In der TKKG-Stadt sind mehrere Kinder verschwunden, die gemeinsam haben, dass sie alle in jungen Jahren ihre Eltern verloren haben. Hat das etwas mit der geheimnisvollen Mind-Machine zu tun, die der Schüler Kevin erfunden hat? Die TKKG-Bande stellt Nachforschungen an und stößt auf unglaubliche Geschehnisse...
Die Inhaltsangabe zu diesem insgesamt zweiten TKKG-Film ist zugegebenermaßen ziemlich kurz ausgefallen. Das hat den guten Grund, dass im Prinzip nicht viel mehr passiert.
Lange haben die Fans der unglaublich erfolgreichen Buch- und Hörspielserie „TKKG“ auf diesen neuen Versuch einer Verfilmung gewartet, nachdem vorige Versuche, das in dem Film „Drachenauge“ und einer Real- sowie einer Zeichentrick-TV-Serie umzusetzen eher mittelmäßig bis schwach waren.
Was wird uns also geboten?
Zunächst einmal eine Story, die irgendwie nicht typisch für TKKG ist, so, wie es auch schon bei „Drachenauge“ war. Warum man sich nicht näher an die Bücher und Hörspiele hält, wird wohl keiner verstehen. Wenn man es genau nimmt, laufen in der ersten Hälfte des Films zwei Storys parallel. Zum einen sieht man die TKKG-Bande durch die Gegend radeln und reiten, zum anderen geht es um die „Mind-Machine“, doch richtig zusammen kommen die beiden Fäden nicht. Ein überzeugender, gerne auch überdrehter Bösewicht fehlt, so dass man die meiste Zeit gar nicht weiß, wen die vier Kinder eigentlich jagen.
Auf Detailfragen, wie die Tatsache, dass die Bande eigentlich in einer „Millionenstadt“ mit U-Bahn und allem drum und dran lebt, hier aber eher in einer ländlichen Kleinstadt in Baden Württemberg, will ich gar nicht eingehen. Auf die Darsteller der Vier, mit denen ja alles steht und fällt, schon.
Um es kurz auf den Punkt zu bringen: mit den Charakteren aus den Büchern und Hörspielen haben sie wenig zu tun, wenn man mal Klößchen ausnimmt, der gut getroffen ist und in etwa auch vom Anteil an der Handlung. Abgesehen davon, sieht er exakt so aus, wie ein Schulkamerad von mir aus der Grundschule (1976-1980 – hallo Thorsten T.). Karl ist vom Charakter her auch gut rübergebracht, optisch jedoch überhaupt nicht. Statt eines großen, schlaksigen Typen, wie man ihn auch von den Covern der Hörspiele her kennt, gibt es hier einen untergroßen Blondschopf, der einfach zu jung wirkt. Dafür spielt er eine recht wichtige Rolle. Gaby ist optisch ganz gut getroffen, erscheint hier aber, positiverweise, weitaus selbstbewusster und engagierter, als man es sonst kennt. Der große Haken ist schließlich Tim, der nun wirklich mit der Figur aus den Vorlagen nichts zu tun hat. Inhaltlich hat er eigentlich am wenigsten zu tun, außer, dass er halt dabei ist und zweimal jemanden aufs Kreuz legen darf. Ansonsten bleibt er völlig blass. Auch optisch hat man sich wohl eher an den „Harry Potter“-Filmen orientiert, als an „TKKG“. In weiteren Rollen finden sich bekannte Namen wie Ulrich Noethen und der immer gute Jürgen Vogel, der hier den Kommissar und Gabys Vater spielt.
Was soll man zu diesem Film nun sagen? Eines ist klar, er ist eher für ein junges Publikum gemacht. Das sind die Bücher und Hörspiele ursprünglich natürlich auch, aber heutzutage hören viele Ältere, die mit TKKG aufgewachsen sind, die Serie und diese Zielgruppe hat man bei dem Film vollkommen vergessen. Für ganz junge Kinder ist der Film jedoch auch nicht geeignet, weil er relativ humorlos und teilweise ganz schön düster rüberkommt. Bleibt also eine Zielgruppe von 9-13jährigen, was dann auch zur Folge hatte, dass der ganz große Kinoerfolg ausgeblieben ist.
Auch, wenn das Produkt also durchwachsen ist und für so einige Fans vielleicht sogar etwas enttäuschend, wird hier ein durchaus goutierbarer Jugendfilm geboten, der eben nur nicht so viel mit TKKG zu tun hat, wie er gerne hätte. Mal sehen, was eine Fortsetzung vielleicht bringt.
Die deutsche Presse-DVD von Constantin Film enthält keinerlei Extras. Der Film wird in Widescreen präsentiert (habe jetzt aber nicht mit dem Zentimetermaß nachgemessen und auf dem Cover steht nix) und die Bildqualität ist, wie auch vorher gewarnt wird, etwas unter Standard, was daran liegt, dass aus Panik vor verbrecherischen Raubkopierern, einige Filter über das Bild gelegt wurden, die die DVD als „Presse-DVD“ kennzeichnen. An der Tonqualität gibt es nichts zu meckern. Geboten wird lediglich deutscher Ton und keinerlei Untertitel. Die Ausstattung der tatsächlich erscheinenden DVD ist mir nicht bekannt. (A.P.)
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