Der 21jährige Jacek kann nichts mit sich anfangen, er ist gelangweilt und streift durch Warschau. Von einer Autobahnbrücke aus wirft er aus Frust Steine von einer Autobahnbrücke auf die vorbeifahrenden Autos, was auch zu einem Unfall führt. Dann beschließt er, einen Menschen zu töten und steigt wahllos in ein Taxi. Außerhalb der Stadt versucht er ihn zu erwürgen, was nicht ganz klappt. Mit einem Stein erschlägt er schließlich den älteren Mann. Dann wird Jacek von der Polizei geschnappt und vor Gericht gestellt. Sein Anwalt ist ein Neuling, der das Todesurteil nicht verhindern kann….
Krzysztof Kieslowskis fünfter „Dekalog“-Film beruht auf dem Gebot „Du sollst nicht töten“. Der Regisseur bezieht dabei keine Stellung, ob die Todesstrafe für den jungen Mann nun gerechtfertigt ist oder nicht, vielmehr verurteilt er das Töten an sich, indem er beide Tötungsakte, den von Jacek und den von der Justiz, gleich nüchtern und emotionslos zeigt. „Du sollst nicht töten“ bezieht sich also nicht nur auf Verbrecher, auch die so genannten „Guten“ dürfen es nicht. Moral ist Moral, es gibt keine Gründe für solche Taten. Filmisch ist der Film trist gehalten, wie auch die anderen „Dekalog“-Filme, wobei hier allerdings ein extremer Grüngelbfilter verwendet wurde, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Das Karge käme mehr bei bläulich bis farblosen Bildern herüber. Von „Dekalog 5“ gibt es noch eine in Cannes mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnete Langversion mit dem Titel „Ein kurzer Film über das Töten“.
Absolut Medien hat die zehn Filme in einer Box auf den Markt gebracht. Die Filme sind in Deutsch und Polnisch (jeweils Dolby Digital 2.0) sowie im Bildformat 4:3. Als Extras gibt es auf einer Bonus-DVD zwei Dokumentationen über den Regisseur (82 Min. und 42 Min.). (Haiko Herden)
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