Ein wirklich junges Mädchen

(Frankreich 1976)

Originaltitel: Une vraie jeune fille
Alternativtitel: Ein Mädchen
Regie: Catherine Breillat
Darsteller/Sprecher: Charlotte Alexandra, Hiram Keller, Rita Maiden, Bruno Balp, Georges Gueret, Shirley Stoler,
Genre: - Drama - Erotik

Alice ist 14 Jahre alt und wohnt normalerweise in einem Internat. Während der Sommerferien ist sie bei ihren Eltern auf dem Land. Alice allerdings ist voll in der Pubertät, ihr Körper entwickelt sich und auch die Lust auf Sex wächst. Alle Gedanken drehen sich um das Thema, stets flüchtet sie sich in Tagträume. Der konservative Vater kann seine Finger nicht von der Tochter lassen, und die Mutter leidet unter Hysterie, das Verhältnis ist also nicht sehr herzlich. Dafür verliebt sich Alice in den Arbeiter Pierre-Evariste, der sie allerdings zu jung findet. In ihrem Kopf spielen sich seltsame Dinge ab…

Ein recht außergewöhnlicher Coming-of-age-Film aus Frankreich, der auf einem Buch von Catherine Breillat basiert, die auch selbst Regie führte und auch einst für das Drehbuch von „BILITIS“ verantwortlich war. Aufgrund einiger expliziter Szenen wurde der Film in Frankreich verboten und ist erst 1999 bei einem Filmfestival zur Erstaufführung gekommen. Außergewöhnlich ist er aufgrund seiner recht freizügigen Szenen, denn immerhin ist das dargestellte Mädchen in der Geschichte noch minderjährig, wobei die Schauspielerin Charlotte Alexandra bei den Dreharbeiten 21 Jahre alt war. Umstritten ist er wohl auch deshalb, weil einige Szenen ein bisschen verstörend wirken, wenn der notgeile Vater seine Tochter begrabbelt oder einige ihrer erotischen Fantasien zu Bildern werden, wo es schon mal sein kann, dass sie mit Stacheldraht gefesselt auf einer Kuhweide liegt und ihr heimlicher Schwarm verrissene Regenwürmer in der Schamgegend verteilt. Natürlich hat das Werk auch ein dramatisches Ende, das hier natürlich nicht verraten werden sollte. Wer also auf außergewöhnliche Filme dieses Genres steht, der kann hier gerne mal einen Blick riskieren. (Haiko Herden)