Lehrer Rainer Wenger ist bei den Schülern beliebt, typische 68-Generation eben. Er lässt sich duzen, hasst Autoritätspersonen, lebt auf einem Hausboot und so ist es nur natürlich, dass seine Kollegen ihn nicht besonders toll finden. Nun ist Projektwoche in der Schule. Eigentlich wollte er das Thema „Anarchie“ haben, doch er muss die „Autokratie“ durchnehmen. Seine Schüler sind der Meinung, dass eine Diktatur und Nazis heute keine Chance mehr hätten, die Leute seien insgesamt zu aufgeklärt, und da kommt Rainer eine Idee: Er macht mit den Schülern ein Experiment, löst Cliquen auf, die Schüler müssen als eine Art Uniform weiße Hemden tragen, einer programmiert eine Myspace-Seite, einer eine Webseite, schließlich gestalten sie sogar einen eigenen Gruß. Für viele ist das grandios, diese neue Gemeinschaft, alle für einen, einer für alle, ganz schnell sehen viele diese Gruppe, die sie „Die Welle“ nennen, als Ersatzfamilie. Schnell bereitet sich „Die Welle“ aus und das Projekt gerät vollends außer Kontrolle, bis es zur Katastrophe kommt…
„DIE WELLE“ gehört sicherlich zur Pflichtlektüre an jeder Schule. Und das zu Recht, das muss man sagen. Auch dieser Film sollte allen Schülern gezeigt werden. Okay, sicherlich hätte man manche der Jugendlichen noch näher betrachten sollen, sie bleiben meist irgendwie oberflächlich, aber die Grundaussage ist wichtig: Diktaturen und Faschismus können auch heute in unserer angeblich so aufgeklärten Gesellschaft passieren. In Zeiten von Globalisierung und ihren vielen negativen Folgen für viele Menschen kann es sogar noch sehr viel leichter passieren. Das zeigt „DIE WELLE“ auf wirklich anregende Weise. Und die Jugendlichen sind, wenn ich das überhaupt beurteilen kann, recht realistisch dargestellt. Übrigens, das blutige Ende ist im Buch, das auf einem realen Experiment beruht, dazuerfunden, um das Ganze zu dramatisieren. Und natürlich wurde der Film auch modernisiert, denn das Buch stammt aus den frühen Achtzigern und Teenies von heute hätten mit Sicherheit weniger Bezug dazu gefunden. Man könnte hier natürlich eine ellenlange Abhandlung zur Geschichte und auch zum Film schreiben können, aber das lassen wir einfach mal. Einfach angucken. (Haiko Herden)
|