preston, Bille August, Connie Nielsen und Aidan Quinn. (Haiko Herden)
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