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Die Frau In Schwarz

(England, Kanada, Schweden 2012)

Originaltitel: Women In Black, The
Alternativtitel:
Regie:
James Watkins
Darsteller/Sprecher: Daniel Radcliffe, Ciarán Hinds, Emma Shorey, Harmon Molly, Sophie Stuckey, Misha Handley, Jessica Raine, Roger Allam, Andy Robb,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery


Um die Wende zum 20. Jahrhundert reist der junge Rechtsanwalt Arthur Kipps in ein kleines englisches Küstendorf, um dort den Verkauf eines leerstehenden Herrenhauses auf einer Insel im Watt, die nur bei Ebbe zu erreichen ist, zu organisieren. Die Einwohner, mit Ausnahme des reichen Sam Daily, begegnen dem jungen Mann, der bei der Geburt des vierjährigen Sohnes seine Frau verloren hat, mehr als abweisend. Auf dem Dorf scheint nach einem Familiendrama vor vielen Jahren im Eel Marsh House ein Fluch zu liegen. Die Mutter eines im Watt ertrunkenen Kindes, die sich später erhängt hat, soll als „schwarze Frau“ wiedergekehrt sein und die Kinder der Dorfbewohner holen. Kipps, der eben dieses Haus verkaufen soll gerät in mysteriöse Ereignisse, die bald weitere Todesopfer fordern und ihn selbst in Lebensgefahr bringen…

„Die Frau In Schwarz“ basiert auf dem gleichnamigen 1983 erschienenen Gruselroman von Susan Hill und ist Daniel Radcliffes erste große Rolle nach dem Ende von „Harry Potter“ und – mal abgesehen davon, dass es sich ebenso um einen Fantasy/Horror-Film handelt – wird schnell klar, dass der Schauspieler gleich gegen sein Kinderstar-Image anspielen will, um nicht auf alle Ewigkeit darauf festgelegt zu werden. Finanziell dürfte er es nicht nötig haben, jedes Angebot anzunehmen und kann sich stattdessen sehr genau aussuchen, wofür er sich engagiert. Nicht zufällig hat er sich entschieden, auch viel Theater zu spielen.

Die Wahl zu diesem von der wiederbelebten legendären Produktionsfirma Hammer Productions produzierten Film war in jedem Falle eine Gute, denn herausgekommen ist ein wunderbarer klassischer Gothic-Horror-Film, der eine düstere Geister/Spukhaus-Geschichte erzählt. Hammer war lange Zeit Garant für diese Art von atmosphärischem Grusel und so war es logisch und besonders erfreulich, dass man sich im neuen Leben erstmal wieder auf diese Stärke besonnen hat.

In trostlos-düsteren Bildern wird eine dramatische Geschichte erzählt, die wahnsinnig atmosphärisch und spannend und vor allem teilweise extrem gruselig rüberkommt. Ein altes, vor dem Verfall stehendes Haus, Nebel, unheimliche mechanische Spielzeuge, ein Geist unter einem schwarzen Schleier, abweisende Dorfbewohner und die Geister zahlreicher zu früh gestorbener Kinder sind die Zutaten, die hier gut eineinhalb Stunden mit klassischen Schockmomenten für Gänsehautattacken sorgen. Der Film entwickelt sich recht langsam und etwas zu lange werden die Schockmomente und Andeutungen auf den Geist zu billig abgefrühstückt, aber das ist wohl in Zeiten von „Paranormal Activity“ und Konsorten eine kleine Reminiszenz ans heutige Publikum. Wenn Kipps und Daily aber schließlich gemeinsam beschließen, dem Spuk ein Ende zu machen nimmt der Film Fahrt auf und bietet einige großartige Horrormomente, die weitgehend unblutig bleiben, sondern mit atmosphärischen Mitteln und guten Make-Up-Effekten Schrecken erzeugen.

Leider ist es dem Regisseur und dem Kameramann nicht immer gelungen, aus den tollen Kulissen und Drehorten optisch alles herauszuholen. Es fehlen ein wenig die ganz besonderen Kameraeinstellungen, das Spiel mit Licht und Schatten und die Bildkompositionen, die einem im Gedächtnis bleiben. Man stelle sich vor, was ein Tim Burton wahrscheinlich aus diesen Möglichkeiten gemacht hätte. Aber man tut Regisseur James Watkins Unrecht, ihn mit Burton zu vergleichen, denn er hat einen Gruselfilm geschaffen, der trotz seiner altmodischen Machart locker mit anderen aktuellen Horrorfilmen mithalten kann und die immergleichen Folter-Horror-Filme allemal übertrifft.

