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Dracula 3D

(Frankreich, Italien, Spanien 2012)

Originaltitel: Dracula 3D
Alternativtitel: Dario Argentos Dracula
Regie:
Dario Argento
Darsteller/Sprecher: Thomas Kretschmann, Asia Argento, Rutger Hauer, Marta Gastini, Unax Ugalde, Morgane Slemp, Miriam Giovanelli,
Genre: - Horror/Splatter/Mystery


Kritik 1:


Ende des 19. Jahrhunderts reist der frischverheiratete, junge Engländer Jonathan Harker nach Osteuropa, wo er als Bibliothekar beim Grafen Dracula arbeiten soll. Seine Frau Mina reist einige Tage später an, doch da ist Jonathan bereits spurlos verschwunden. Der Graf hat einen diabolischen Ruf und in dem kleinen Ort nahe seinem Schloss werden immer wieder Menschen grausam verstümmelt aufgefunden. Mina gerät in den Bann des Grafen, nachdem ihre Freundin Lucy ebenfalls auf mysteriöse Weise gestorben ist. Hilfe kommt vom geheimnisvollen Professor Abraham van Helsing, der Jagd auf Graf Dracula macht, der in Wahrheit ein blutgieriger Vampir ist…

Was soll da schiefgehen? Als Vorlage für den Film dient einer der berühmtesten Romane der Welt, als Regisseur ist Dario Argento verantwortlich, die Besetzung glänzt mit Rutger Hauer, Thomas Kretschmann und Asia Argento, die Musik stammt von Claudio Simonetti und für die Effekte zeichnet Sergio Stivaletti verantwortlich. Dazu hat Argento endlich mal wieder ein großes Budget zur Verfügung – immerhin über 5 Millionen Euro. Und man drehte ganz zeitgemäß in echtem 3D.

Und doch wurde der Film nach seinem Erscheinen 2012 gnadenlos als absoluter Trash und Dario Argentos Offenbarungseid komplett verrissen. Es dauerte dann auch volle zwei Jahre, bis er in Deutschland auf DVD und Blu Ray erschienen ist. Ob sich kein Label rantraute, weiß ich nicht, schließlich hat nun aber Koch Media den Film auf den Markt gebracht und wird damit sicherlich einen soliden Verkaufsschlager haben, denn durch die miesen Kritiken sind sicherlich viele Leute neugierig geworden, Argento-Fans schlagen sowieso zu und sei es nur, um den Meister scheitern zu sehen und zu beklagen, dass seit „Opera“ oder spätestens seit „Stendhal Syndrom“ kein guter Film mehr von ihm kam. Dabei hatten die späteren Werke wie „Giallo“, „The Card Player“, „Sleepless“, „Phantom Der Oper“ oder „The Mother Of Tears“ alle zumindest gute Momente, wenn man nicht erwartete, dass Argento an seine große Zeit der 70er und 80er Jahre anknüpfen würde. Lediglich „Do You Like Hitchcock“ konnte gar nicht zünden. Seine beiden Beiträge „Jenifer“ und „Pelts“ in der Masters Of Horror“-Reihe waren sogar ziemlich gut…und nun „Dracula“.

Ist „Dracula“ wirklich so schlecht, wie man überall lesen konnte? Um es vorwegzunehmen: nein!

Aber es ist natürlich auch kein richtig guter Film, zumindest nicht, wenn man die alten Werke von Argento kennt und liebt, wobei ich nicht mal den „Über“-Film „Suspiria“ meine. Aber in der Reihe von Argentos Horrorfilmen der letzten 20 Jahre wie „Das Phantom Der Oper“ oder „The Mother Of Tears“ fällt „Dracula“ auch nicht ab. Man sollte sich einfach ein wenig vom Regisseur bei der Beurteilung lösen und den Film alleine bewerten. Zwar reiht er sich nicht in die Reihe der klassischen Verfilmungen von Universal, Hammer und Regisseur Coppola ein, aber eine ganz interessante Variante des Stoffes wird doch geboten.

