The Girlfriend Experience(USA 2009)Originaltitel: Girlfriend Experience, The Alternativtitel: Regie: Steven Soderbergh Darsteller/Sprecher: Sasha Grey, Chris Santos, Peter Zizzo, Timothy J. Cox, Timothy Davis, Jeff Grossman, Ted Jessup, Genre: - Drama - Erotik
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Christine nennt sich Chelsea und arbeitet als Escortmodell in New York. Mit 2000 Dollar die Nacht gehört sie zu den bestbezahltesten Girls der Stadt und ist sehr erfolgreich, denn sie gibt ihren Kunden nicht das Gefühl, mit einer Prostituierten unterwegs und dann im Bett zu sein, sondern mit der eigenen Freundin. Privat lebt sie mit ihrem Freund Chris, der in einem besseren Fitnessstudio einen Job hat. Er akzeptiert ihre Arbeit unter einer Bedingung: Niemals am Wochenende arbeiten. Doch eines Tages fühlt sich Chelsea zu einem Kunden hingezogen, und ausgerechnet der will sie für das ganze Wochenende buchen. Als sie Chris vor vollendete Tatsachen stellt, flippt dieser aus…
Steven Soderbergh hat diesen Film mit einer Handkamera in nur zwei Wochen gedreht, ohne einem richtigen Drehbuch, sondern nur mit einem roten Faden. Hauptperson in diesem Stück ist Sasha Grey, ehemals bekannter Pornostar, der sich nun ins seriöse Autoren- und Schauspielerleben zurückgezogen hat und ihre schlüpfrige Vergangenheit gekonnt vermarkten kann. Wenn eine Pornoqueen mitspielt und auch noch ein Escortgirl mimt, zieht man damit wahrscheinlich in erster Linie das voyeuristische Publikum an, das allerdings garantiert enttäuscht wird, denn „THE GIRLFRIEND EXPERIENCE“ ist in erster Linie Erzählfilm. Eigentlich keine Sexszenen, wenig nackte Haut. Dafür jede Menge Gespräche zwischen Chelsea und ihren Freiern, die zeigen, wie sie sich in die Psyche der Männer reinfindet und ihnen das bietet, was sie möchten, und da viele dieser Männer in der Finanzwelt arbeiten und das Ganze zu Beginn der Finanzkrise spielt, ist selbige zudem auch des Öfteren ein Thema. Das Werk hat ein bisschen dokumentarischen Touch, was durch die Kameraführung hervorgerufen wird, ist aber trotzdem recht stylisch. Ich glaube, der wirkliche Reiz geht aber davon aus, dass man weiß, dass das Escortgirl eine Pornodarstellerin ist, die sich auch im echten Leben für echten Sex verkauft hat, das erhöht den Realitätsfaktor, doch seien wir mal ehrlich, so richtig vom Hocker reißen tut „THE GIRLFRIEND EXPERIENCE“ allerdings auch nicht, zu unaufgeregt geht es zu, zu wenig spannend. Als Einblick in dieses gut bezahlte „Glamour“-Gewerbe geht das Ganze dann aber zumindest durch. (Haiko Herden)
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