The Loreley´s Grasp - Die Bestie Im Mädchenpensionat(Spanien 1976)Originaltitel: Garras de Lorelei, Las Alternativtitel: Regie: Amando de Ossorio Darsteller/Sprecher: Cristino Almodóvar, Luis Barboo, Marisol Delgado, Victoria Hernández, Luis Induni, Tony Kendall, Genre: - Horror/Splatter/Mystery
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In einem kleinen Ort am Rhein geschehen grausame Morde, Die Direktorin eines Mädchen-Internats engagiert den Jäger Sigurd, um die Mädchen zu schützen. Zunächst wird vermutet, dass ein wildes Tier die Menschen getötet hat, doch möglicherweise ist an der Legende von der Loreley mehr dran, als man ahnt…
Regisseur Amando de Ossorio kennt man hauptsächlich durch seine „Reitenden Leichen“-Filme. Vorher und danach hat er jedoch zahlreiche andere Genrefilme gedreht, darunter interessante Horrorwerke wie „Malenka – The Vampire“, „Woodoo – Inferno Des Grauens“, „Der Exorzist Und Die Kindhexe“ und den hier besprochenen „Loreley´s Grasp“, der in Deutschland den schönen Untertitel „Die Bestie Im Mädchenpensionat“ erhalten hat. Tatsächlich scheint die DVD von Shock Entertainment die erste deutsche Veröffentlichung des Films zu sein.
Wie es sich für einen 70er Jahre Film gehört, wird eine Menge nackte Haut von hübschen jungen Damen präsentiert, gleichzeitig aber auch einige ziemlich blutige Effekte. Und ein ziemlich lächerliches Gummimonster. Inhaltlich werden die Sagen um die Lorelei, den Nibelungenschatz und nordische Mythologie zusammengeworfen, gut geschüttelt und mit unzähligen Logiklöchern und Regiefehlern ergänzt, das alles in einem durchaus ernsten, humorfreien Ton, so dass der Film ein Ärgernis sein könnte. Durch die genannte Mixtur kommt aber eine unfreiwillige Trash-Granate heraus, die ziemlich unterhaltsam ist, nicht nur wegen der furchtbaren Kleidung von Hauptdarsteller Tony Kendall („Kommissar X“-Filme). Sehr schön auch, dass der „Zwerg“ Alberich aus der Nibelungensage hier ein muskulöser Body-Building-Typ ist. Tag- und Nachtszenen wechseln wild durcheinander, der Beschützer lässt Mädchen nachts alleine durch den Parkt laufen, nachdem er sie vorher noch gewarnt hat, wie gefährlich es da ist, die Aufnahmen vom Rhein wurden ganz offensichtlich in Spanien an einem Fluss mit südeuropäischer Vegetation gemacht und vieles mehr, was einem das Grinsen ins Gesicht zaubert. Den „radioaktive“ Dolch als Waffe gegen das Monster lasse ich lieber mal unerwähnt.
Ernst nehmen darf man „Loreley´s Grasp“ nicht, das tut der Film selber schon genug. Genau deswegen macht der Film aber Spaß und dürfte jedem Fan von 70er Jahre Euro-Trash gefallen. Hier und da entwickelt der Film sogar ein bisschen Atmosphäre – nur ausgerechnet in den Monster-Szenen nicht.
In Deutschland ist die DVD bei Shock Entertainment in einer Auflage von 2000 Exemplaren in einem schön gestalteten Mediabook erschienen. Das Mediabook enthält ein Booklet mit Hintergrundinfos zum Film und den Darstellern, sowie schönes Bildmaterial. Die Bildqualität ist, bedenkt man das Alter des Films, ausgesprochen gut und vor allem farbenfroh. Der Ton ist okay, allerdings hätte man sich bei der Synchronisation doch etwas mehr ins Zeug legen können. Als Sprachen kann man zwischen Deutsch, Englisch und Spanisch wählen, dazu gibt es deutsche Untertitel. Das Bonusmaterial ist übersichtlich mit dem Trailer, der spanischen Titelsequenz und einer Bildergalerie. Als Kuriosität für Fans und Sammler ist aber auch der recht hohe Preis verschmerzbar. (A.P.)
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