Dabei ist es natürlich klar, dass Argento seine ganz eigene Version des Stoffes umgesetzt hat. Ganz grob hält er sich schon an die Vorlage, einige Schlüsselszenen sind fast wortgetreu vorhanden. Andere Szenen wurden hingegen stark verändert oder ganz weggelassen. Die größte Änderung ist sicherlich, dass die komplette Geschichte in Transsylvanien spielt, das Ende des 19. Jahrhunderts zu Österreich-Ungarn gehörte. Deutsche Orts- und Personennamen erklären sich durch die Einwanderung deutscher Siedler, die die Gegend nachhaltig geprägt haben. Hier ist Argento so akkurat, sogar deutsche Begriffe wie „Schmiede“ zu nutzen. Merkwürdig ist aber, dass die Einheimischen die wenigen dort lebenden Engländer mit „Sir“ ansprechen, was in einem kleinen ungarischen Dorf damals kaum üblich gewesen sein dürfte. Durch das Wegfallen anderer Handlungsorte fallen natürlich wichtige Szenen weg, so die Überfahrt Draculas auf dem Schoner „Demeter“ nach England. Auch Figuren wie Dr. Seward und Arthur Holmwood tauchen gar nicht erst auf. Aufgrund der örtlichen Eingeschränktheit wird Lucy Westenra der einheimische Name Lucy Kisslinger verpasst. Die übrigen Hauptfiguren Mina Harker, Jonathan Harker, Dracula natürlich, Professor van Helsing und sogar ein stärker betonter Renfield sind vorhanden und in ihrer Beziehung zueinander auch an den Roman angelehnt. Interessanterweise wird im Film auch Draculas Herkunft als Walachenfürst Vlad Tepes zumindest kurz angesprochen, so dass diese Verfilmung an die von Dan Curtis (1974) und Francis Ford Coppola anschließt.

Natürlich steht und fällt ein „Dracula“-Film mit der Besetzung der Titelfigur. Dario Argento hat dafür Thomas Kretschmann ausgewählt, mit dem er schon in „Stendhal Syndrom“ erfolgreich zusammengearbeitet hat. Kretschmann ist ein solider „Dracula“, der durchaus überzeugend wirkt, aber natürlich nicht die Ausstrahlung eines Bela Lugosi, Christopher Lee oder Gary Oldman aufweist. Vermutlich wurde das sehr zurückhaltende Spiel – bis zum Finale – vom Regisseur so gewollt, denn eigentlich kann der Darsteller mehr, als er hier zeigt. Ein Reinfall ist er aber nicht. Ironischerweise tritt er in der neuen „Dracula“-TV-Serie als van Helsing auf. Gut besetzt ist Altmeister Rutger Hauer als „van Helsing“, der recht hart und gnadenlos rüberkommt. Als „Lucy“ sehen wir Argentos Tochter Asia Argento, die man immer gerne in seinen Filmen sieht und, wie gewohnt, eine überflüssige aber natürlich sehenswerte Nacktszene hat. Nach „Stendhal Syndrom“ ist dies das zweite Mal, dass sie unter der Regie ihres Vaters mit Kretschmann zusammen vor der Kamera steht. „Mina“ ist mit der hübschen und noch weitgehend unbekannten Marta Gastini besetzt worden, die vorher aber immerhin schon in „The Rite“ und der TV-Serie „Borgia“ Auftritte hatte. „Jonathan Harker“ wird weitgehend farblos von Unax Ugalde gespielt und die Vampirbraut „Tanja“ – die beiden anderen aus dem Roman wurden weggelassen, dafür ist „Tanjas“ Anteil an der Handlung größer – wird dargestellt von Miriam Giovanelli. Alle anderen Rollen wurden mit hierzulande völlig unbekannten italienischen Schauspielern besetzt, wobei nicht viel falsch gemacht wurde.

Überraschenderweise hat Dario Argento in seiner Verfilmung des sexuellen Aspekt der Vorlage und des Vampirismus allgemein nicht allzu sehr in den Vordergrund gerückt und das, obwohl er ein großer Verehrer von Sigmund Freud ist, wie er im Interview verdeutlicht hat. Es gibt einige Szenen, in denen hübsche Frauen ihre Brüste entblößen, diese erscheinen aber eher selbstzweckhaft für die überwiegend männlichen Zuschauer und sind für die Handlung an sich überflüssig. Die Ausstattung des Films ist gut und vor allem die Drehorte im Dorf und im Schloss sind sehr schön, wenn auch alles in allem etwas zu „sauber“ und glatt.

