Lee Miller befindet sich in einer Raumstation, die um die Erde kreist. Als eines Tages die Verbindung zur Erde abreißt, schwant ihm Schlimmes. Und tatsächlich muss irgendetwas auf der Erde geschehen sein, denn niemand antwortet auf seine Funksprüche. Die Jahre vergehen, für Miller verwischen sich mit der Zeit Realität und Visionen, er droht wahnsinnig zu werden. Wie auch immer es passiert sein mag, bekommt er ein uraltes Tagebuch in die Finger, das jemand im Amerikanischen Bürgerkrieg geschrieben hat. Er macht eine erstaunliche Entdeckung...
Tom DeLonge, der diesen Film produziert hat, war ehemals bei der Band Blink 182 und spielt nun bei Angels & Airwaves. “LOVE” ist ein erstaunlich geniales Werk, unheimlich mitreißend, beklemmend und (un-)glücklich machend. Ein Film, der zeigt, dass eine tolle Geschichte auch im Science-Fiction-Bereich nicht unbedingt immer mit einem riesigen Budget erzählt werden muss. Angeblich wurden die größten Teile in DeLonges eigenem Garten abgedreht, wo er die Kulissen der Raumstation aufgebaut hatte. Neben dieser intensiven Story werden Interviews mit Menschen eingeblendet, die erzählen, für wichtig sie soziale Kontakte halten. Trotzdem hat das keinen Doku-Charakter, “LOVE” bleibt eine runde Sache, und auch der etwas esoterische Ansatz wirkt nicht als solcher. Auch dass das hier eine Art Konzeptspielfilm zu dem Doppel-Album von Angels & Airwaves ist, stört nicht, denn er funktioniert völlig unabhängig von der Band. Theoretisch kriegt man das auch überhaupt gar nicht mit, wenn man es nicht durch Recherchen wüsste. “LOVE” jedenfalls ist ein wirklich toller SciFi-Film mit Tiefgang, der für Hirn und Auge gleichermaßen viel bietet. (Haiko Herden)
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