Der Minister(Deutschland 2013)Originaltitel: Minister, Der Alternativtitel: Regie: Uwe Janson Darsteller/Sprecher: Kai Schumann, Alexandra Neldel, Johann von Bülow, Katharina Thalbach, Walter Sittler, Peter Prager, Stefanie Stappenbeck, Thomas Heinze, Susan Sideropoulos, Walter Kreye, Genre: - Komödie
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Der adlige Faulpelz Franz Ferdinand von Donnersberg und sein fleißiger Freund Max Drexel kennen sich schon von Kindheitstagen an. Da Donnersberg ein Nichtsnutz ist, sich aber gut verkaufen kann, Drexel hingegen ein kluger Kopf, der Probleme hat, sich darzustellen, kommen sie auf eine gute Idee: Donnersberg geht in die Politik und repräsentiert, während Drexel im Hintergrund die ganze Drecksarbeit macht. Tatsächlich geht der Plan auf, in den Landkreis ist Donnersberg schnell gewählt, doch man will nach Berlin, um dort erst Minister und später womöglich Kanzler zu werden. Selbst eine Doktorarbeit ist zwischendurch schnell von Drexel zusammengedrexelt worden…
Die Idee ist gut. Bissige Parodien zu drehen auf relativ aktuelle politische Ereignisse. Das möchte man öfter mal sehen. In diesem Falle geht es natürlich um den Adligen Karl-Theodor zu Guttenberg, dessen Doktorarbeits-Plagiatorengeschichte die Republik einst spaltete und der seine Jünger so gut in der Hand hatte, dass sie ihm den geistigen Diebstahl sogar verziehen. Man muss sagen, so ganz schlecht ist der Film nicht geworden, wobei mir das Ganze leider ein bisschen zu seicht und obendrein auch noch zu platt geworden ist. Dass Pointen mit erklärenden Holzhämmern präsentiert werden, zeigt, dass Sat.1 seinem Publikum geistig nicht zu viel zutraut, ein bisschen mehr Subtilität hätte ich mir wirklich gewünscht. Was gut gelungen ist, ist wiederum die Sache, dass der Protagonist ein Blender ist, das kommt sehr deutlich heraus. Negativ hingegen ist der Teil nach dem Entdecken, dass die Doktorabeit nicht aus seiner Feder stammt. Das unwürdige Winden, Leugnen und Lügen wird hier viel zu gehetzt und nebenbei erzählt, das hätte ich gerne etwas detaillierter gesehen. Im Großen und Ganzen ist der Film guckbar, insbesondere durch Katharina Thalbach als Angela Merkel, doch leider zu sehr auf platte Komödie statt auf anspruchsvolle Politsatire getrimmt. Schade, viele Möglichkeiten verschenkt. (Haiko Herden)
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