Stattdessen wird der dramatische Aspekt hervorgehoben, bleibt aber insgesamt unterkühlt und kann den Zuschauer deswegen kaum fesseln. Bleiben also die Effekte. Zu sehen gibt es einige teilweise sehr gorige Splatter-Momente, inklusive Axt im Schädel, herausgedrückter Augapfel, einige Pfählungen, ein blutiger Kopfschuss und eine Enthauptung. Hier hat Effekt-Altmeister Sergio Stivaletti gute Arbeit geleistet. Die Effekte sind hart und blutig, aber nicht zu lange ausgewalzt. Völlig misslungen sind allerdings die digitalen Computer-Effekte. Für wirklich gute Arbeit hierbei fehlte wohl einfach das Budget. Lediglich einige Hintergründe sind ganz okay, aber vor allem die digital animierten Tiere sind ausgesprochen mies, allen voran die Verwandlung eines Wolfes in den Vampir. Nett ist allerdings beim Kopfschuss des Dorfpolizisten, wie man die Kugel in Ultra-Zeitlupe durch den offenen Mund fliegen sieht.

Ist „Dracula“ nun mehr als eine weitere Verfilmung des Romans, ist es ein „Argento“-Film? Dies ist nicht klar zu beantworten. Argento hat hier durchaus versucht, seine bekannten Merkmale in den Film einzubauen. So spielen Tiere am Rande immer eine wichtige Rolle. Pferde, Käfer, Insekten, eine Gottesanbeterin, Ratten, Eulen, Wölfe tauchen auf, lediglich DAS Vampirsymbol überhaupt nicht, die Fledermaus. Mit dem Weglassen wollte Argento vielleicht ein bisschen „trotzig anders“ sein. Die früher typischen langen Kamerafahrten fehlen hier, dafür wird immer wieder eine ungewöhnliche Kameraperspektive eingenommen, wie aus dem Grab heraus auf dem Friedhof oder im Treppenhaus des Schlosses. Hier gelingen ein paar sehr gute Einstellungen und Bilder. Bekannt ist Argento aber auch vor allem für sein Spiel mit Licht und Schatten und ungewöhnlichen Farbkompositionen. „Suspiria“ war hierin wegweisend. Dario Argento weiß das natürlich und setzt auch hier diese Stilmittel ein. Allerdings vollkommen over the top. In fast jeder Szene gibt es unnatürlich beleuchtete Bildausschnitte, was schnell ermüdend wirkt. Dazu sind Innenräume völlig übertrieben perfekt ausgeleuchtet, oft ist einem nicht klar, ob gerade Tag oder Nacht ist. Hier wollte der Regisseur einfach zu viel, so dass es wie eine Kopie eines seiner Epigonen wirkt. Weniger wäre mehr gewesen.

Und dann ist da noch die 3D-Umsetzung. Zunächst einmal wurde der Film in echtem 3D gedreht und nicht nachkonvertiert. Wie üblich bei diesem Verfahren ist der Look etwas videomäßig und glatt. Im Interview gibt Argento an, dass es ein netter Versuch war, er aber in Zukunft wohl nicht wieder in 3D drehen würde, weil das viel zu nervig und zeitaufwändig ist für den Nutzen, der dabei rauskommt. Die Tiefenschärfe ist gut, aber nicht überragend wie beispielsweise bei „Avatar“. Hier hätte es nicht unbedingt 3D gebraucht. Gut sind einige Szenen, in denen Schatten vorkommen, vor allem in der Eröffnungssequenz und immer wieder gibt es hübsche kleine 3D-Details wie Insekten, die durchs Bild fliegen. Und auch, wenn Pop-out-Effekte eigentlich bei 3D nicht im Vordergrund stehen sollten…bei einem Horrorfilm dürfte das durchaus mehr eingesetzt werden, als hier, weil die Technik sich eben gut für Schockeffekte eignet. Kurzum, 3D ist hier nicht störend, wäre aber auch nicht unbedingt nötig gewesen, da zu wenig damit gemacht wird – was sicherlich auch wieder am begrenzten Budget liegt.

