Ein klarer Fall von positiver Überraschung. Ich bin kein großer Dirk Bach-Fan und die DVD, auf der er in einem lila Fledermauskostüm prangte, regte mich nicht sonderlich zum Anschauen an. Und tatsächlich, die erste Episode war dann auch ein wenig Gequäle, doch schon nach der zweiten hatte man sich in die Charaktere reingeguckt und man kann richtiggehend mitlachen. Es geht um Dirk Lenz, der beim Fernsehen als Fledermaus Flora in einem Kinderprogramm arbeitet. Er träumt von höherem, doch das bleibt ihm verwehrt. Er ist alleinerziehender Vater und hat eine Tochter namens Lisa, die gerade in die Pubertät kommt. Sie ist ein freches Mädchen, doch hat ihre Prinzipien in punkto Umwelt, Toleranz und einigem mehr. Dann lebt in dem kleinen Haushalt noch Lukas Vater Ludwig, der ein wenig sonderbar ist. Lukas beste Freundin ist Coco, eine bekennende Lesbe. Das ist also die Ausgangssituation, um die sich allerlei Geschichten ranken. Gespielt wird das ganze übrigens vor Live-Publikum.
Wie gesagt, man muss sich ein wenig hineinschauen in die Serie. Während Dirk Bach als überdrehter Kicherer im Grunde noch die nervigste Rolle hat, überzeugt vor allem Maria de Braganca als Tochter. Leider hat sie offenbar, außer in „LUKAS“ nichts für Film oder Fernsehen gemacht, was sehr schade ist. Auch die Rolle des Opas kann Hansjoachim Krietsch gut ausfüllen. Seine trockenen Sprüche, die meist ein Missfallen über die Tätigkeiten seines Sohnes ausdrücken, aber auch seine altersbedingten Eigenarten sind nett.
„LUKAS“ hat es auf 5 Staffeln gebracht mit insgesamt 64 Episoden. Die ersten 13, also die erste Staffel, gibt es nun von Koch Media und wird präsentiert in Deutsch (Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 1:1.33 (4:3). Als Extras gibt es ein wirklich fettes, höchst informatives Booklet (großes Kompliment) plus exklusiv produzierte Menüs mit Dirk Bach im Fledermauskostüm. (Haiko Herden)
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