Der 17-jährige Justin ist schüchtern und nuckelt noch am Daumen, wenn ihn etwas verunsichert. Seinen Eltern macht das natürlich Sorge. Auch sein Zahnarzt findet das nicht gut, denn der muss ständig die schiefsitzenden Zähne wieder richten. Als der Zahnarzt, der es als seine Aufgabe sieht, in zu therapieren, es mit Hypnose versucht, bringt das leider auch nicht den gewünschten Erfolg, vielmehr wird Justin plötzlich aggressiv. Dann hört Justin von ADS und glaubt, dass er das ebenfalls hat. Er beginnt Ritalin zu schlucken und plötzlich wird sein Leben viel besser. Er kann sich konzentrieren, wird selbstsicherer, kann hervorragend debattieren und gewinnt damit sogar Preise. Doch das verändert ihn auch zunehmend, und zwar nicht zum Positiven. Als er das Medikament absetzt, benötigt er Ersatz, den er sich in Form von Drogen und Sex holt…
Ein sehr gelungenes Coming-of-age-Drama, wie ich sagen muss. Der Junge ist kein Mensch mit allzu großen Auffälligkeiten, eigentlich nur ein ganz normaler Mensch, der sich im Leben zurechtfinden will und bei dem Versuch, seinen Weg zu finden, halt die eine oder andere Sache ausprobiert und mitunter auch mal scheitert. Und auch wenn das alles für einen Film ziemlich langweilig klingt, macht man hier alles richtig. Die universelle Botschaft, dass man nicht krampfhaft versuchen sollte, jemand anderes zu sein, wird hier wirklich toll erzählt dank guter Schauspieler, einem gelungenen Drehbuch und herausragender Regiearbeit, und trotzdem kann man „THUMBSUCHER“ nicht unbedingt als massenkompatibel bezeichnen. Man kann nicht behaupten, dass man den Film unbedingt gesehen haben müsste, aber er ist auf keinen Fall vergeudete Zeit, und wer Filme über Jugendliche auf der Suche nach sich selbst auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden mag, für den sollte der Film Pflicht sein. (Haiko Herden)
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