Lange mussten die deutschen Argento- und Dracula-Fans auf diesen Film warten und was man vorab darüber gehört und gelesen hat, war furchterregender als der Vampir-Graf selbst. Und es ist klar, wenn man etwas wie Argentos „Suspiria“ erwartet oder seine Version mit Coppolas „Dracula“ vergleicht, stinkt der Film ziemlich ab. So trashig, wie oft beschrieben ist er aber nicht. Dieses Gerücht ist wahrscheinlich hauptsächlich durch die üblen CGIs entstanden. Ansonsten ist „Dracula“ aber zumindest ganz unterhaltsam und bewegt sich irgendwo zwischen Jess Francos „Die Nacht Wenn Dracula Erwacht“ und Coppolas Film aus den 90ern. Hier und da erinnert die etwas depressive Atmosphäre auch an Werner Herzogs „Nosferatu“, ohne aber so düster zu sein. Der Film ist recht altmodisch-langsam inszeniert – im positiven Sinne – und es wurden nicht der immer noch moderne Stroboskop-Schnitt verwendet, bei dem man kaum noch etwas erkennt in den Action-Szenen. So gesehen ist „Dracula“ viel näher am klassischen Gothic-Horror orientiert, als die nervigen Soft-Vampire in „Twilight“, die nun gar kein Grauen mehr verbreiten. Alleine dafür darf man dem Italiener schon danken. Wer Argentos „Phantom Der Oper“ etwas abgewinnen kann und einigermaßen unvoreingenommen an „Dracula“ herangeht, wird nicht enttäuscht sein. Mich würde es nicht wundern, wenn dieses Werk in der Rückschau in einigen Jahren anders beurteilt wird. Bei Zuschauern, die nicht alt genug sind, um mit den Klassikern von Argento in seiner Hochphase aufzuwachsen könnte „Dracula“ sowieso eine andere Wirkung haben.

In Deutschland sind DVD und Blu Ray im August 2014 bei Koch Media erschienen. Wie nicht anders gewohnt bei diesem Label, ist eine sehr schöne Veröffentlichung dabei herausgekommen. Die Blu Ray enthält die 2D- und die 3D-Fassung (eine abgespeckte Variante ohne 3D gibt es aber auch) und liefert ein gutes, scharfes Bild. Der Ton ist ebenfalls gut, auch, wenn sich die Surround-Effekte hauptsächlich auf die Musik und ein paar kleinere Geräusche beschränken. Als Sprachen kann man die deutsche Synchronisation und den englischen Ton wählen, der hier die aufgrund der internationalen Besetzung die Original-Tonspur ist. Die deutsche Synchro ist gut, man hätte aber sicher hier und da noch etwas mehr herausholen können. Untertitel gibt es in Deutsch.

Das Bonusmaterial ist recht interessant. Neben zahlreichen Trailern und Teasern gibt es ein Musikvideo zum Abspannsong von Simonetti Project, der irgendwie in Richtung eingängiger Gothic-Metal mit vielen Synthesizern geht. Das Making Of geht über eine Stunde und enthält jede Menge Interviews mit Hintergrundinformationen und Behind The Scenes-Material. Extrem interessant ist aber das halbstündige Interview mit Dario Argento beim Wiener „Slash Filmfest“, in dem sich der ältere Herr ausgesprochen gut gelaunt, sympathisch und inhaltlich interessant äußert. (A.P.)



Kritik 2:


Wir befinden uns in Transsylvanien. Der adlige Graf Dracula ist ein Blutsauger und beißt einen Dorfbewohner nach dem nächsten. Eines Tages bekommt er Besuch von dem Buchhalter Jonathan Harker, der für ihn arbeiten soll, und auch er wird bald schon Opfer des Vampirs. Dann versucht er auch noch, Harkers Verlobte Lucy zu beißen, als der Vampirjäger Van Helsing kommt und versucht, dem miesen Treiben ein Ende zu setzen...

