Die 20jährige Sophie lebt mit ihrer Mutter Donna auf einer kleinen griechischen Insel, wo sie ein kleines Hotel führen. Sophie heiratet in Kürze und will unbedingt ihren Vater kennen lernen. Das Problem ist, dass ihre Mutter ihr nicht verrät, wer der Vater ist, und genau genommen weiß sie es auch gar nicht so genau, denn es kommen drei Männer in Frage. Das weiß Sophie, weil sie das Tagebuch ihrer Mutter gelesen hat. Und seit dieser Affären hatte sie auch keinen Kontakt mehr zu einem von ihnen. Kurzerhand lädt sie alle drei Männer zur Hochzeit ein, in der Hoffnung, sie würde schon erkennen, wer ihr Vater sei. Falsch gedacht. Als Sam, Harry und Bill eintreffen, fangen die Turbulenzen natürlich erst an...
Das Musical "Mamma Mia!" war ja eigentlich für die Bühne konzipiert. Es ist gespickt mit einer Menge Songs der schwedischen Band ABBA. Das funktionierte auch ganz gut, ich habe das Stück selbst zweimal in Hamburg gesehen. Dabei wurden die Songs übrigens eingedeutscht, was ja legitim ist und da die Texte für das Musical auch wichtig sind, natürlich auch essentiell. Nun kommt also der Film daher. Zuerst einmal die gute Seite: Die Besetzung der Sophie ist gelungen, die Kulissen ordentlich bis sehenswert. Die Songs laden natürlich zum Mitwippen ein. Nun die schlechten Dinge: Da muss zuallererst Meryl Streep als Donna genannt werden. Eine derartige Fehlbesetzung hat man lange nicht gesehen in einer Multimillionendollar-Produktion. Laut Story müsste Donna etwa um die 40 sein, Mrs. Streep ist allerdings schon fast 60! Noch dazu verlangt die Rolle, dass Donna umherhüpft, wild ist, hektisch, doch dieses "jugendhafte Getue" wirkt derart gekünstelt, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Das Gleiche gilt natürlich für Pierce Brosnan, der aber wenigstens gut situiert agieren darf, weshalb es hier nicht so sehr auffällt. Was auffällt ist, dass er nicht singen kann. Für ein Musical sollte man bei der Auswahl der Schauspieler schon darauf achten, dass das klappt. Und darüber hinaus muss dann noch erwähnt werden, dass die ABBA-Songs in Englisch sind. Ich verstehe sie zum großen Teil schon, aber da die Texte ja wichtig für die Geschichte sind, bzw. darauf zugeschnitten wurden, ist es für Wenig- oder Gar-nicht-Englisch-Versteher etwas bekloppt, dann ist das einfach eine Geschichte, in der die Schauspieler manchmal wie aus heiterem Himmel anfangen zu singen. Na ja, Erfolg hatte der Film natürlich trotzdem. (Haiko Herden)
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