Die Fetten Zeiten sind vorbei(BRD, Österreich 2004)Originaltitel: Fetten Jahre sind vorbei, Die Alternativtitel: Regie: Hans Weingartner Darsteller/Sprecher: Daniel Brühl, Julia Jentsch, Stipe Erceg, Burghart Klaußner, Peer Martiny, Petra Zieser, Laura Schmidt, Sebastian Butz, Genre: - Drama - Thriller - Komödie
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Jan, Jule und Peter sind Studenten in Berlin. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass die Reichen zu reich und die Armen zu arm sind und um darauf hinzuweisen, brechen sie in Villen ein, stellen alle Möbel um und hinterlassen eine Nachricht mit dem Wortlaut „Die fetten Jahre sind vorbei“. Eines Tages aber werden sie von einem Villenbesitzer auf frischer Tat ertappt und in ihrer Not kidnappen sie ihn und schleppen ihn zu einer entlegenen Almhütte. Was kann man jetzt tun? Wie kommt man aus dieser Sache am besten wieder heraus? Zusätzliche Schwierigkeiten gibt es, als Julie, die eigentlich mit Peter zusammen ist, sich auch noch in Jan verliebt…
Dieses kleine Drama aus deutschen Landen mit Daniel Brühl in einer der Hauptrollen ist eigentlich ganz nett und unterhaltsam. Mittweilen ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, kann der Film in der zweiten Hälfte ein wenig zulegen, nämlich genau in den Augenblicken, wo die Studenten mit dem Reichen über ihre Weltanschauungen diskutieren. Hier allerdings muss man auch deutlich sagen, dass die Argumentation der Studenten eine Phrasenaneinanderreihung nach der anderen ist, doch dadurch zeigt sich, wie sich Geschichte wiederholt, denn genau diese Phrase haben auch die Studenten in den Sechzigern und Siebzigern aufgesagt. Der Schluß befriedigt eigentlich nicht sehr, auch wenn man den Schlüsselsatz „Manche Menschen ändern sich nie“ in diesem Falle sowohl auf die Studenten, als auch auf den Reichen anwenden kann. Keiner von beiden hat von dem anderen gelernt. Witzigerweise dürften die Unter-30-jährigen den Film mit anderen Augen sehen, als die Über-30-jährigen, denn genauso, wie die Studenten die Revoluzzer-Geschichte wiederholen, genauso werden sie sich den Spielregeln der Gesellschaft anpassen, früher oder später und selber Karriere machen wollen. Jedenfalls ist „DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI“ ein einigermaßen unterhaltsamer Film, der durch ein paar kleine Wendungen die Aufmerksamkeit oben hält. Aber der große Wurf ist das Ganze sicherlich auch nicht. (Haiko Herden)
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