Was wird auf den armen Dario Argento eingeschlagen. Der Tenor ist fast immer der gleiche: Wie kann ein Mann wie er so einen Film abliefern? Es muss ein Fluch für Argento sein, unsterbliche Filme wie „SUSPIRIA“ und „TENEBRE“ und ein paar weitere gleich zu Beginn seiner Karriere abgeliefert zu haben, denn die Meute verlangt dann natürlich immer weitere Filme dieser Art. Dem scheint sich der Regisseur aber konsequent zu verweigern. Das kann man mögen, muss man aber nicht, und viele nehmen es ihm übel, dass er seine Wurzeln verleugnet und das tut, was er möchte. Das ist natürlich einerseits schade und vergrätzt offenbar viele Kritiker, andererseits ist es auch mutig. Mir persönlich gefiel auch „GIALLO“. Doch wie ist denn nun „DRACULA 3D“? Die Computereffekte sind leider nur TV-Niveau, die Darsteller agieren mitunter etwas lustlos und hölzern, die Atmosphäre ist dank zu heller Scheinwerfer auch nicht allzu gruselig, und das Drehbuch, das immerhin halbwegs dicht am Buch aber trotzdem recht wirr ist, kann nicht zu viel Spannung vermitteln. Puh, das klingt schlecht. Allerdings auch nicht so schlecht, wie viele Kritiker es mit Feuereifer schreiben. Unterhaltsam ist das Ganze nämlich schon, wenn auch teilweise durch etwas unfreiwilligem Humor. Ein paar nette Darsteller gibt es zu begutachten, von denen die beiden hübschesten Damen (darunter Asia Argento) auch ordentlich nackte Haut zeigen, aber es gibt auch den immer wieder gern gesehenen Rutger Hauer. Die handgemachten Bluteffekte sind (im Gegensatz zu den digitalen) wunderbar anzusehen, und dann ist das Ganze ja auch noch in 3D gedreht. Und das hat mir persönlich viel Spaß gemacht, es war einer der besten 3D-Filme der letzten Zeit. Zumindest auf meinem Fernseher war die räumliche Tiefe hervorragend, was vermutlich daran liegt, dass eben so gut ausgeleuchtet wurde und weil die Kamera sehr ruhig geführt wird, sodass man die Bilder genießen kann. Bleibt fast zu sagen: Fans von Dario Argento sollten sich „DRACULA 3D“ vielleicht nicht antun, denn wenn man zu den Leuten gehört, die ständig das Neue mit dem Alten vergleichen, dann wird das nichts, man muss das hier losgelöst anschauen.

Die deutsche Blu-ray 3D von Koch Media präsentiert den Film in Deutsch und Englisch (jeweils DTS-HD MA 7.1) sowie im Bildformat 2.40:1 (1080p). Untertitel sind in Deutsch verfügbar. Als Extras gibt es ein Musikvideo von Claudio Simonetti, eine Behind-The-Scenes-Doku, Dario Argento beim Slash Filmfestival, den Trailer in Deutsch, Englisch und Italienisch, fünf Teaser sowie eine Trailershow. (Haiko Herden)



Alles von Dario Argento in dieser Datenbank:

- Dark Glasses - Blinde Angst (Frankreich, Italien 2022)
- Dracula 3D (Frankreich, Italien, Spanien 2012)
- Pelts - Getrieben vom Wahn (USA 2009)
- Giallo (Italien 2008)
- Mother Of Tears, The (USA, Italien 2007)
- Card Player, The - Tödliche Pokerspiele (Italien 2003)
- Sleepless (Italien 2000)
- Phantom der Oper, Das (Italien 1998)
- Stendhal Syndrome, The (Italien 1995)
- Aura (Italien / USA 1993)
- Terror in der Oper (Italien 1987)
- Phenomena (Italien / Schweiz 1984)
- Tenebre (Italien 1981)
- Inferno (Italien 1980)
- Suspiria (Italien 1977)
- Profondo Rosso (Italien 1975)
- Door Into Darkness (Italien 1971)
- Vier Fliegen Auf Grauem Samt (Frankreich, Italien 1971)
- Geheimnis der schwarzen Handschuhe, Das (BRD / Italien 1970)

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