Sicher ist Daniel Radcliffe noch kein ganz großer Schauspieler, aber seine eigentliche Erwachsenen-Karriere beginnt ja auch gerade erst und sicher wird er bald einige etwas überzeugendere und vielseitigere Gesichtsausdrücke hinbekommen, als es hier noch der Fall ist. Trotzdem liefert eine solide Leistung ab und man kommt gar nicht in die Versuchung, seine Rolle hier mit dem Zauberlehrling zu vergleichen. Jüngere „Harry Potter“-Fans dürften hier jedenfalls ziemlich verschreckt werden, denn „Die Frau In Schwarz“ kommt völlig humorlos daher und ist alles andere als leichte Unterhaltung. Neben dem fantastischen „Livid“ der beste Geisterfilm, den ich seit langer Zeit gesehen habe, gerade, weil der Nostalgiefaktor so hoch ist. Fans von blutigem Kram wie „Saw“ oder „Hostel“ werden sich hier natürlich langweilen, aber mit den Werken will „Die Frau In Schwarz“ auch gar nicht konkurrieren. Der Film kommt ohne die heute üblichen hektischen Schnitte aus und weiß mit langen, ruhigen Einstellungen und Kamerafahrten zu begeistern.

Neben Radcliffe, der die Handlung über lange Strecken ganz alleine tragen muss, überzeugt besonders Ciarán Hinds als „Sam Daily“. Ein wirklich ausdrucksstarker Schauspieler, den ich immer wieder gerne auf der Leinwand oder Mattscheibe sehe. Beeindruckend sind auch alle Kinderdarsteller, die bei den Dreharbeiten sicher eine ganz besondere Betreuung bekommen haben, immerhin sind ihre Rollen sehr düster und verstörend. Zumal hier – handlungsbedingt und nicht selbstzweckhaft – einige Kinder-Rollen zu Tode kommen.

„Die Frau In Schwarz“ überzeugt in allen Belangen und dürfte für Daniel Radcliffe und Hammer Productions ein guter Start in die Zukunft sein. Gothic-Horror, wie man ihn heutzutage nur noch allzu selten zu sehen bekommt. Inklusiven einem (zwar nicht allzu überraschenden) Ende, bei dem jeder selbst entscheiden muss, ob man es als Happy End ansieht oder nicht. Gänsehaut erzeugt es in jedem Fall.

Eine Fortsetzung in Zusammenarbeit mit Autorin Susan Hill ist angeblich in Vorbereitung.

Die deutsche Blu Ray Disc von Concorde Home Entertainment liefert die ungeschnittene FSK 16-Fassung des Films ab. Die FSK 12-Kinofassung war in zwei Szenen um circa 7 Sekunden geschnitten. Das Cover der Disc ist leider missglückt, denn für einen Film mit dem Titel „Die Frau In Schwarz“ übergroß Daniel Radcliffe abzubilden, könnte missgünstige Menschen zu schlechten Scherzen ermuntern. Hier soll wohl das Gesicht des Schauspielers einige „Harry Potter“-Fans zusätzlich als Käufer anlocken. Schade, da hätte man doch alle Möglichkeiten für ein passenderes Cover gehabt.
Die Bild- und Tonqualität ist natürlich für einen Film von 2012 angemessen. Zu meckern gibt es da nichts, wenn man nicht mit Profiequipment ausgestattet überpingelig nach den kleinsten Schwächen sucht. Neben der deutschen Synchronisation gibt es natürlich die englische Originaltonspur und ausblendbare deutsche Untertitel.
Wichtigster Bonus ist der Audiokommentar des Regisseurs und der Drehbuchautorin. Dazu gibt es typische Promo-Making-Ofs in Form von drei kurzen Featurettes und Cast & Crew-Interviews, sowie zwei Trailer. Das ist weder besonders umfangreich, noch inhaltlich sehr interessant, aber so besteht noch Hoffnung, auf eine besser ausgestattete Special Edition eines Tages. (A.P.)



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